Guter Arbeitgeber, aber mit sehr viel Raum nach oben, der genutzt werden sollte.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliches Gehalt, sehr flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit für HomeOffice.
Reduzierung der Arbeitszeit ist meiner Erfahrung nach problemlos möglich, was ich sehr, sehr gut finde.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ausstattung der Küchen. Hier muss von Kaffeemaschine bis Mikrowellenhaube, Geschirrtuch oder Spülenstöpsel alles von den Mitarbeitern organisiert werden.
Arbeitsschutzmaßnahmen, mit Verweis auf die hier in dieser Bewertung schon erwähnten fehlenden Erste Hilfe Kästen und schwer zugänglichen bzw. abgeschlossenen Erste Hilfe Räumen mit spärlicher Ausstattung. Hier muss bitte unbedingt mehr getan werden.
Karger Standort ohne eigene Kantine. Das wäre eine Verbesserung, die den Standort meiner Meinung nach wirklich aufwerten würde.
Verbesserungsvorschläge
Dem Standort Radebeul könnte etwas mehr Leben eingehaucht werden. Da würde es schon reichen, den Mitarbeitern zu gestatten, in den Gängen Bilder aufzuhängen. Das würde auch für etwas mehr Orientierung sorgen :)
Erste Hilfe Kästen, zumindest einer in jeder Küche.
Standorteigene Versorgungsmöglichkeiten, so beispielsweise eine Kantine. Ein, oder mehrere firmeneigene Kaffeeautomaten wären auch sehr schön. :)
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist gut. Man kommt gut miteinander aus, besonders teamintern.
Kommunikation
Der Unternehmensleiter macht öfter Mitarbeiterversammlungen, in welchen wichtige Neuigkeiten erzählt werden und auch ansonsten fühle ich mich hier gut informiert.
Eine Erfahrung möchte ich dennoch teilen und das war die Information über den Umzug nach Radebeul '20.
Ich wurde noch für den alten Standort eingestellt und während des Bewerbungsverfahrens NICHT über den Umzug informiert, welcher zu dem Zeitpunkt keine zwei Monate entfernt war. Erst als ich schon dabei war, den Stift zur Vertragsunterzeichnung anzusetzen, wurde mitgeteilt, dass der Staatsbetrieb demnächst nach Radebeul umzieht. Wäre dies nur an einer Stelle passiert, wäre das zu verschmerzen gewesen; aber ich war im SID zu mehreren Bewerbungsgesprächen eingeladen und in keinem davon wurde dieser Umstand erwähnt.
Hier muss bitte unbedingt nachgeschärft werden. Transparenz in Bewerbungsgesprächen muss beidseitig sein.
Kollegenzusammenhalt
Der ist in meinem Team absolut super und auch in anderen Teams erlebe ich das. Mit jedem kann gut und offen geredet werden, auch über schwierige Themen.
Work-Life-Balance
Absolut super.
Ich habe meine Arbeitszeit problemlos reduzieren können (auf 35) und dafür an keiner Stelle Benachteiligung erfahren, nicht einmal skeptisch gehobene Augenbrauen. :)
Die Arbeitszeit kann man sich - natürlich mit vorheriger Absprache - beliebig einteilen. Und ebenso gab es bisher nie Probleme damit, Urlaub nehmen zu wollen.
Beste Erfahrung hierbei war ein Urlaubswunsch meinerseits, den mein Vorgesetzte*r abgesegnet hat, aber aufgrund von Abwesenheit nicht genehmigen konnte. So musste ich zur nächsthöheren Chefetage, die dann das Go gab. Solche Dinge sind also auch kein Problem.
Vorgesetztenverhalten
Gute, offene und verständnisvolle Kommunikation. Fehlverhalten kann beidseitig angesprochen werden und wird sich zu Herzen genommen und bei guter Arbeit gibts ein Lob.
Interessante Aufgaben
In meinem Bereich ist die Aufgabengestaltung sehr mir selbst überlassen und oft auch anfragenabhängig; mir gefällt das gut und ich finde meine Themengebiet interessant.
Die vergleichsweise schlechte Bewertung rührt daher, dass es in anderen Bereichen aber eher öfter als seltener sehr anders läuft. Dort werden Mitarbeiter regelrecht verheizt und selbst nach Überlastungsanzeigen und Überstunden im dreistelligen(!) Bereich wird an den Strukturen nicht gerüttelt, was wiederum zu Kündigungen führt.
Offene Stellen, um etwas zu entlasten, sind vorhanden, werden aber wenig beworben und müssten als Antwort auf den herrschenden Druck attraktiver gestaltet werden. Hier ist Luft nach oben.
Gleichberechtigung
Meiner Erfahrung nach gibt es hier keine Diskrepanzen zwischen den Geschlechtern. Der SID ist keine Einrichtung mit 90% männlichen Mitarbeitern, es gibt einige Kolleginnen und das auch in höheren Positionen. Das find ich gut :)
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden meiner Erfahrung nach nicht benachteiligt, mit Respekt behandelt und auch durchaus eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Die Bedingungen sind das, wo noch viel Raum nach oben ist.
Die einzelnen Büros sind zwar sehr geräumig und gut ausgestattet - aber dort hört es auch auf. Die Gänge sind karg und weiß und in der Etage des Inneren Diensts und der Personalstelle verläuft man sich, da einfach alles gleich aussieht.
Der Standort selbst ist selbst nach dem Umzug in 2020(!) noch immer eine Baustelle. 2023 gibt es immer noch Baulärm und das stellenweise in Lautstärken, die ein normales Gespräch in Person nicht möglich machen.
Und das Schlimmste für mich:
Erste-Hilfe Räume sind zwar vorhanden, aber nur spärlich, bis gar nicht ausgestattet und es musste erst von Mitarbeitern erwirkt werden, dass diese Räume permanent offen sind.
Erste-Hilfe-Kästen gibt es auch nicht. Auf Nachfrage wurde gesagt, diese haben die Ersthelfer - diese sind stehen aber nur im Intranet (ohne Raumnummer) und dürfen nicht offen ausgehängt werden, aufgrund von Datenschutz.
Zufällig kenne ich Kollegen, die Ersthelfer sind - diese haben aber keine entsprechenden Kästen erhalten.
Im Falle eines Notfalls ist das absolut untragbar und die Chefetage kann wirklich gottsfroh sein, dass hier noch nichts passiert ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Bewusstsein für die Umwelt ist definitiv vorhanden, aber die Umsetzung meiner Meinung nach mangelhaft.
Winter '22/'23 wurde gebäudeweit (bis auf Teeküchen) das Warmwasser abgestellt und die Heizungen gedrosselt, sodass höhere Temperaturen als 19°C nicht möglich waren. Heizungen durften nicht über 2 gestellt werden, was sogar kontrolliert wurde.
Dies finde ich soweit noch nachvollziehbar, da das ja eine gesetzliche Maßnahme war, für die der SID nichts konnte.
Etwas unverfroren war nur die Ansage danach: Hierbei wurde dann vom Arbeitgeber empfohlen, ins HomeOffice zu wechseln. Damit wurde vermittelt, dass der Mitarbeiter die (Heiz)Kosten für das Wohlbefinden bei der Arbeit - für welches der Arbeitgeber aber nun einmal eben zuständig ist - bitte daheim selbst tragen soll.
Umweltschutz in allen Ehren, das Ansinnen mag gut gewesen sein, aber das empfand ich ehrlich gesagt als ziemliche Frechheit.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt kommt so pünktlich, man könnte die Uhr danach stellen. :)
Im IT-Bereich ist die Bezahlung leider etwas dürftig und auch einer der Gründe, warum viele IT-Fachkräfte eher in die freie Wirtschaft wandern. Hier darf gern noch geschraubt werden.
Möglichkeit fürs Jobticket - oder alternativ auch das Deutschlandticket ist vorhanden.
Image
Ich persönlich mag den SID.
Das äußere Image ist allerdings...nun, nicht unbedingt schlecht, nur eingestaubt, aber das liegt weniger am SID, sondern mehr allgemein am Öffentlichen Dienst.
Man stellt sich den Öffentlichen Dienst, salopp gesagt, als einen Altmännerverbund vor, mit einem Altersdurchschnitt von 50+, aber gutem Gehalt, geregelten Arbeitszeiten, Zettelwirtschaft sondergleichen und fünftausend Aktenschränken. So war auch meine Denkweise, als ich mich bewarb - nur um dann festzustellen, Mensch, hier gibts ja doch junge und moderne Leute und das nicht zu knapp!
Das muss noch ein bisschen mehr nach außen getragen werden, aber so wie ich das mitbekomme, wird daran bereits gearbeitet. Also, weiter so ;)
Karriere/Weiterbildung
Die Möglichkeit für Weiterbildungen ist vorhanden und wird aktiv ermutigt.
Die Karriereleiter kann emporgekraxelt werden, so man das denn möchte.
Leider findet sich hier aber auch Elitismus bezüglich Abschlüssen. So kam es bspw. schon vor, das Mitarbeitern aktiv Gehaltsanpassungen oder Stellenerhöhungen verwehrt wurden, da diese Mitarbeiter "nur" eine Ausbildung oder einen Fachhochschulabschluss und keinen Universitätsabschluss haben.
Das ist absolut nicht mehr zeitgemäß und gehört geändert.