Der öffentliche Dienst kann gehaltstechnisch nicht mit der freien Wirtschaft mithalten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die meisten Mitarbeiter sind bemüht das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten zu machen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenig innovativ, starre Strukturen, keine flache Hierarchie. Keine zeitgemäße Personalpolitik, insbesondere werden zu wenige Menschen ausgebildet.
Verbesserungsvorschläge
Stellen besser strukturieren. Einfache Aufgaben durch Mitarbeiter mit entsprechender Qualifikation erledigen lassen, statt Mitarbeiter mit höherer Qualifikation zu 80 % mit geringwertigen Aufgaben zu belasten. Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen und konkrete Ziele vereinbaren. Für auswärtige Mitarbeiter ausreichend Parkplätze bereitstellen. Langfristig und bedarfsgerecht ausbilden und Stellen rechtzeitig nachbesetzen. Mitarbeiter nicht stets zu 100 % auslasten, sondern Raum für Entwicklung und Innovation geben. Neuerungen bedürfen einer guten Planung und der Zeit der Mitarbeiter. Das funktioniert eben nicht, wenn diese schon zu 100% ausgelastet sind.
Leistungsträger fördern und Minderleister zu besserer Leistung animieren oder sich von diesen trennen.
Arbeitsatmosphäre
Meist gut. Social Skills sind bei einigen nicht vorhanden.
Kommunikation
An manchen Stellen zu viel, an anderen Stellen zu wenig. Wesentliches wird in den meisten Fällen zeitnah kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
Gut.
Work-Life-Balance
Ich kann mir stressigere Jobs vorstellen, aber auch entspanntere Jobs. Klar sind Öffnungszeiten für Bürger wichtig. Allerdings muss in einem Sachgebiet nicht jeder dienstags bis 18 Uhr anwesend sein. Um alle Bürgeranliegen zu bearbeiten reicht es, wenn 1/4 der Besetzung dienstags bis 18 Uhr anwesend ist. Leider besteht für alle Anwesenheitspflicht bis 18 Uhr.
Vorgesetztenverhalten
Positiv. Nur wenige negative Ausfälle. Gerade wenn anderen Kollegen geholfen wird, kommt dann die "von oben" die Aussage, xyz hat wohl freie Kapazitäten, wenn er sich mit anderen Angelegenheiten beschäftigen kann. Das ist ein absolutes No-Go.
Interessante Aufgaben
Insgesamt interessant und einmalig, wenn man den gesamten Arbeitsmarkt betrachtet. Es fehlt allerdings an qualifikationsgerechter Ausgestaltung der Stellen.
Arbeitsbedingungen
Veraltete Strukturen und Arbeitsabläufe. Technisch wenig fortschrittlich. Homeoffice? Ich lache...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
So viele Gebäude, ich kenne aber keins mit Solarzellen auf dem Dach. Manche Heizanlagen können nur "an" oder "aus." Die Temperaturregelung erfolgt dann über die Fenster. Der Platzbedarf einzelner Ämter, Sachgebiete usw. wird nicht erfüllt. Zweierbüros, Dreierbüros, teils Durchgangsbüros und dann soll man noch konzentriert arbeiten? Sozialräume zu klein. In den Toiletten teilweise nur Kaltwasser.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt nur wenig konkurrenzfähig, gerade zu Beginn des Berufslebens. Über das allernotwendigste hinaus gibt es keine Leistungen. Jobfahrrad ist nicht umsetzbar, da es am freiwilligen Zuschuss des Arbeitgebers mangelt.
Image
In der Bevölkerung gespalten. Unter Kollegen bzw. anderen Verwaltungen durchaus gut.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt zahlreiche interne Weiterbildungsmöglichkeiten. Für externe Weiterbildungen gibt es Mittel. Aufstiegschancen halte ich für mittelmäßig, da feste Strukturen / Laufbahnen. Die Unterstützung bei freiwilliger Weiterbildung ist gering. Es scheitert schon an einer bezahlten Freistellung für ein Studium. Hilfreich wäre eine Freistellung alle 2 Wochen für wenigstens einen Tag über die Dauer des Studiums.
Bewerber werden nicht nach allen vorhanden und förderlichen Fähigkeiten ausgewählt, sondern nur anhand einer guten Darstellung im Vorstellungsgespräch. Wer also ausreichend für ein Vorstellungsgespräch lernt und in 30 Minuten Gespräch die richtigen Antworten gibt, bekommt den Job.