Hinter den Kulissen
Verbesserungsvorschläge
- Faireres Gehalt
- mehr Transparenz (beginnt im Bewerbungsgespräch)
Arbeitsatmosphäre
Klassische Callcenter-Atmosphäre. Zwar gibt es mehrere, zum Teil offene Büros, jedoch werden in Krisen-Zeiten (die Rede ist nicht von Corona) gern mal alle Mitarbeiter in einem Office zusammen gepfercht, um sich vor Ort gegenseitig zu pushen und somit die Verkaufszahlen zu steigern, was jedoch meist eher semi-gut gelingt.
Kommunikation
Ausnahmslos jeden Morgen findet ein Meeting statt, was sich zum Ziel gesetzt hat, die Mitarbeiter zu motivieren. An und für sich kein schlechter Gedanke, zum Teil werden jedoch in den Ansprachen völlig surreale und zum Teil deplatzierte Parallelen zum aktuellen Weltgeschehen geschaffen. Alles in allem viel Schall und Rauch, in Anbetracht des Fakts, dass am Ende ein jeder sein Tagesziel nennen muss, welches es dann auch zu erreichen gilt. Anderenfalls gibt es Krisengespräche, Rundmails mit Ansagen oder angedrohte Kündigungen, da die Mitarbeiter das Unternehmen Geld kosten. (Surprise!)
Email-Verkehr und Datenschutz sind in diesem Unternehmen übrigens zwei sich abstoßende Pole. Ein jedes Teammitglied hat Einsicht in die eigenen Mails und umgekehrt. Völlig unprofessionell.
Kollegenzusammenhalt
Trotz einer sehr hohen Fluktuation sind alle Mitarbeiter stets freundlich zueinander. Es wird innerhalb des jeweiligen Teams dafür gesorgt, dass man sich schnell angenommen fühlt. Teilweise entstehen echte Freundschaften, die auch oder gerade die StagePool Zeit überdauern.
Work-Life-Balance
Bis auf Ausnahmen ist hier jeder für 32h angestellt. Allerdings gibt es 2 Pflichtpausen von insgesamt 75 Minuten, die den Tag unnötig in die Länge ziehen, sodass es sich am Ende wie eine 40h Woche anfühlt. Der freie Tag, der einem bleibt + Wochenende benötigt man definitiv zur Erholung.
Vorgesetztenverhalten
Es wird sich Mühe gegeben, allerdings muss von Seiten der Führungsebene auch mit viel Druck von "oben" umgegangen werden, welcher sich dann zum Teil auf das Team überträgt.
Interessante Aufgaben
Sales, Sales, Sales. Wer hier mit einem dreitägigen Probearbeiten beginnt, spielt bereits seine gesamte Karriere beim künftigen Arbeitgeber durch. Auch, wenn einem anfänglich anderes (beispielsweise ein guter Kundenservice) suggeriert wird, geht es letztlich doch nur um Zahlen, von denen das Unternehmen abhängig ist.
Gleichberechtigung
Insgesamt ein buntes Team, jeder ist hier gern gesehen.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Unternehmen besteht aus einem sehr jungen Team, daher erübrigt sich dieser Punkt.
Arbeitsbedingungen
Ergonomische Stühle wären ein Anfang, da der einzige Gymnastikball aus guten Gründen immer vergriffen ist. Manche Headsets sind so unterirdisch schlecht, dass man kein vernünftiges Gespräch führen kann, ohne den Gesprächen seiner Kollegen zwangsweise zu folgen und umgekehrt. Darüber hinaus kommt es aufgrund der Lautstärke häufiger vor, dass (potentielle) Kunden sich am Telefon irritiert über die umliegend stattfindenden Verkaufsgespräche äußern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Flaschenpfand wird an Green Guestlist e.V. gespendet und der Müll (meistens) getrennt.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Mindestlohn ist hier Programm. Wer sich auf einen Vertriebsjob einlässt, weiß in der Regel im Vorfeld, dass sich das Gehalt bei entsprechenden Verkaufszahlen durch Provision aufstocken lässt. Hier muss man jedoch erst einmal sagenhafte 50 (!) Neukunden akquirieren und hat dann lediglich seinen "eigenen Wert" (O-Ton) erwirtschaftet. Alles, was darüber fällt, bessert dann die Kasse auf. Gerade für Anfänger ist das in der Regel eher nicht zu schaffen. Man wird mit Paradebeispielen in Form weniger Mitarbeiter, die auf mysteriöse Weise täglich ihre "stabile 6 machen", bei der Stange gehalten. Manch einer fällt drauf rein, die meisten sind nach einigen Monaten allerdings ausgezehrt, was mit dem Kontostand ganz trendy matcht und die erwähnte Fluktuation wiederum recht gut erklärt.
Als Randnotiz kann kann ich jedem nur raten, bei der Jobsuche spätestens an dem Punkt hellhörig zu werden, wenn mit "kostenfreier Schoki" geworben wird. Dafür gibt es meistens einen Grund. ;-)
Image
Mehr Schein als Sein. An und für sich eine nette Idee, deren Umsetzung allerdings an einer nachhaltigen Kundenzufriedenheit scheitert, da hier mit dem Traum von Menschen gespielt wird, die "schon immer auf die Leinwand" wollten.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keinerlei Aufstiegschancen, es hat wenn überhaupt höchstens Potential für eine Zwischenstation.