Ein Lichtblick in meiner abwechselungsreichen Laufbahn im Service. Schön, dass ich dort gearbeitet habe.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Für den Bereich Service und Inbetriebnahme muss ich ein positives Testat ausstellen. Von Anfang an wurde grosser Wert darauf gelegt, in die Firma integriert zu werden. Mir persönlich ging es fast zu langsam und wäre gerne schneller an die Geräte gekommen.
Zur Einarbeitung muss man unbedingt mit älteren Kollegen mitfahren. Die Anforderungen sind einfach zu vielfältig. Mein Appell an Anfänger: Unbedingt dies Möglichkeit intensiv nutzen
Gut ist, dass man unabhängig und selbständig arbeiten muss. Das ermöglicht Spielraum.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Lange Entscheidungswege (durch die Konzernstruktur): Wenn mir beim zweiten Anflug immer noch Bauteile fehlen, ist das konzernmässig geforderte formelle internationale (ACHTUNG: IRONIE!) Ausschreibungsverfahren für ein 60 EUR-Teil zu langwierig und teuer. Und es hinterlässt einen Eindruck beim Kunden. Da muss man effektiver (und damit effizient) kurzfristig handeln können um das Projekt beim Kunden voranzubringen. Zumal es einen guten Elektrodealer gleich in der Nachbarschaft gibt.
Die IT: Auch wenn sie sich für den Nabel der Firma halten, haben sie dafür Sorge zu tragen, dass die, die das Geld reinbringen, ordentlich arbeiten können. Das ist, meiner Meinung nach, eine der originären Aufgaben. Sie sind eine reine Kostenstelle. Die Leute an der Front benötigen die Unterstützung, um das Geld vom Kunden zu holen, von dem alle bezahlt werden.
Verbesserungsvorschläge
Aus dem Beitrag vor abzuleiten.
Arbeitsatmosphäre
Mit den Kollegen hat man immer an einem Strang gezogen. Man war immer freundlich und hilfsbereit. War ich mal im Büro in Gummersbach Wiehl-Bomig, war es sehr angenehm.
In der Hauptverwaltung Gummersbach selbst scheint es tlws. differenzierter zuzugehen. Ich persönlich hatte absolut keinen negativen Eindruck aber die Bewertungen lassen leider darauf schliessen. Mglws. ist es aber ein Jammern auf hohem Niveau, aber dazu hatte ich zu wenig mit den Kollegen zu tun. Mir wurde immer ordentlich geholfen.
Kommunikation
Die flache Hierarchie ermöglicht es, direkt zu der zuständigen Person zu gehen, um die benötigten Informationen einzuholen, egal ob Konstruktion, Elektrotechnik oder Verwaltung.
Kollegenzusammenhalt
Gegenseitige Unterstützung gab es in der Regel – man musste natürlich nachfragen. Manche waren etwas schweigsamer, andere hatten kein Problem damit, ihr übergrosses Wissen zu teilen. Wie so oft, liegt es ganz sicher auch an einem selber, wie man auftritt. Junge Leute sollten eines nicht vergessen: Auf wenn sie vielleicht formal eine exzellente Ausbildung genossen haben, sind die spezifischen Herausforderung so unglaublich komplex, dass die alten Hasen sie mit links am ausgestreckten Arm verhungern lassen könnten. Daher ist ein freundliches und bescheidenes Auftreten (keine Kriecherei!) ganz sicher nicht hinderlich.
Ich durfte in dieser Firma einige der anständigsten Kollegen meiner abwechselungsreichen Laufbahn kennen lernen.
Work-Life-Balance
Aufgrund der angespannten Auftragssituation war nie wirklich viel Zeit um privates nebenbei zu machen – wofür man aber auch nicht bezahlt wird.
Wie so oft, gibt es hier aber auch eine Geben und Nehmen. Überstunden fallen massig an und diese könnte man auch mal, aus Gründen der Fairness, einsetzen, wenn man überraschend einen halben Tag nichts zu tun hat. Die Flexibilität, die manche von ihren AG fordern, kann man auch selber zeigen. Muss man nicht, könnte man aber.
Wenn ich einen Tag frei brauchte, war das nie ein Problem. Wegen der Reisetätigkeit und Planung sollte man diesen aber auf Anfang oder Ende der Woche legen und rechtzeitig ankündigen.
Vorgesetztenverhalten
Einer der besten Vorgesetzten, die ich in meiner abwechselungsreichen Laufbahn je gehabt habe.
Wenn man ein Anliegen hat, muss man natürlich selber kommen. Man ist ständig unterwegs, da weis er nicht, ob irgendwas anliegt. Ich musste es nicht in Anspruch nehmen, aber von Kollegen hörte ich von der ausgeprägten Lösungsbereitschaft.
Interessante Aufgaben
Internationale Aufträge, Möglichkeit zu Auslandsaufenthalten. Ständig wechselnden An- und Herausforderungen. Selbst bei ein und demselben Kunden gab es laufend neues.
Gleichberechtigung
Konnte ich nichts negative feststellen. Ich denke, vorzugsweise ist die Leistung der Bewertungsmasstab.
Umgang mit älteren Kollegen
Die meisten Kollegen waren älter, dort konnte man sehr gut von deren Erfahrung profitieren. Genau genommen musste man das sogar – siehe Beitrag über Kollegenzusammenhalt. Die Anlagen laufen derart lange, sodass es eine Menge Unterschiede in den Generationen gibt.
Arbeitsbedingungen
Den Umständen entsprechend: sehr hart. Da lag nun aber nicht an Striko. Die Arbeit in Schmelzereien ist eine eigene Welt. Wer Zweifel an seiner mentalen und physischen Stärke hat, sollte mal versuchen dort vorher einen Blick reinzuwerfen.
Interessanter weise halten die "Alten" das aus, die "Jungen" sind gelegentlich überrascht, dass für ihr Gehalt auch mal gearbeitet werden muss.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist mir nichts negativ aufgefallen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich fand es absolut angemessen.
Ungewohnt war, wie schnell man immer die Reisekostenabrechnungen haben wollte, und diese dann auch erstattet wurden. Wenn man dann nicht per Telefon ständig erinnert werden wollte, musste man diese zügig einreichen. Da durfte man sich zwar am Wochenende noch mal eine Stunde an den Schreibtisch setzen, aber … die Zeit konnte man berücksichtigen.
Image
Die verwendeten Geräte waren immer auf dem neusten Stand. Die Mitbewerber haben kopiert was das Zeug hält. Wie diese Anlagen dann beim Kunden letztendlich liefen, hat man natürlich selten erfahren.
Aber ich war zu kurz in dieser Branche, um ein halbwegs objektives Bild mir verschaffen zu können.
Karriere/Weiterbildung
Es gab hin und wieder Schulungen um die Mitarbeiter zu fördern. Ich denke, die Konzernstruktur gibt Möglichkeiten (die ich nicht genutzt habe).