Wenn selbst Teamleads und HR das Weite suchen, sollte man sich Gedanken machen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Weiterbildungen werden bezahlt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Home Office war größtenteils erst im zweiten Lockdown möglich, viele Führungskräfte meinen, ihre Mitarbeiter vor Ort besser kontrollieren zu können. Standort ist auf B und C Kandidaten angewiesen, die billig und vor Allem schnell verfügbar sind, aber leider nicht viel können. Zu viele konservative sowie provinzielle Personen, die nie aus ihrer Bubble herausgekommen sind. Art und Weise, wie von oben über das Bestandspersonal gesprochen wird. Umgang mit Mitarbeitern, die auf Unzulänglichkeiten der Company aufmerksam machen.
Verbesserungsvorschläge
Offener und direkter kommunizieren. Verantwortliche in Entscheidungen mit einbeziehen und nicht vor vollendete Tatsachen stellen (schlechter Stil). Förderung der Kultur am Standort hin zu Miteinander statt gegeneinander. Mehr direkte Kommunikation. Langjährige minimieren, die zwar für wenig Geld viele Stunden arbeiten, aber den Laden nicht gewinnbringend voran bringen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hat sich in den letzten 1,5 Jahren kontinuierlich verschlechtert, da kurzfristig viele "Notlösungen" eingestellt werden mussten, die kulturell nicht passen. Auf der anderen Seite gibt es zu viele Alteingesessene, die all ihre Befindlichkeiten im Büro ausleben. Viel Gossip und Flurfunk.
Kommunikation
Es wird viel übereinander geredet, aber leider nicht miteinander. Vielen Führungskräften fehlt es an Grundkenntnissen der Kommunikation (wurde von allen Mitarbeitern, die gekündigt hatten, bemängelt). Viele Mitarbeiter wiederum sind unfähig, der Führungskraft direkt Feedback zu geben. Die Kommunikation ist insgesamt leider nicht direkt, es hat sich eine Kultur eingebürgert, alle Themen direkt über den nächst Höheren zu eskalieren. Von oben wird das leider befürwortet.
Kollegenzusammenhalt
Teils ja, Teils nein. Wenn es darauf ankommt, wird eher gegeneinander statt miteinander gearbeitet.
Work-Life-Balance
Hängt am Standort von Position und Team ab. Es gibt durchaus Kollegen, die (zu) viel Zeit im Büro mit YouTube Videos, Kaffee trinken und Mittagessen verbringen. Ich selbst habe drei Jahre lang einen Job gemacht, der an vergleichbaren Standorten von 2 bis 3 FTEs ausgeübt worden ist. Dementsprechend habe ich mir in diesen drei Jahren den Urlaub auch eher auszahlen lassen, statt ihn zu nehmen, habe viel unbezahlte Zeit auf Abendveranstaltungen etc. verbracht und hatte faktisch keine Work Life Balance, da ich immer erreichbar sein musste mangels Vertretung.
Vorgesetztenverhalten
Großes Defizit am Standort. Viele der Führungskräfte dort leben ihre persönlichen Befindlichkeiten (niedriges Selbstwertgefühl, peinlicher Jugendwahn und Midlifecrisis, Kontrollzwänge) ausgiebig im Job aus. Dadurch wird es unprofessionell und der Laden nicht voran gebracht. Die wenigen Führungskräfte, die von außen eingestellt worden sind, sind nach einer gewissen Zeit wieder gegangen.
Interessante Aufgaben
In meinem Bereich waren die Aufgaben interessant, da ich sie mir selbst aussuchen und viele Ideen und Initiativen einbringen konnte, die auch alle umgesetzt worden sind. Arbeitnehmer sind ja auch mit dafür verantwortlich, selbst zu denken und ihren Arbeitsbereich proaktiv mitzugestalten. Die meisten der Tech Kollegen sehen das anders, da kommt es auf das jeweilige Team, die Führungskraft und das Projekt an.
Umgang mit älteren Kollegen
In den letzten anderthalb Jahren ist der Laden zu einer Horde Junioren verkommen, und ältere, seniorere Kollegen (34 +) fehlen. Daher werden billige Junioren bevorzugt, die sonst wo auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen haben.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist ziemlich lame, es fehlt das Branding.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich konnte mich über mein eigenes Gehalt nicht beschweren - im Vergleich mit vielen anderen Gehältern am Standort. Das war für den Standort ganz gut, stand aber insbesondere in den ersten Jahren nicht im Verhältnis zu meinem Arbeitsumfang und der Leistung, die ich erbracht habe. Die gehaltliche Entwicklung, die dort möglich war, war mir aber von vornherein zu überschaubar, weswegen ein Wechsel für mich nach 2, 3 Jahren von Anfang an klar war.
Obwohl ich dort ganz gut verdient habe, hatte ich zum Zeitpunkt meiner Kündigung 2 Vertragsangebote vorliegen mit bis zu 25 % Gehaltssteigerung. Insgesamt war die Tendenz am Standort aber, „billig einzukaufen“, was sich in der Qualität des Personals widerspiegelt.
Image
Ich hatte viel Kontakt zu Externen und weiß daher, dass das Image nicht das Beste ist.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung war top, da ist in der Zeit, in der ich dort gearbeitet habe, viel Geld und Zeit ins Personal investiert worden. (Was die Mitarbeiter daraus gemacht haben, ist ein anderes Thema). Punkte Abzug in Sachen Karriere, da Karrierechancen öfter mal nach Eignung, und an Personal, das von außen kommt und den notwendigen frischen Wind mitbringt, vergeben werden sollten.