Schwieriger Arbeitgeber, doch Unternehmen mit Potenzial
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Geschäftsführer als Person, er hat zukunftsweisende Ideen und Vorstellungen, mit ihm wird das Unternehmen definitiv weitergehen können in eine gute Zukunft. Allerdings werden die jahrelangen treuen Mitarbeiter bald alle verschwinden, wenn sich nicht bald was ändert.
Zudem muss ich den Stader Betriebsrat loben, dieser setzt sich engagiert für seine Kolleginnen und Kollegen ein und sucht mehr das Gespräch als es die Vorgesetzten tun. Leider ist die Hilfe in meinem Fall nicht von Erfolg gekrönt worden, dies scheiterte aber nicht am Betriebsrat, sondern beim Vorgesetzten.
Von daher; großes Lob und großen Dank an den motivierten Betriebsrat!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Falls es noch nicht deutlich geworden ist; das Vorgesetztenverhalten! In der aktuellen Situation (Fachkräftemangel) sollte man jeden guten Mitarbeiter zu schätzen wissen und Zweifelnde zum bleiben bewegen; das gibt es jedoch nicht. Wenn man das Gespräch sucht und nichts passiert, dann geht man vielleicht noch ein Zweites oder ein Drittes Mal hin; aber kein Viertes Mal.
Dann heißt es: wieso hat man denn nicht das Gespräch gesucht? Tja, ein Kollege hat das sehr treffend formuliert: Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen und brauch man nicht versuchen wieder hochzuholen wenn es schon längst hinüber ist.
Meine Kündigung hätte man verhindern können, wenn man aber einfach wegsieht, wegignoriert und einen regelrecht rausekelt, merkt man auch nicht, wie sehr einen gewisse Dinge am Arbeitsplatz belasten können. Schade.
Verbesserungsvorschläge
Der Geschäftsführer hat sehr gute Perspektiven, Vorstellung und Grundsätze für das Unternehmen, nur leider fehlen in wichtigen Führungspositionen kompetente Leute die seine Ziele umsetzen können und auch umsetzen wollen. In meinen Augen hätte das Unternehmen sehr viel Potenzial wenn man in der Geschäftsleitung, gerade Richtung Service, aufräumen würde und auch als Geschäftsführer mal anonyme 4-Augen Gespräche mit Mitarbeitern führt, um auch wirklich die Realität zu sehen und nicht die beschönigte Version seiner Service-/Centerleiter.
Arbeitsatmosphäre
Unter den Arbeitskollegen teilweise ganz gut, man versucht das Beste daraus zu machen. Gespräche mit Vorgesetzten sind tendenziell eher unangenehm und führen zu nichts.
Kommunikation
Durch einen monatlichen "Centerlunch" wird man gut über neue Entwicklungen informiert, jedoch ist die allgemeine Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten weniger gut.
Kollegenzusammenhalt
Auch hier wurde versucht das beste daraus zu machen, allerdings hat jede Abteilung eher für sich gekämpft und wenig auf andere geachtet. (Ähnlich wie Scheuklappen)
Probleme wurden eher schön geredet und es bildeten sich meist zwei Seiten.
Work-Life-Balance
Entsprechend der jeweiligen Abteilung ist Work-Life-Balance gut, schlecht oder gar nicht vorhanden. Bei meiner Abteilung größtenteils nicht vorhanden aufgrund chronischer Unterbesetzung und teilweise nicht rechtskonformer Arbeitszeit.
Vorgesetztenverhalten
Vetternwirtschaft ist eigentlich ein sehr extremes Wort, aber fasst es doch ganz gut zusammen; umso besser man sich mit den Vorgesetzten versteht desto besser geht's einem. Dies hat auch der eine oder andere Kollege ganz gut verstanden und sich somit schon recht gut bei den Vorgesetzten eingeschleimt und ist während der Arbeitszeit im Büro des Chefs verschwunden und hat Kaffeekränzchen gehalten (offiziell; Besprechung...mit nur einer Person der betreffenden Abteilung?), sodass seine/ihre Meinung immer die entscheidende ist.
Wenn man unangenehme Themen anspricht wird man vertröstet, weil man ja die einzige Person sei die es anspricht.
Zudem wird nur noch penibel auf Zahlen geachtet, beispielsweise wurde die Auszahlung einer Inflationsausgleichprämie daran geknüpft wie gut die Umsätze aktuell sind.
Interessante Aufgaben
Unangenehme/stressige Aufgaben werden gerne auf andere Kollegen oder vor allem Azubis abgeschoben, sind diese dann gut erledigt worden heimst jemand anders die Lorbeeren dafür ein.
Gleichberechtigung
In der Geschäftsführungsebene findet sich nicht eine Frau... muss nichts heißen aber kann dennoch erwähnt werden. Hauptsächlich sind in der Geschäftsleitung mittelalte, weiße Männer vertreten die dementsprechend sehr veraltete Sicht- und Verhaltensweisen an den Tag legen.
Umgang mit älteren Kollegen
Kollegen die dem Unternehmen seit Jahrzehnten treu sind werden teilweise regelrecht rausgeekelt, absolut nicht wertgeschätzt und werden gerne mal als "Kostenstelle" betitelt.
Arbeitsbedingungen
Da gibt es tatsächlich kaum was zu meckern, aber wenn mal was angesprochen wird (bsp. Sonnenschutz; starke Hitzeentwicklung, Blendung etc.) ignoriert man das schon gerne als Vorgesetzter solange weg bis eben wieder Winter ist. :)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man versucht als Autohaus eben das beste zu machen was geht, beispielsweise durch Photovoltaikanlagen, Ladesäulen oder Energiesparthermometern ;)
Gehalt/Sozialleistungen
Es besteht keinerlei Bindung durch Tarifverträge daher ist es nicht überragend, aber okay. Allerdings; wenn man mehr will muss man betteln, dann bekommt man die typischen "Chef-Ausreden": Gerade ist schlecht...dann kommen ja alle an...wir zahlen schon sehr gut...komm in zwei Jahren nochmal wieder...
Der Aussage vom Unternehmen, dass sie ja besser als alle anderen Autohäuser bezahlen würde, würde ich definitiv widersprechen!
Bloß, weil wir es ja besser hätten als andere, dürfen wir ja nicht mehr verlangen.
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Ich würde behaupten am Standort Stade sind 85% der Mitarbeiter nicht glücklich mit der momentanen Situation, was auch in einer ziemlichen Kündigungswelle resultiert. Jeder meckert eigentlich nur über den Job und würde am liebsten gehen, nur leider fehlt manchen der Mut zu so einer Lebensverändernden Entscheidung.
Die Firma lobt sich selber mit irgendwelchen Zertifikaten "Bester Arbeitgeber" die aber eben leider nichts an der Realität ändern.
Karriere/Weiterbildung
Durch die eigene Akademie kann man sich geringfügig weiterbilden/weiterentwickeln, allerdings stehen durch Mercedes-Benz zentralseitig gute Schulungsprogramme zur Verfügung.