Azubis werden gnadenlos ausgenutzt und schlecht behandelt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich finde an der Statax GmbH leider gar nichts gut. Die Zeit, in der ich bei Statax gearbeitet habe, war ehrlichgesagt die schlimmste Zeit die ich je hatte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Ausnutzen der Azubis ist schlimm, dass man ihnen nichts beibringt und dass man nicht als Mensch, sondern als Arbeitsmaschine gesehen wird.
Die Ausbilder
Meine Ausbilderin war nicht vor Ort sondern in der Zweigstelle Berlin. Faktisch hatte ich keine Ansprechperson und niemand stellte sicher, dass mir die Ausbildungsziele vermittelt wurden.
Spaßfaktor
Niemand fragte mich je etwas persönliches, wie es mir geht, oder soetwas. Die Arbeit hatte keinen Spaß zu machen, denn es war nur wichtig, dass man funktionierte. Und monotone, ausbildungsfremde Tätigkeiten wie stundenlang Registerkarten zuschneiden, Ordner neu beschriften, Akten im Schuppen sortieren und Aktenkartons beschriften, Kisten aus dem Keller hoch und runter tragen, die Kanzlei putzen User macht wirklich keinen Spaß!
Aufgaben/Tätigkeiten
Ich musste viele Ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten. Ein mal wöchentlich müsste ich die Kanzlei inkl. Toiletten putzen, dabei war ich als Auszubildende Kauffrau für Bürokommunikation angestellt. Die anderen Aufgaben waren auch alle sehr monoton. Akten kopieren, Rechnungen der Mandanten nach Datum sortieren, Ordner und Aktendeckel beschriften, einen diktierten Brief schreiben, die Ausgangspost verrichten und ans Telefon gehen. Mehr habe ich bei Statax nicht machen dürfen, dabei hätte ich sehr, sehr gerne etwas gelernt. Meine Ausbilderin hat die Zweigstelle in Berlin aufgebaut und gar keine Zeit gehabt, sich um Ausbildungsinhalte zu kümmern.
Respekt
In vielen Situationen würde ich von Vorgesetzten respektlos behandelt, was mich sehr traurig gemacht hat. Man hätte mich damals vor dem zweiten Berufsschuljahr für eine neue Berufsschule anmelden müssen, weil die Schule in Starnberg nur das erste Jahr unterrichtet, und man ab dem zweiten Jahr an eine Schule in München wechseln muss. Trotz mehrmaliger Bitte unterschrieb niemand das Anmeldeformular, dabei ging es nur um eine Unterschrift. Auch wenn es um mein Berichtsheft ging, musste ich mir erst etwas einfallen lassen, damit mein Vorgesetzter endlich mal meine Einträge unterschreibt, weswegen ich sagte, ich müsse diese in der Berufsschule vorlegen. Als ich eines Tages die vielen Missstände ansprach, wurde ich nur runter gemacht und klein gehalten. Das hat mich wirklich verletzt, weil ich viel für die Firma gemacht habe, was ich nicht hätte tun müssen.
Außerdem kamen manchmal sehr gemeine Kommentare, beispielsweise weil ein Vorgesetzter einen Fehler gemacht hat und dachte, ich wäre daran schuld. Da wurde ich beispielsweise angeschrien obwohl die Schuld nicht bei mir lag. Ich war damals erst 17 Jahre alt und das hat mich so klein gemacht, ich war richtig verunsichert.
Karrierechancen
Die Kanzlei ist sehr klein und daher gibt es nicht viele Aufstiegchancen. Außerdem weiß ich von keinem Azubi, den sie übernommen hätten. Azubis sind für die Statax GmbH eine billige Arbeirskraft.
Arbeitsatmosphäre
Es war schrecklich. Die Mitarbeiter haben sich nicht getraut, miteinander zu sprechen als die Chefs da waren, keiner hat mich je gefragt wie es mir geht oder ob alles in Ordnung ist. Alle sind gestresst gewesen und das hat man gespürt. Für Erklärungen blieb keine Zeit, weil jeder mit seiner Arbeit zu tun hatte. Als ich mal eine Woche lang krank geschrieben war, bestellte mein Chef mich trotzdem ein und forderte dass ich zur Arbeit komme. Das tat ich auch, eingeschüchtert wie ich war.
Ausbildungsvergütung
Es wurde die Mindestausbildungsvergütung bezahlt. Man hat glaube ich ein bisschen Weihnachtsgeld bekommen und Urlaubsgeld. Als ich gekündigt habe, haben sie mir das aber bei der letzten Gehaltsabrechnung wieder abgezogen.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten waren auch überhaupt nicht gut. Man hat sich nicht an das Jugendarbeitschutzgesetz gehalten und 9 Stunden Arbeit am Tag waren üblich. Meine Kollegin im Ausbildungsjahr über mir musste zeitweise sogar 10 Stunden täglich arbeiten, dabei war sie selbst noch Auszubildende.