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Sykam 
GmbH
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Ein durchschnittlicher Arbeitgeber mit viel Verbesserungspotential nach oben...

3,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2018 im Bereich Marketing / Produktmanagement gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Besonders gut empfand ich vor allem den Kollegenzusammenhalt und die Work-Life-Balance. Mehr konnte man einfach von einem so kleinen Unternehmen nicht erwarten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die mangelnde Fähigkeit der Geschäftsführung die Probleme in Entwicklung und Produktion der bestehenden Gerätegeneration anzugehen, um auch wieder Luft für Neuentwicklung zu haben.

Auch die mangelhafte Mitarbeiterentwicklung, ausbleibende Wertschätzung und eher kosmetischen Gehaltsanpassungen könnte man angehen (Geld ist genug vorhanden).

30 Tage Urlaub anstelle des gesetzlichen Minimums würden auch eine Verbesserung darstellen und der Firma kein Bein ausreißen.

Verbesserungsvorschläge

Produktionskapazitäten und Arbeitsgeräte, insbesondere im Laborbereich dem Bedarf zur internationalen Versorgung aller Kunden endlich anpassen, damit die kleine Zahl an Mitarbeitern das Pensum auch schaffen kann, ohne durch den Tag Rennen zu müssen.
Kapazitätspuffer durch Anpassung der Haltbarkeiten und Arbeitstechniken aufbauen und die Produktionsgeräte modernisieren. Nischenprodukte aus dem Sortiment nehmen und Kunden auf etablierte Techniken umschulen.
Qualität in den Griff bekommen: Wenn man Gerätetechnisch schon nicht mithalten kann/will, sollte zumindest die Software/Hardware dem Kunden keine Probleme bereiten und alles einwandfrei funktionieren.
Probleme bei Software/Hardware nicht den Mitarbeiter in der Endkontrolle zuschieben/ignorieren, sondern Mitarbeiter- und Kundenfeedback bei der Entwicklung berücksichtigen.
Mehr Zeit und Personal für die Entwicklung und zwar ausschließlich für die Entwicklung. Man sollte zumindest in der Lage sein, Systeme der Mittelklasse anzubieten und die Firmware/Software langfristig an die regelmäßigen Updates der Zulieferer anzupassen.
Die Mitarbeiter Wertschätzen und für neue Aufgaben gezielt weiterqualifizieren.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre hängt stark vom jeweiligen Arbeitsbereich ab und schwankt zwischen entspannt im Produktmanagement bis äußerst angespannt/gestresst in Produktion und Qualitätskontrolle.

Die nicht permanent, aber durchaus regelmäßig angespannte Atmosphäre wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Neben der teils schwankenden Auftragslage spielt dabei vor allem eine stark produktionsorientierte Denk- und Arbeitsweise, sowie völlig veraltete Produktionstechnik und unterdimensionierte Kapazitäten im Laborbereich eine beachtliche Rolle, während die Fertigungstiefe im Maschinenbaubereich noch gut von den Mitarbeitern und den verfügbaren Arbeitsgeräten gestemmt werden kann.

Da es sich bei der Sykam GmbH um ein konservativ geprägtes, top-down geführtes Familienunternehmen mit einer Führungskultur aus den 70er Jahren handelt, ist die Tendenz zur Änderung der Umstände leider nur gering ausgeprägt.

Wer also eine agile Unternehmenskultur mit Mut zur Veränderung und Wertschätzung des Mitarbeiters sucht, ist hier fehl am Platz.

Kommunikation

Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei Sykam um ein konservatives Familienunternehmen. Die Kommunikation der Geschäftsführung gegenüber Ihren Mitarbeitern ist in der Regel schwach ausgeprägt.

Oft erfährt man über den Flurfunk mehr als von den Vorgesetzten. Da man über die Unternehmensentwicklung als Mitarbeiter wenig erfährt, ergibt sich der Eindruck, dass das Unternehmen langfristig kein Wachstum anstrebt und auch kein langfristiger Plan existiert. Vieles wird "auf Sicht" betrieben.

Verantwortung für einzelne Fachbereiche wird durch die Geschäftsführung auch nicht an Mitarbeiter delegiert. Alle Tätigkeiten des Personals, sei es Entwicklung, Produktion oder Vertrieb, werden strengstens von der Geschäftsführung überwacht und Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter häufig nicht- oder nur mit enormen Widerstand angenommen.

Wer also langfristig nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten sucht, Verantwortung übernehmen- und sich einbringen möchte, um die Leistungsfähigkeit der Produkte zu verbessern, ist hier fehl am Platz.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist wirklich sehr gut. Die meisten Kollegen sind sehr umgänglich und steht’s bereit einem Instrumente oder Arbeitsweisen zu erklären, sodass man sich schrittweise in neue Themengebiete einarbeiten kann. Man steht geschlossen zusammen und hilft sich untereinander, um die teilweise schlechten Arbeitsbedingungen auszugleichen.

Work-Life-Balance

Eine ausgewogene Work-Life-Balance im Unternehmen ist möglich. Im Gegensatz zu vielen jüngeren Unternehmen und Startups gibt es hier noch Zeiterfassung und es werden keine unbezahlten Überstunden von Mitarbeitern als "Normal" zur Erreichung irgendwelcher Projektziele vorausgesetzt.

Allerdings nimmt man es hier auch nicht so genau. Wer länger bleibt kann nur bis 18:00 Uhr Überstunden aufbauen, alles darüber verfällt. Die Umwandlung in Urlaub ist ebenso nicht möglich und am Ende des Monats werden alle Überstunden auf maximal 4 Stunden zurückgesetzt unabhängig davon wie viele man aufgebaut hat.

Das hat den Nachteil, dass man Überstunden wie bereits erwähnt nicht in Urlaubstage umwandeln kann und geleistete Mehrarbeit einfach "verschwindet" wenn man Sie nicht rechtzeitig durch Gleitzeit abbaut. Dafür stellt das beschriebene System sicher, dass jeder Mitarbeiter auch pünktlich geht, denn Mehrarbeit lohnt sich schlichtweg nicht :)

Vorgesetztenverhalten

Wie bereits unter dem Punkt "Kommunikation" erwähnt, herrscht ein top-down gewählter Führungsstil des letzten Jahrhunderts vor. Einzelne Unternehmensbereiche agieren nicht autark, sondern die Geschäftsführung übernimmt auch alle Detail-Entscheidungen in den einzelnen Bereichen häufig selbst. Das hemmt die Möglichkeit der Mitarbeiter selbst Entscheidungen zu Ablauf und Organisation zu treffen und die Arbeitsabläufe zu optimieren.

Interessante Aufgaben

Hier sei nochmal auf den Abschnitt "Vorgesetztenverhalten" verwiesen. Das Aufgabengebiet eines Mitarbeiters wird kontinuierlich an die aktuelle Auftragslage angepasst.

So kommt es z.B. häufig vor, dass Entwickler auch viele Montageaufgaben erledigen, was einer Verbrennung wertvoller Entwicklungszeit entspricht. Da es dadurch zu keiner kontinuierlichen Entwicklung kommt, entwickeln sich die Produkte nur langsam weiter und entsprechen in vielen Bereichen nicht einmal mehr dem Standard am Markt. Von High-End Geräten kann hier definitiv nicht die Rede sein.

Da die Entwicklung nur extrem langsam voranschreitet, gibt es nicht unbedingt viel
Abwechslung hinsichtlich der zugewiesenen Tätigkeiten.

Gleichberechtigung

Zur Gleichberechtigung lässt sich leider nichts angeben, da im ganzen Betrieb weibliche Angestellte stark unterrepräsentiert sind. Das Unternehmen wird tendenziell von Männern dominiert.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Altersdurchschnitt im Unternehmen liegt im Mittelfeld, bei 40-45 Jahren. Die Erfahrung der älteren Kollegen wird in der Regel von den Jüngeren geschätzt und genutzt.

Arbeitsbedingungen

Die Ausstattung der Arbeitsplätze im Bereich Maschinenbau und Elektronik ist im Verhältnis zur verbauten Technik gut bis sehr gut. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe aus und es werden nur wenige Komponenten zugekauft. Ein Großteil der Fertigung der Produkte erfolgt in Handarbeit, da ausschließlich in Kleinserie produziert wird.

Die Qualität der Ausstattung der Arbeitsplätze im Laborbereich sieht da schon anders aus. Platzmangel und viel zu kleine Produktionskapazitäten bei der Herstellung von Verbrauchsmaterialien für die vertriebenen Systeme sind zum Alltag geworden. Unnötig geringe Haltbarkeiten gepaart mit viel zu kleinen Produktionschargen und fehlerhafter Firmware/Software der betriebenen Systeme belasten die Mitarbeiter, insbesondere in Kombination mit der eingesetzten veralteten Produktionstechnik.

Dazu kommt in manchen Applikationsbereichen eine völlig unnötig aufgeblähte Produktvielfalt hinzu, die den Leistungsdruck auf die Mitarbeiter zusätzlich erhöht und den Kundensupport unnötig verkompliziert.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Bei diesem Punkt kann eigentlich nur gesagt werden, dass das Unternehmen die gesetzlichen Entsorgungsrichtlinien einhält.

Allerdings sollte hier nicht vergessen werden zu erwähnen, dass man im Laborbereich die Sicherheitsvorschriften auch gerne mal nicht so streng auslegt. Obwohl es zwar Belüftungssysteme gibt, sind diese aus Kostengründen mit geringer Leistung (und ohne Klimatisierung) ausgelegt. Gerade dort wo der Mitarbeiter mit bekanntermaßen toxischen Stäuben hantiert sind diese nicht installiert. So mancher Mitarbeiter nimmt da Reißaus, wenn die Staubschutzmaske auch nichts mehr bringt :)

Gehalt/Sozialleistungen

Für kleine Familienunternehmen, welche bekanntermaßen deutlich unter dem Branchendurchschnitt bezahlen sind die Gehälter gut. Die Anwendung von Tarifverträgen findet bei dieser Größe natürlich nicht statt. Dennoch sollte erwähnt werden, dass es keine Gehaltsanpassungen durch das Unternehmen für die Mitarbeiter gibt. Jeder Mitarbeiter muss von sich aus dafür in Mitarbeitergesprächen kämpfen mehr Gehalt zu bekommen, ansonsten passiert über Jahre nichts.

Hier ist es bei weitem keine Selbstverständlichkeit wie bei kleinen- und mittelständischen Unternehmen üblich, dass die Inflation im Rahmen einer kleinen jährlichen Gehaltsanpassung für den Mitarbeiter ausgeglichen wird. Ich spreche hier ganz bewusst von Inflationsausgleich/Erhalt der Kaufkraft und nicht von einer Erhöhung des Realeinkommens.

Wer sich also eine gute Gehaltsentwicklung im Laufe seiner Beschäftigung wünscht, die zumindest die Inflation kompensiert und die Kaufkraft erhält, ist hier fehl am Platz.

Image

Auf das Image des Unternehmens wird nicht übermäßig Wert gelegt. Man ist meistens auf Fachmessen im Ausland Vertreten, da man mit den europäischen Konkurrent schon lange nicht mehr mithalten kann. Die Firma ist auch bei den meisten Spezialisten für instrumentelle Analytik eher unbekannt.

Die äußerst einfache Technik entspricht aber mittlerweile nicht einmal mehr dem Standard am Markt, sodass ein Großteil der Produkte nach Fernost oder den mittleren Osten wandert.

Karriere/Weiterbildung

Wer Karriere und Weiterbildung innerhalb des Unternehmens sucht, ist hier definitiv fehl am Platz. Die Weiterentwicklung des Mitarbeiters wird weder aktiv vorangetrieben noch in irgendeiner Form, sei es die Teilnahme an Seminaren oder die Durchführung von Schulungen unterstützt.

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