Bei Problemen passiert lange nichts, unnötiger "Wettbewerb" (SSKM-Liga) zwischen Filialen der Spaß machen soll
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt einen internen Wettbewerb zwischen den Filialen. Hier werden durchgeführte Gespräche und getätigte Abschlüsse bewertet und nach einem Punktesystem werden alle Filialen in vier verschiedene "Ligen" aufgeteilt. Die erfassten Informationen im Kunden-CRM waren meiner Meinung nach von schlechter Qualität. Bei der SSKM wird (mit diesem System) mehr auf Quantität als auf Qualität gesetzt. Wenn man selbst diese Taktik anwendet und sich erwischen lässt ist man der böse Mitarbeiter und bekommt ein Gespräch mit dem Regionalleiter. (Da die SSKM im Mai 2022 mehrere meiner Aussagen, u. a. diese, als falsch gemeldet hat, gehe ich davon aus dass dieses Schlupfloch inzwischen behoben ist).
Es gibt keinen Geldbonus oder sowas davon, nur finden es Regionalleiter und Direktoren natürlich besonders "anspornend" zu sehen, wie sich deren eigene Filialen entwickeln und wenn aufgrund Krankheiten und Urlaub eine Filiale mal schlechter abgeschnitten hat klingelt gleich das Telefon und es wird nachgefragt was denn los sei. Dass aufgrund Personalsituation oder Krankheit die Erfolge weniger waren, interessiert aber nicht. Ebenso wenig haben RL/Direktoren kein Verständnis dafür wenn man vom 1. Platz auf den 3. rutscht. Witzig.
Arbeitsatmosphäre
In den Filialen sind mehrere unbesetzte Stellen. Als Kundenberater wird man mit Arbeiten überschüttet, ich habe mich ausgebrannt gefühlt. Einen Großteil davon machen die Kundenmails aus, die man nicht schafft zu beantworten nachdem die Schalterkräfte ausfallen und man selbst den ganzen Tag am Schalter steht. Die Führungskraft in meiner Filiale motiviert und lobt die Mitarbeiter, wenn aber ewig versprochen wird dass die Personalsituation bald besser wird und dann monate-/jahrelang nichts passiert hört man schon nicht mehr auf solche Aussagen. Durch die vielen Arbeiten nimmt die Anspannung, Fehlerquote und Überstunden zu. Nach dem Gleitzeitmodell in der SSKM kann man Überstunden aufbauen, man darf aber pro Quartal nur 3 Gleittage nehmen.
Kommunikation
Es werden oft Morgenrunden gemacht (dreimal die Woche).
Neue Informationen die für einen wichtig sind gibt es dann aber meist nicht. Vor allem wenn es um Sonderzahlungen geht nehmen sich die Leiterpositionen monatelang Zeit, weil angeblich "noch keine Entscheidungen vorliegen". Auch was Themen in der Sparkasse an sich betreffen wird einmal eine Meldung veröffentlicht und dann wird man monatelang aber nicht weiter über den aktuellen Stand informiert. Es gibt zwar ein S-Info-Portal, aber auch das lebt nur von den Schreiben die in den jeweiligen Abteilungen veröffentlicht werden.
Kollegenzusammenhalt
Durch die Personalsituation wird in der Filiale an sich noch mehr untereinander abgesprochen wer was zu tun hat. Dadurch wächst man auch zusammen und auch lebt man sich schnell mit neuen Kollegen ein.
Work-Life-Balance
Hier muss man Lernen die Arbeit Arbeit sein zu lassen und das was man nicht schafft liegen zu lassen und am nächsten Tag weiter zu machen.
Um Punkt 16 Uhr Stift fallen lassen, und auch wenn die Kunden auf eine Antwort warten, dann dauert das halt länger. Das Haus merkt meiner Meinung nach nur durch Kundenbeschwerden, dass in einer Filiale wohl zu viel Arbeit für zu wenig Mitarbeiter zu erledigen ist.
Interessante Aufgaben
Aufgaben werden in der Filiale zwischen den Mitarbeitern aufgeteilt und festgelegt. Hierzu gehört zum Beispiel das Mahnverfahren, die Hauptkasse, Mail-Postkorb, Ereignissystem. Ansonsten macht man eben auch noch normale Kundenberatung.
Gleichberechtigung
Man selbst wird dann auf "ein halbes Jahr" vertröstet und dass man ja noch dies und das schaffen sollte was ein höheres Gehalt rechtfertigen würde. In einem halben Jahr spricht man wieder drüber und dann kommen noch Sachen dazu.
Arbeitsbedingungen
Da der Arbeitgeber meine ursprüngliche Bewertung hierzu als Unwahr meldete, kürze ich hier ab: Im Sommer war das Arbeiten in meiner Filiale aufgrund der Hitze unerträglich. Männer als Anzugträger haben es hier schwerer als die Damen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine Kontoeröffnung hat (2019) meiner Meinung nach unglaublich viel Papier verschwendet. Das hätte man auch damals alles bereits digitalisieren können.
Gehalt/Sozialleistungen
Durch den öffentlichen Dienst profitiert man von Zusatzleistungen. München-Zulage, Betriebliche Zusatzversorgung, 40 € vL, Mitarbeiterkonditionen bei Konten, Kredite, Anlagen und Verbundprodukten. Meistens muss man bei Gehaltserhöhungen mit Kündigungen drohen (nicht bei kleinen Gehaltssteigerungen sondern bei größeren) bevor hier mal was in die Gänge kommt. Mitarbeiter die immer alles abnicken werden ausgenutzt.
Image
Das Image der Firma bei den Mitarbeitern ist nach meiner Wahrnehmung schlecht. Es wird eben oft bemängelt dass viel gelabert wird aber nichts geändert wird (grad Verbesserungsvorschläge von Prozessen). Nicht umsonst wurde ja das S-Ideenportal einfach abgeschafft. Andererseits hat man hier einen sicheren Arbeitsplatz, da öffentlicher Dienst/Stadt München.
Karriere/Weiterbildung
Wer sich gut anstellt wird auch gefördert. Das gilt grad für Azubis. Es gibt eine Akademie in Landshut wo die "großen" Weiterbildungen durchgeführt werden (Sparkassen-Fachwirt/-betriebswirt). Hier bekommt man auch eine Förderung. Möchte man an eine höhere Stelle oder eine andere Stelle, dann kommt man nicht weit wenn man nur darum bittet. Auch hier muss wie beim Gehalt mit einer Kündigung gedroht werden, dann wird man plötzlich anders angesehen. Entsprechende Leistung muss halt da sein.