Die Stimmung wird schlechter, der Druck steigt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die redaktionelle Arbeit, die Kolleginnen und Kollegen, das Volontariat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kommunikation, Gehalt, Stimmung, Personalentscheidungen, Umgang mit Mitarbeitern
Verbesserungsvorschläge
Die Sorgen der Mitarbeiter ernst nehmen, sich dem Branchengehalt anpassen, bevor noch mehr Mitarbeiter kündigen.
Offen kommunizieren, auf die Kündigungswelle reagieren, die Mitarbeiter mehr wertschätzen. Mitarbeiter nicht von Abteilung zu Abteilung schieben.
Arbeitsatmosphäre
Es kommt sehr auf die Abteilung an. In den Redaktionen ist es mitunter sehr unterschiedlich. In der Zentrale arbeitet man fast nur in Großraumbüros.
Kommunikation
Als die Chefetage vor rund einem Jahr wechselte, wurde stets eine transparente Kommunikation versprochen. Das ist heute nicht mehr der Fall. Manche Kündigungen werden monatelang oder komplett verschwiegen. Bei Plänen oder Neuerungen wird man erst dann eingeweiht, wenn sie längst beschlossene Sache sind.
Kollegenzusammenhalt
Auch das ist unterschiedlich. In den meisten Abteilungen ist der Zusammenhalt aber ausgezeichnet.
Work-Life-Balance
Die VRM bietet flexibles Arbeiten im Sinne von Home Office an. Trotzdem gibt es in vielen Abteilungen verschiedene Schichten. Man kann sich hier zwar gut absprechen, aber darauf muss man sich einstellen. Auch das Arbeiten am Wochenende gehört dazu.
Eltern werden hier aber sehr gut berücksichtigt!
Nichtsdestotrotz ist nicht zu vergessen, dass man die Arbeit irgendwie immer mit nachhause nimmt. Teils wird verlangt, dass man immer erreichbar sein soll. Auch wenn das nicht immer offen gesagt wird.
Vorgesetztenverhalten
Die Chefs der einzelnen Abteilungen in der Redaktion sind meiner Erfahrung nach alle ausgezeichnet, sowohl fachlich als auch persönlich.
Was die Chefetage darüber angeht, ist es schwieriger. Ein Punkt ist die oft fehlende Transparenz. Außerdem wirkt es so als fehle das Verständnis für die Menge an Arbeit und den Druck in den einzelnen Redaktion: Es sollen immer mehr Texte, Bilder, Videos und Co. produziert werden, am besten so schnell wie möglich. Gleichzeitig kündigen viele Kollegen und es dauert teils Monate bis diese Positionen nach besetzt werden. Wenn überhaupt.
Dass das zu einem erheblichen Druck eines jeden Einzelnen führt, wird augenscheinlich kaum wahrgenommen. Oder einfach ignoriert.
Genauso wie das Thema Gehaltserhöhungen. Hier sind bereits Sätze gefallen wie “Man entscheidet sich nicht grundlos für den Lokaljournalismus”. Dass andere Medienhäuser mehrere tausend Euro mehr zahlen, wird auch ignoriert.
Positiv ist, dass man monatlich 40 Euro steuerfrei für verschiedene benefits wie dem Jobticket oder einer Fitnessmitgliedschaft bekommt. Es gibt auch corporate benefits, über die man bei verschiedenen Shops Rabatte bekommt. Das niedrige Gehalt macht das aber nicht wett.
Gleichberechtigung
Viele Frauen sind erfreulicherweise in Führungspositionen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Einstiegsgehalt für Redakteure ist im Vergleich zu anderen Medienhäusern extrem niedrig und weit unter dem Tarif (den die VRM schon vor Jahren verlassen hat). Gehaltserhöhungen gibt es, aber keine großen Beträge. Nach einigen Jahren steigt das Gehalt nicht mehr an.
Gehaltsverhandlungen sind aktuell aussichtslos. Zum niedrigen Gehalt kommt ein enormer Druck und Stress hinzu.
Im Volontariat war das Gehalt sehr gut und über dem Tarif. Das ist ein großer Pluspunkt.
Karriere/Weiterbildung
Gerade im Volontariat kann man etliche Seminare und Workshops besuchen. Im Redakteursleben werden diese zwar weniger und die Zeit dafür fehlt oft, aber je nach Chef:in wird dafür Zeit eingeräumt.