Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Abwechlungsreiche Küche
- jede Gruppe hat eine eigene Küche
- theoretisch spannende Fortbildungen (wenn man sie zeitlich wahrnehmen könnte)
- theoretisch gutes Konzept (das aber seltenst umgesetzt werden kann)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird mit flache Hierarchien geworben, diese gibt es nicht.
Es gibt zu wenig Personal und das kleine bisschen wechselt häufig, weil vorhandenes Personal schnell verschreckt werden.
Beschwerden, sei es von uns oder von Eltern, werden nicht ernst genommen und in Grund und Boden geredet und es bessert sich nie was.
Es wird ständig von Kinderschutz und von Rechten gesprochen, doch fast 30 Kinder auf 2 Leute, darunter ein Kinderpfleger, ist nicht legal.
Kinder, die Hilfe benötigen, bekommen keine oder erst sehr spät.
Mitarbeiter können sich nicht ausleben und entfalten.
Kommunikation gibt es gar nicht.
Verbesserungsvorschläge
- Betriebsrat ins Leben rufen/internes Beschwerdemanagement schaffen
- neue Führungskräfte / Schulung der Führungskräfte in Personalführung
- eine Rundumerneuerung
- für ein besseres Arbeitsklima sorgen
- bessere Kommunikation
- Besserer Personalschlüssel
- Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und sich gelegentlich auch mal im Tagesgeschäft blicken lassen, statt ausschließlich hinter verschlossenen Türen im Büro die Zeit totzuschlagen. (vor allem, wenn man von seinen Mitarbeitern "Transparenz", ergo geöffnete Türen, einfordert)
- Personalplanung reformieren / Personalschlüssel aufstocken (was bringt es drei neue Mitarbeiter einzustellen, wenn im selben Zeitraum bereits fünf Stück gekündigt haben)
- Arbeitszeitkonto, das den Namen auch verdient.
- Die Regionalleitung sollte ihre Funktion als Kontrollinstanz auch endlich wahrnehmen. Es bringt reichlich wenig, wenn die KiTa-Leitung, sowie die zuständige Regionalleitung "dicke Freunde" sind und entsprechend vertrauliche Beschwerden seitens der Erzieher über die Kita-Leitung von der Regionalleitung an diese weitergetratscht werden.
- Internes Qualitätsmanagement reformieren. Kontrollbesuche in der KiTa sollten, zwecks Authentizität, unangekündigt erfolgen. So würde so mancher Missstand zeitnah erkannt werden.
Arbeitsatmosphäre
Man denkt irgendwann, dass man sich an das Chaos gewöhnt hat, doch diese Arbeitsstelle hat mich jedem Tag vom Gegenteil überzeugt.
Man kommt an und weiß genau das Chaos geht von vorne los, alle werden wieder extrem gestresst und genervt sein, dabei können die Kollegen gar
nichts dafür. Das Problem lag woanders, man liest gleich wo.
Personalmangel, hohe Krankheitsstände, viele kranke Kinder und der Rattenschwanz zog sich ins Unermessliche. Daraus resultieren viele Kinder auf wenig Fachkräfte, es ist ein reines Horten und Aufpassen. Die Kinder können nicht richtig gefördert werden, es hageln sehr viele Beschwerden von den Eltern und wir bekommen alles ab.
Viele sind sehr unzufrieden, wollen gehen, viele haben schon gekündigt.
Es gibt nie Teamsitzungen, obwohl dringend welche nötig wären.
Stattdessen werden diese einfach abgesagt, verschoben oder in den Feierabend gesetzt und man kommt nie dazu diese Überstunden abzubauen.
Kommunikation
Was ist das?
Die Kollegen untereinander schaffen das, doch das macht nicht die ganze Arbeit aus. Die Leitung und Stellvertretung sind das Problem. Man kann sie kaum, eigentlich gar nicht erreichen, wenn es etwas dringendes gibt, andere Kollegen bekommen das Leitungstelefon zugesteckt (als hätten wir nicht schon genug zu tun). Wenn Personalmangel herrscht, weiß man nie oder wenn erst sehr spät wo man arbeitet oder wer einen unterstützt. Im Nachmittagsbereich ähnlich; wenn die 14 Uhr Gruppen schließen und die Teilzeitkräfte gehen, wer übernimmt bzw. unterstützt die 16 Uhr Gruppen? Eine Lösung mussten wir meist selber suchen oder mehrfach nachfragen.
Man hat nie eine Ahnung von Festen, von Terminen, wer das Haus besucht (für Beratung, Gespräche, herausfordernde Kinder, etc.)
Kollegenzusammenhalt
Viele halten zusammen und helfen, wo sie können, dennoch sind viele irgendwann genervt (was auch verständlich war!) und wollen einfach nicht mehr helfen und unterstützen. Eine Gruppe musste immer leiden, wenn es um Pausenablösung geht. Entweder man selber geht hin und hilft, dann ist die eigene Gruppe mit einer Fachkraft alleine (darf nicht sein) oder man hilft nicht und das gleiche Problem ist in der anderen Gruppe oder man verzichtet ganz auf die Pause.
Work-Life-Balance
Ein Privatleben mit Hobbies, etc. kannte ich nicht.
Ich kam nach Hause und wollte erstmal schlafen.
Gab viele Tage an denen haben viele Mitarbeiter abends geweint, man wollte das Theater am nächsten Tag nicht nochmal erleben.
Vorgesetztenverhalten
Unprofessionell.
Das man mal die Leitung oder Stellvertretung ohne den jeweils anderen gesehen hat, lag meist daran, dass einer krank war oder Urlaub hatte.
Die beiden können keine Aufgabe alleine erledigen.
Die Stellvertretung hat 20 Wochenstunden in der Gruppe zu arbeiten und eine eigene Gruppe, in der man sie nie sieht. Man zieht andere Fachkräfte aus den Gruppen ab, um ihre Gruppe abzudecken.
Hilfe in den Gruppen von den beiden? Kennt man nicht.
Notfallpläne für Personalausfälle? Was ist das?
Hauptsache viele Kinder können kommen, wenig Beschwerden trudeln ein und das Personal darf am Limit und drüber hinaus schuften.
Es ist sehr tagesformabhängig, wie die beiden einem begegnen. Mal wird man sehr angemeckert, dann ignoriert oder freundlich begrüßt.
Oft wurde man am Telefon angemeckert, weil man sich krankgemeldet hat. Ab da fängt man an sich zu fragen: ,,Bin ich wirklich zu krank zum Arbeiten?" und das geht gar nicht.
Doch nun zu den anderen Vorgesetzten.
Beschweren kann man sich nicht, die Leute haben keine Zeit, reden einen in Grund und Boden und petzen das dann den eigenen Leitungen im Haus, die dann nochmal eine Spur ignoranter zu einem sind.
Interessante Aufgaben
Das Konzept war damals der ausschlaggebene Punkt, weshalb ich mich dort beworben habe. In meiner Verliebtheitsphase, alles ist neu und schön und perfekt, konnte man das Konzept auch super umsetzen. Doch irgendwann kam der Punkt, an dem alles bröckelte und alles, auch das Konzept, ging den Bach runter.
Das Konzept erwartet viel zu viel von einem, es ist viel, vollgepackt und nicht machbar.
Hinzu kam noch, dass verschiedene Stepke-Kitas Teile einer anderen KiTa (des selben Trägers) in den Turnhallen aufgenommen hat, weil diese von ihren Schäden befreit werden musste. Die Turnhalle war für viele Gruppen und Kinder ein Ventil, eine Entlastung. Auf einmal fiel das weg. Jetzt denkt man sich: ,,Warum geht man dann nicht aufs Außengelände?". Tja, dieses war ganz lange nicht freigegeben. Über ein Jahr nach Eröffnung, dann konnte man endlich das Gelände benutzen. Zwei Tage später waren Teile des Außengeländes wieder gesperrt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die meisten älteren Kollegen mit Erfahrung gibt es nicht mehr. Die wurden vergrault oder manipuliert.
Die, die dem Arbeitgeber lange treu sind, bekommen kaum Wertschätzung.
Man muss erst kündigen, um ein paar nette Worte und Lob zu erhalten.
Arbeitsbedingungen
Der Lärmpegel ist katastrophal, für alles gibt es eine Liste und Ästhetik und Schönheit sind den Leitungen wichtiger als alles andere. Es darf nicht nach KiTa aussehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung gibts nicht und wird den Kindern auch nicht nahe gebracht.
Viele Kräfte sind übergangsweise, bis ihre eigene KiTa öffnet, bei uns untergebracht worden. Diese kommen aus Bochum, Dortmund, Neuss, etc.
Gehalt/Sozialleistungen
Also für das, was wir teilweise dort geleistet haben, müssten wir doppelt so viel verdienen.
13. Gehalt? Nein.
Image
Keiner der Mitarbeiter spricht gut über den Träger, außer die Leitungen selbst und die in den höheren Positionen.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man die gewünschten Fortbildungen auch mal machen könnte...
Ich habe keine einzige machen können aufgrund von Personalmangel.