Masochismus sollte als Einstellungsbedingung genannt werden…
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Weitsicht was den Wettbewerb und auch die Mitbewerber angeht. Mutig auch mal Neues zu wagen und „anders“ zu sein. Man lernt viel über sich und seine eigenen Grenzen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Verantwortung wird gerne auf Mitarbeiter abgewälzt auf die dann mit dem Finger gezeigt wird. Fehler werden in großer Runde breit getreten, statt im Einzelgespräch anzusprechen und bestenfalls zu lösen. Es gibt Kollektivstrafen, im Zweifel wird das Gehalt einbehalten und stark verzögert ausgezahlt. Daran ist man, je nach Vergehen, selbst Schuld. Ansonsten wird erwartet, dass man sich komplett für diesen Job aufopfert. Keine Kritik, ist quasi Lob. Wertschätzung ist nicht vorhanden, übermäßige Arbeitsbereitschaft ist selbstverständlich. Da diese Eigenschaften das Unternehmen seit mehr als 10 Jahren begleiten und sich nichts ändert, ist ein Kommen und Gehen von Mitarbeitern usus. Jedem gehen die Augen auf, dem einen früher, dem anderen später. Im Nachgang denkt man, hätte man mal früher die Reißleine gezogen. Diese Erfahrung mit diesem Vorgesetzten prägen ein ganzes Leben und ist immer eine Anekdote wert. Selten trifft man jemanden, der das überbieten kann.
Verbesserungsvorschläge
Die Einarbeitung, die immer hochlobend angepriesen wird, aber in dieser Branche nicht in 1-2 Wochen abgeschlossen sein kann. Abläufe ähneln sich zwar, aber dennoch treten auch immer wieder neue Dinge auf, bei der eine Unterstütung hilfreich wäre.
Arbeitsatmosphäre
Wenn man sich der Geschäftsführung komplett beugt, ist die Arbeitsatmosphäre vielleicht ganz gut. Ansonsten hält man am besten die Luft an, sobald der GF den Raum betritt, wer weiß, welches Donnerwetter folgt.
Kommunikation
Laut, diffamierend, was morgens gilt, ist abends nie besprochen worden und was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Da ist noch sehr viel Luft nach oben.
Kollegenzusammenhalt
Wenn man sich nicht grade an den Firmenmaulwurf hält, ist der Kollegenzusammenhalt gut. Ansonsten wird man angeschwärzt und in die Pfanne gehauen. Die übrigen Kollegen geben ihr bestes, man versucht sich zu unterstützen und aufzumuntern, wenn die dauerhafte Kritik mal wieder zuschlägt.
Work-Life-Balance
Dauerhafte Bereitschaft, auch außerhalb der Arbeitszeiten wird erwartet und mit Nachdruck eingefordert, allerdings nicht vergütet. Man kann davon ausgehen, dass man morgens bei Augenaufschlag schon die ersten Befehle für den Tag erhält.
Vorgesetztenverhalten
Legendär! Das muss man erlebt haben um zu wissen, was man niemals in seinem Leben wieder erfahren möchte. Der GF sollte sich überlegen ob er an seiner Position so gut aufgehoben ist, ach nee, dieser Mensch ist ja fehlerfrei, kritikunfähig, keinerlei Führungsqualitäten. Das ist sehr schade, denn das Unternehmen hätte sehr viel Potential, wenn er menschlicher wäre. Außen hui, innen mehr als pfui.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind vielseitig, abwechslungsreich, über die Stadt- und Landesgrenze hinaus. Man erlebt sehr viel und versucht daraus das Positive zu ziehen.
Gleichberechtigung
Gleich unterirdisch vielleicht. Frauen mit Familie wird unterstellt, dass sie auf Kosten des GF die Kinder betreuen. Aufstiegschancen sind nicht vorhanden, da ein Handlanger immer gesucht wird.
Umgang mit älteren Kollegen
„Lang“dienenden Kollegen wird Respekt gezollt, wie sie das schon so lange aushalten können.
Arbeitsbedingungen
Technisches Arbeitsmaterial ist vernünftig, auch auf dem aktuellen Stand der Technik. Büroräume sind ausreichend.
Gehalt/Sozialleistungen
Mindestlohn, über den man sich freuen soll, als bekäme man ein Managergehalt. Man darf aber arbeiten, bis zur völligen Aufopferung, bekommt aber auch nur den Mindesturlaub.
Image
Wer den GF kennt, ahnt was hinter den Kulissen abgeht. Wer ihn nicht kennt, empfindet die Leistung der Angestellten als toll - das ist aber nur ihnen zu verdanken.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung in der wenigen Freizeit erwünscht, ansonsten Kritik dass man nicht „voran“ kommt. In der Arbeitszeit ist für die Weiterbildung keine Zeit, da geht es nur ums pure Überleben und Kopf einziehen, vor Katastrophen.