Traditionsunternehmen in kürzester Zeit runtergewirtschaftet
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nur noch das Gehalt.
Alles andere Gute wurde in den vergangenen 24 Monaten stetig abgebaut/ zerstört.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Viele Aspekte sind oben behandelt.
Ausschlaggebend für meine Nicht-Empfehlung ist auf jeden Fall die nicht vorhandene oder Miss-Kommunikation des Managements.
Verbesserungsvorschläge
Statt viel Geld für teure Beratergruppen aus dem Fenster zu werfen, deren Ratschläge am Ende scheinbar nicht darüber hinausgingen, 50% der Belegschaft zu reduzieren, wäre eine ehrliche Ursachenanalyse der Misere notwendig!
Die Personen, die (neben der schlechten Marktentwicklung) in der Vergangenheit mit ihren mutmaßlich falschen Entscheidungen erst die Weichen für den derzeitigen Niedergang gestellt haben, sitzen immer noch bequem in ihren Stühlen. Wirkliche Konsequenzen hat auf dieser Ebene scheinbar niemand zu fürchten.
frei nach der Devise: "Ich verstehe nicht warum wir nach so vielen Personalkostenkürzungen nicht besser funktionieren?!"
WEIL MAN MIT NUR EINEM SOLDATEN UND SECHS OFFIZIEREN KEINEN KRIEG GEWINNEN KANN!
Arbeitsatmosphäre
Bedingt durch die wirtschaftliche Schieflage verschlechterte sich die Atmosphäre seit ~24 Monaten merklich. Das Gerangel zwischen den Abteilungen steigt, exponentiell zu den anstehenden Freisetzungen.
Kommunikation
Mutmaßlich wegen o.g. Gründen muss jede Information buchstäblich abgerungen werden.
Kommunikation aus der Leitungsebene in die Abteilungen geschieht kaum/ zu spät, meist erst wenn die Gerüchteküche schon die ohnehin schlechte Stimmung/ Atmosphäre weiter vergiftet hat.
Kollegenzusammenhalt
Dieser ist glücklicherweise innerhalb der Abteilung noch gut. Allerdings trägt die persönliche Ungewissheit über die eigene Zukunft dazu bei, dass die Missgunst zwischen Abteilungen scheinbar weiter wächst.
Work-Life-Balance
Wie schon mehrfach genannt war diese bis 2019 quasi kaum vorhanden. dreistellige Überstundenkonten sprechen für sich. Erst der Druck seitens Corona ließ ein weiteres Verschließen gegenüber "mobilem Arbeiten/HomeOffice" oder ähnlichen Regelungen nicht mehr zu. Alt-konservatives Denken im Betriebsrat hat dies bisher verhindert.
Derzeitige Regelungen ermöglichen bessere Vereinbarung von Beruf und Privatem.
Vorgesetztenverhalten
Licht und Schatten.
Leider ist vermehrt zu registrieren, dass vielfach nur noch an sich selbst und das eigene Bestehen gedacht wird. Ein Vorankommen der Abteilung ist kaum das Ziel. Informationen werden nur in soweit weiter gegeben, wie notwendig oder eh schon bekannt.
Interessante Aufgaben
Trauriger Aspekt dieser Untergangsgeschichte ist, dass es immer interessante Projekte mit interessanten Aufgaben und allseits hoher Motivation gab.
Aber auch die interessanteste Aufgabe reicht am Ende nicht mehr, um am Ende des Tages einen guten Arbeitstag gehabt zu haben. Die anderen genannten negativen Aspekte nehmen leider Überhand.
Gleichberechtigung
Kolleginnen in selber Position werden gleichfalls geschätzt und behandelt wie ihre männlichen Pendants.
Umgang mit älteren Kollegen
Ihre Erfahrung wird meines Erachtens gewertschätzt und gerne zu Rate gezogen. Umso schmerzlicher der massenhafte Abgang in jüngster Zeit aufgrund Früh-Verrentung.
Arbeitsbedingungen
IT-Ausrüstung ist teilweise 5 Jahre hinter ihrem Standard. Laptops dick und schwer. Aspekte der Arbeitsergonomie und entsprechende Maßnahmen wie höhenverstellbare Schreibtische werden nicht beachtet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie Umweltbewusst kann ein Hersteller mit solch einem Produktportfolio sein?
Soziales Engagement in der Region ist auch schon vor dem eigenen wirtschaftlichen Niedergang und der Coronakrise nicht vorhanden gewesen.
Gehalt/Sozialleistungen
Einziger guter Aspekt, der einen noch durchhalten lässt. Gehalt nach Tarifvertrag und pünktlich.
Allerdings keinerlei Anreize bei hervorragenden Leistungen. Etwa Boni bei vorfristiger Erreichung von Meilensteinen o.ä. kommt scheinbar keinem in den Sinn. Auch gängige Werkzeuge wie Mitarbeiter-Beteiligung in guten Jahren war nie vorhanden.
Image
Konnte man einstmals stolz sein bei einem namhaften Player der Branche zu arbeiten, muss man nunmehr hoffen, in Freundeskreisen nicht nach dem eigenen Arbeitgeber gefragt zu werden. Erntet man heute doch nur mehr Mitleid.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen sind nicht gegeben. Man wird auf einer Position eingestellt und verbleibt dort. Eine wirklich strategische Planung von Weiterbildungsmaßnahmen findet nicht statt. Fragen wie "Bedarfe der Abteilung?" "Wohin sollten wir uns bewegen?" "Welches KnowHow sollte gestärkt/ aufgebaut werden?" werden sich nicht gestellt.