Die Zugpferde verlassen den Stall
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang miteinander. Wer einen sozial-freundlichen Arbeitgeber sucht, aber weniger Wert auf Karriere und Gehalt legt, wird hier sehr glücklich werden.
Einen Obstkorb gibt es auch.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Abgänge werden durch Externe ersetzt. Diese verdienen sich ein nettes Gehalt und verlassen die Sycor nach einigen Monaten wieder. Der Wissenstransfer ist nicht vorhanden. Von der Wirtschaftlichkeit ganz zu schweigen.
Seniors/Principals werden durch Auszubildende oder Quereinsteiger ersetzt, wenn man keine Externen findet. Das ist in letzter Zeit sehr oft passiert und ist jedes mal schief gegangen.
Verbesserungsvorschläge
Sycor sollte sich hinterfragen, WARUM so viele Mitarbeiter gehen und insbesondere auch WELCHE Mitarbeiter gehen. Es gehen nämlich viele "Zugpferde": Mitarbeiter, welchen Themen treiben, ihre strategischen Stunden erfüllen und tiefes technisches Verständnis haben. Diese Personen bilden die Grundpfeiler einer wirtschaftlich gesunden Firma und schaffen es, andere Leute mitzuziehen und die Begeisterung zu teilen. Diese Leute gehen zu lassen, insbesondere in der Anzahl, wie sie aktuell vorliegt, ist fatal.
Neue Technologien treiben und sich am Markt orientieren, was gerade nachgefragt wird. Entsprechend (Weiter-) Bildung der Mitarbeiter einfordern und fördern.
Gehalt nach Leistungen zahlen und generell die Gehaltsstruktur (wiederholt) überdenken. Es gibt zu viele Mitarbeiter, die sich ausruhen.
Offboarding Prozess verbessern (bspw. Exit-Gespräche führen!) um das WARUM zu erfahren.
Work-Life-Balance
Normalerweise gute bis sehr gute Work-Life-Balance. Aufgrund der vielen Abgänge und der teilweise vollständig fehlenden Neubesetzungen sind Überstunden an der Tagesordnung. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte mal nur 40 Stunden gearbeitet habe. 50-60 Stunden pro Woche sind seit dem letzten Jahr die Normalität.
Vorgesetztenverhalten
Es wird viel versprochen und erzählt, aber leider oft nicht die Verantwortung dafür übernommen. Aufgrund der vielen Abgänge sind diverse Personen notgedrungen in Führungsrollen "gerutscht", welche nicht führen können.
Leider wird auch die Chef-Etage in hoher Freqeuenz immer wieder neu besetzt, so dass das Vertrauen fehlt.
Interessante Aufgaben
Man muss sich interessante Aufgaben selbst suchen. Technologisch ist hier firmenweit extrem viel Nachholbedarf. Leider hat man den Anschluss an vielen interessanten Technologien verloren.
Wenn man Themen treiben möchte, dann stößt man auf viel Gegenwind, denn "Wir machen das schon immer so, warum sollten wir das ändern?".
Arbeitsbedingungen
Leider nur Windows-Geräte und ein sehr eingeschränkter Warenkorb. Performance, sofern man denn die entsprechende Hardware verargumentieren kann, ist jedoch sehr gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Die angebotenen Sozialleistungen lohnen sich rechnerisch einfach nicht. Ich kenne niemanden, der diese wahrnimmt.
Das Gehalt ist unter dem Marktdurchschnitt. Gehaltserhöhungen sind aufgrund der aktuellen Situation rund um die Sycor nicht bzw. nur in seltensten Fällen verhandelbar, obwohl man die entsprechenden strategischen Stunden nachweisen kann. Es wird viel Wert auf die Einhaltung von strategischen/fakturierbaren Stunden gelegt mit zunehmend höher werdenden Schwellen.
Image
Aufgrund der politischen Vorfälle und der damit einhergehenden medialen Berichterstattung eher schlecht. Als Mitarbeiter wird man immer wieder darauf angesprochen.
Karriere/Weiterbildung
Leider ist man technologisch sehr stark hinter dem Markt. Diverse Themen wie Cloud, Container, CI/CD etc. stecken noch in Kinderschuhen. Die Konkurrenz ist wesentlich schneller, agiler und moderner unterwegs.
Dadurch hat man selbst kaum Berührungspunkte zu diesen Technologien und verliert auf dem Arbeitsmarkt sehr schnell an Wert und Chancen. Wenn man Themen treiben möchte, stößt man oft mit anderen Abteilungen aneinander und/oder auf Gegenwehr.