IT-Systemhaus (mit allen Vor- und Nachteilen)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich finde es sehr gut, dass man sich selbst mit einbringen kann und dass die eigenen Leistungen gesehen und wertgeschätzt werden. Teamleiter und Geschäftsführung sind meistens gut und schnell erreichbar und wenn man Anliegen hat, erhält man oft einfach und unkompliziert Hilfe. Die Basics (sicheres Arbeitsverhältnis, offener, ehrlicher und respektabler Umgang, Gehalt, zur Verfügung stehende Materialien, Arbeitsmittel usw.) sind alle wirklich solide und definitiv ein Plus.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlecht finde ich festgefahrene Strukturen und Sichtweisen, der große Abstand zwischen strategischen Entscheidungen und operativen Tätigkeiten sowie der Umgang mit verschiedenen Themen und Kollegen. Ein moderner, agiler und angepasster Ansatz würde helfen sich entsprechend der IT-Branche aufzustellen und als Systemhaus zu den Top-Dienstleistern zu zählen. Dazu zählt auch Kollegen mal vor den Kopf zu stoßen, wenn es Situationen erfordern und nicht nur grobe Erwartungen "einzukippen" und dann machen zu lassen ohne Konsequenzen zu ziehen. Die Themen "Führungskräfte" und "Kommunikation" sind ausbaufähig, aber da ist jeder einzelne gefragt - das liegt nicht an der Firma selbst.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen sollte einen modernen Ansatz als IT-Dienstleister verfolgen und auch entsprechend durchsetzen. Mit gutem Beispiel vorangehen, Trends im Bereich IT identifizieren und vorantreiben, sowie alte, nicht mehr angepasste Produkte, Prozesse etc. loswerden, um sich im sehr agilen IT-Umfeld zu behaupten und nicht links und rechts von Freelancern und kleineren Dienstleistern überholen zu lassen. Diese haben nämlich dieselbe Zielgruppe als Kunde und können oftmals besser liefern (als Dienstleister)
Arbeitsatmosphäre
Gute Arbeitsatmosphäre. Auf Fairness wird geachtet. Lob bzw. generell Feedback seitens Teamleitung und/oder Geschäftsführung aufgrund der Auslastung oft zu wenig.
Kommunikation
Es gibt beide Extreme. Viele Dinge werden gut und proaktiv, sowohl zwischen Mitarbeitern als auch Teams kommuniziert. In einigen Fällen werden aber Dinge "am Rest vorbei" umgesetzt und entsprechend nicht kommuniziert. Sorgt in manchen Fällen für einen unprofessionellen Eindruck beim Kunden, da nicht alle Kollegen immer den aktuellsten Stand haben.
Kollegenzusammenhalt
Im großen und ganzen gut. Gerade innerhalb der verschiedenen Teams wird ein offener und ehrlicher Umgang gepflegt und man kann jederzeit auch Kritik üben. Fairerweise muss man selbst auch kritikfähig sein.
Work-Life-Balance
Zum Großteil von einem selbst abhängig. Von Teamleitern wird sehr darauf geachtet, dass nicht zu viel gearbeitet wird und Urlaub, sonstige freie Tage etc. respektiert und beachtet werden.
Flexible Arbeitszeiten sind gegeben und auf individuelle Anliegen (privat, familiär) wird so gut wie immer Rücksicht genommen.
Vorgesetztenverhalten
Ausnahmslos gut. Man wird einbezogen, respektiert und ernst genommen. Einziger Kritikpunkt: manchmal werden Dinge, die offensichtlich falsch laufen, hingenommen, weil sich niemand in der Verantwortung sieht, auch mal deutlich zu machen, dass etwas eben nicht in Ordnung ist. Vorgesetztenverhalten könnte etwas konsequenter sein.
Interessante Aufgaben
Man kann sich entsprechend des Arbeitsbereichs und der eigenen Fähigkeiten mit einbringen und ist nicht gezwungen NUR Aufgabe xy zu übernehmen. Hängt auch zum Großteil von einem selbst ab, aber wird akzeptiert und gewürdigt. Man ist in der Umsetzung verschiedener Aufgaben weitestgehend frei, was sehr angenehm ist.
Gleichberechtigung
Kann ich nicht beurteilen, aber was man so mitbekommt macht einen sehr guten Eindruck.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden geschätzt und bringen viel Erfahrung mit, was im täglichen Arbeiten oft von Vorteil ist. Von Nachteil ist, dass eine gewisse Betriebsblindheit herrscht und man deutlich merkt, dass manche Kollegen nur mit der "internen" Brille herumrennen. Oft wird sich auch "in altem Ruhm" gesonnt, was nachvollziehbar, aber absolut nicht angepasst und zeitgemäß ist.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind (zum Großteil) modern, ordentlich eingerichtet und ermöglichen eine gute Arbeitsatmosphäre. Die Ausstattung mit Arbeitsmitteln ist gut. Alles, was man braucht, wird beschafft und man ist arbeitsfähig.
Im Hinblick auf die IT-Branche könnte die Ausstattung etwas moderner / leistungsfähiger / ergonomischer / funktionaler sein. Es muss nicht das Notebook für 3000,-€ für jeden sein, aber, abhängig vom Aufgabengebiet, ist eine Konfiguration wie i7, 32 GB RAM und 1 GB SSD nicht zu viel verlangt, wenn man bedenkt, dass es DAS Arbeitsmittel ist, abgeschrieben wird und 100€ mehr oder weniger im EK nun wirklich nicht den Unterschied machen - selbst, wenn man von 130 Mitarbeitern ausgeht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt hin und wieder soziale Aktionen und gute Zwecke werden unterstützt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt kommt immer pünktlich. Prämien, Urlaubsgeld usw. werden immer gezahlt und sind definitiv ein Zeichen der Wertschätzung durch die Firma.
Man muss entsprechend der eigenen Qualifikation, Tätigkeiten etc. verhandeln, aber mit einem realistischen Anspruch und entsprechender Argumentation kann man ein für beide Seiten faires Gehalt bekommen.
Image
Einer der schwierigsten Punkte. S+R ist DAS IT-Systemhaus in Nordhessen und das macht einen gewissen Teil des Rufs aus. Unterstützt wird ein sehr guter Ruf durch einige wenige Top-Performer, die in verschiedenen Bereichen "abliefern". Zunichte gemacht wird dieser Ruf durch fehlende Informationen, durch veraltete Provisionsmodelle, die massiv den Erfolg von Projekten beeinflussen und durch kurzsichtige Entscheidungen seitens Teamleitung und Geschäftsführung. Letzteres mögen Einzelfälle sein, sorgen aber u.a. dafür, dass sich die Begeisterung auf Kundenseite im überschaubaren Rahmen hält.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird ermöglicht und gefördert, wenn sie zum betrieblichen Kontext passt und einen Mehrwert bietet.
Karriere ist aufgrund flacher Hierarchien schwierig, zumal die Position von Verantwortlichen / Teamleitern alle besetzt sind und sich das in den nächsten 5-10 Jahren wahrscheinlich nicht ändern wird.
Definitiv nichts, wo man den Hauptfokus legen darf, wobei man im Rahmen der Möglichkeiten bestmöglich dabei unterstützt wird sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln, was viel wichtiger ist als nach 3 Jahren Titel xy zu haben. Ist aber Ansichtssache.