I used to love to work here, but after the management change: it's almost all gone
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man macht sich nicht kaputt. Kaum Überstunden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Darüber habe ich nun viel geschrieben. Alles in allem finde ich es traurig, dass sich diese einst super Firma gerade selbst kaputt macht und viele Mitarbeitende mit einem oder zwei Augen in Richtung andere Firmen schielen, die wissen, wie man gut mit MitarbeiterInnen umgeht.
Verbesserungsvorschläge
Mit dem aktuellen Management und der Ausrichtung wird es schwer sich langfristig am Markt als guter Arbeitgeber zu positionieren. Es menschelt nicht mehr, der Spirit ist weg. Deswegen: geht wieder mehr auf eure Mitarbeitende ein! Sie sind der Grund, wieso ihr euch den Porsche leisten könnt.
Auch finde ich es wichtig, mal eine langfristige Home Office und Remote-Work Strategie festzulegen. Können nun offiziell neue Mitarbeitende Full Remote angestellt werden? Darf man langfristig zu 100% zu Hause arbeiten? Vor einer klaren Aussage sollte sich nicht länger gescheut werden.
Arbeitsatmosphäre
Wenige MitarbeiterInnen kommen überhaupt noch ins Büro und es macht keinen Spaß mehr vor Ort zu sein. Das Feel Good Management, mit dem sich Spreadshirt einst brüsten konnte, wurde einfach nie neu besetzt und es finden dahingehend nur zaghafte Versuche der HR Abteilung statt, es aufrecht zu erhalten. Bisschen Obst hier, bisschen Eis da. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt und mit einem Auge auf andere Firmen ist das einfach nicht mehr ausreichend. Das Sommerfest war eher lahm und auf Kante geplant. Spaßige Parties, auf die jede/r gern geht, sind Geschichte. Am schönsten ist es leider auf den vielen Goodbye-Parties, die gerade stattfinden. Klingt hart, ist aber so.
Umso lauter wird nun der Ruf nach besserer Bezahlung. Früher hat man es hingenommen, weil man gern auf Arbeit gekommen ist. Seitdem das weg ist, will man wenigstens bisschen mehr Geld auf dem Konto am Ende des Monats.
Die Arbeitsatmosphäre war m.E. einst das, was die Firma ausgemacht hat. Jetzt ist dem nicht mehr so.
Kommunikation
Schwierig. Seit dem Management-Wechsel funktioniert die Kommunikation wesentlich schlechter. Im monatlichen Gesamt-Meeting werden dann irgendwelche neuen Strategien und Vorhaben schlecht (sprachlich und visuell) präsentiert und man soll "Hurra" schreien. Kritische Nachfragen werden dabei übergangen oder mit einer Bla-Bla-Antwort abgespeist. Wie genau soll das umgesetzt werden? In welchem Zeitraum? ... Bleibt offen.
Generell empfinde ich das neue Management als nicht greifbar. Das war auch mal anders. Es gibt nun einen tiefen Graben zwischen "Denen da oben" und "dem Arbeitervolk". Schade. Es menschelt nicht mehr.
Kollegenzusammenhalt
War mal 5 Sterne wert. Dadurch, dass aber viele "alte" KollegInnen das Handtuch werfen, wird das gefühlt auch immer weniger. Ich erlebe viele Lästereien untereinander. Das ist auch dem geschuldet, dass noch immer eine klare strategische Ausrichtung der einzelnen Geschäftsbereiche fehlt. Nach all den Jahren. Aber auch innerhalb der Teams ist nicht alles rosig.
Work-Life-Balance
Das einzig gute. Man überarbeitet sich nicht.
Vorgesetztenverhalten
In meinem Bereich ganz ok. Mit Auge auf das Top Management leider sehr sehr schlecht. Wie erwähnt, gibt es einen Graben zwischen Management und den "anderen". Symbolbild, wenn der Porsche eines externen (vermutlich recht gut bezahlten) Management Beraters vor dem Fenster des Kundenservice geparkt wird, die etwas mehr als Mindestlohn verdienen....
Interessante Aufgaben
Mal so, mal so. Kommt vermutlich auch darauf an, was man selbst als Drive mitbringt. In meinem Bereich sieht man zumindest Bemühungen nicht stehen zu bleiben. Man hat aber immer das Gefühl, dass man etwas ziellos arbeitet. Es gibt keine gemeinsames "Großes und Ganzes", sondern jeder Bereich arbeitet vor sich hin und man steht sich meist gegenseitig im Weg.
Gleichberechtigung
Schwer zu sagen. Alle männlichen Mitarbeiter in einer ähnlichen Position wie ich, verdienen z.T. wesentlich mehr. Von einigen Frauen in ähnlicher Position weiß ich, dass sie wesentlich weniger als ich verdienen. Das kann Zufall sein, muss es aber nicht. Was Fakt ist, dass keine neuen Frauen im oberen Management zu sehen sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt kaum welche, aber sehe keine Unterschiede. Gezielt angestellt und gefördert werden ältere/langdienende KollegInnen nicht.
Arbeitsbedingungen
Endlich hatte man mal die Möglichkeit neue Schreibtische zu ergattern statt der 4 Euro IKEA Tischplatten, die es sonst gab. Musste man allerdings auch selbst ansprechen. Die Bürostühle sind schlecht. Die Monitore auch, es sei denn man kämpft für neue. M. E. sollte das aber alles Standard sein. Das sind unsere Arbeitsgeräte und wir starren und sitzen den ganzen Tag darauf. Notebooks sind ok und man bekommt auch neue, wenn man fragt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man bemüht sich auf der "Sustainable" Welle mitzuschwimmen. Das wird aber nur halbherzig gemacht und m.E. auch nur, um mehr KundInnen zu gewinnen. Im Unternehmen selbst laufen bis spät in die Nacht die Monitore mit den "News" und das Licht ist an etc. Da gibt's definitiv noch Optimierungspotenzial.
Gehalt/Sozialleistungen
In meiner Position kann ich davon leben, aber markt-angemessen ist es nicht.
Image
War mal 5 Sterne, jetzt tröpfelt langsam durch, dass das Unternehmen nicht mehr mithalten kann. Man versucht an den "alten" Benefits festzuhalten, es passt aber nicht mehr mit der Realität zusammen.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man es beantragt, wird ein Messe-/Kongressbesuch meist bewilligt und bezahlt. Intern wird sich bemüht Vorträge und Impulse von Mitarbeitenden für Mitarbeitende durchzuführen. Für das Management gibt es ab und an auch mal eine externe Schulung, von der am Ende aber nichts übrig bleibt, weil neue Ideen und Impulse direkt abgebügelt werden. Für Nicht-Manager wird es schwer an eine gute und nachhaltige Schulung ranzukommen.