Grundsätzlich ein guter Arbeitgeber mit ungewisser Entwicklung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hart aber meistens fair. Kommerziell extrem gut aufgestellt und geführt, was auch sehr selbstbewusst bei Kunden vertreten wird. Man lernt viel.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vertrösten von Mitarbeitern.
Vorenthalten von Informationen. Kurzfristig gedachte Entscheidungen (teilweise vermutlich bewusst...anstehender Unternehmensverkauf...)
Verbesserungsvorschläge
Strategische Ausrichtung und Ziele klarer benennen. Fokussierung auf und damit Abhängig von einem einzigen Produktbereich überdenken. Direkter mit Vorschlägen auf Mitarbeiter zugehen, wenn diese mehr Verantwortung übernehmen und nicht auf "später" vertrösten.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe in meinem ganzen Berufsleben noch nie in einem so kompetenten, motivierten und tollen Team gearbeitet wie bei TB&C. Das Unternehmen wächst und so sind in den vergangenen Monaten viele neue Gesichter hinzugekommen. Gleichzeitig hat sich aber ein Großteil des "alten Kernteams", welches das Unternehmen maßgeblich mit "groß gemacht" hat weitestgehend aufgelöst. Damit ist in nicht unerheblichem Maße Wissen, Branchenkenntnis und Know-how aus dem Unternehmen abgewandert. Diese Entwicklung ist leider übergeordneten strategischen Entscheidungen geschuldet, sich seit einiger Zeit (ohne es klar auszusprechen) sehr eindeutig auf einen einzigen Produktbereich konzentriert und das Kerngeschäft, welches immer noch den größten Anteil am Umsatz ausmacht, vernachlässigt. Der Unternehmensverkauf an einen Taiwanesischen Elektronikkonzern verstärkt diesen Eindruck.
Alles in allem bin ich jedoch an jedem Tag gerne zur Arbeit gegangen!
Kommunikation
Die Wege sind kurz, Vorgesetzte und auch Geschäftsführer fast immer für ein Gespräch greifbar. Viele Themen werden im Team besprochen, jedoch bei wesentlichen Themen, jüngstes Beispiel strategische Veränderungen im Zusammenhang mit dem Unternehmensverkauf, werden auch auf aktive Nachfrage bei der GF nicht klar gestellt...außer man gehört zu den Lieblingen eines Geschäftsführers...in diesem Fall -so zumindest der subjektive Eindruck- scheint man von Beginn an in bestimmte Themen involviert zu werden. Welches Ziel damit verfolgt werden soll, erschließt sich nur nicht, beflügelt ein solches Verhalten doch o.g. Trend.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich gut. 90% der Kollegen sind wirklich toll und man hat von Beginn an das Gefühl voll integriert zu werden. Leider gibt es auch die 10% die das Team spalten und Kollegen "auf ihre Seite zu ziehen", teils auch durch offene Provokation und unangebrachte Sticheleien in Abteilungsmeetings.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich hat man sehr viele Freiheiten und damit auch einen sehr großen eigenen Einfluss auf die Work-Life-Balance. Hier kommt es letztlich auf den eigenen Anspruch an seine Arbeit an. Wer es darauf anlegt, wird sicherlich auch irgendwie einen "9-to-5" arbeiten können. Wer jedoch -gerade im Vertrieb oder im Projektmanagement- Erfolg haben möchte bzw. seine Projekt "im Griff haben" möchte, wird dies definitiv nicht in einem stumpfen 8-Stunden Tag schaffen. Gerade auch durch die internationale Arbeit sind 10 Stunden Tage eher die Regel. Hier merkt man dann an der ein oder anderen Stelle, dass der Personalstamm für den anfallenden Workload größer sein müsste. Vieles bleibt leider "liegen".
Vorgesetztenverhalten
Bezogen auf den eigenen direkten Vorgesetzten kann ich sagen, dass ich vor meiner Tätigkeit bei TB&C noch nie einen so guten Vorgesetzten hatte und auch seit meinem Weggang nicht mehr habe. Mehr oder weniger regelmäßige Feedback und Abstimmungsgespräche sind Standard. Es wird eine sehr direkte und klare Kommunikation gepflegt. Kritik kann offen angesprochen werden, ohne dass "es einem persönlich genommen wird". Meist folgt auch eine umgehende Konsequenz. Das gilt in Teilen auch für die Geschäftsführung (zumindest für einen der beiden aktuellen Geschäftsführer)... hier färbt auch ein Stück weit die direkte holländische Art ab (auch wenn auf GF-Ebene vieles für sich behalten wird).
Interessante Aufgaben
An interessanten Aufgaben mangelt es nicht. Es fehlt jedoch ein starkes Sales-Backoffice. So kann man sich leider mit vielen Themen nur halbherzig beschäftigen, da das berühmte Tagesgeschäft die eigenen Kapazitäten sehr bindet.
Gleichberechtigung
Manche sind scheinbar gleicher als andere... zumindest bei einem GF. Das lässt sich nicht am Alter, Geschlecht, Herkunft etc. festmachen, sondern am "Nasenfaktor". Wer die richtige Äußerungen trifft oder offensichtlich ins "Beuteschema" passt, wird mit Informationen und scheinbarer/vorgegaukeltem Einbezug in Entscheidungsprozesse belohnt...interessanterweise ist hier eine Korrelation mit den o.g. 10% der Kollegen festzustellen...
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen, die das Unternehmen durch ihr Wissen und können mit aufgebaut haben, verfügen über jahrzehntelange Berufserfahrung in der Automonivebranche und wurden z.T. Von wesentlichen größeren renommierten Unternehmen angeworben. Entsprechend "teuer" sind diese Kollegen. Man gewinnt teilweise den Eindruck, dass diese Kollegen (bewusst oder unbewusst) "kaltgestellt" werden um sie zum Weggang zu bewegen...Kostensparen und den Status quo gewinnbringend nach Taiwan verkaufen steht dann doch oft über der nachhaltigen Geschäftsentwicklung, für die man "alte Hasen" gut gebrauchen könnte.
Arbeitsbedingungen
Es ist alles da, was man zum Arbeiten braucht. Die Büros sind modern eingerichtet, höhenverstellbare Schreibtische sind Standard. Die IT- Hard-und Softwareausstattung ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Wenn man bei einem Kundentermin sein 7 Jahres altes Notebook, welches das Öffnen von Outlook bereits zum Absturz bringen kann zusammen mit seinem 5 Jahren alten bescheidenen Samsung Smartphone auspackt, ist das einfach peinlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Früher mal klar oberes Mittelfeld in der Region, wird mittlerweile eher "geknausert". Man fühlt sich zum Bittsteller degradiert, wenn man nach einem Dreiviertel Jahr nach dem Status zugesagter Gehaltserhöhungen fragt.
Dafür sind Kaffee und Wasser for free.
Bleibt abzuwarten, wie es sich unter dem neuen Eigentümer entwickelt.
Image
Vom kleinen unbekannten Unternehmen über 1st TIER Lieferanten zum OEM Lieferanten in weniger als 20 Jahren ist zweifelsfrei eine beachtliche Leistung.
Bekanntheitsgrad bei Kunden steigt kontinuierlich, das Ansehen bei manchen Kunden war jedoch auch schon mal besser.