Irgendetwas zwischen Stromberg und House of Cards…. Vollkommen aus der Zeit gefallen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Gehaltszahlungen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Förderung von Machtspielen/ Umgang mit Mitarbeitenden
Verbesserungsvorschläge
Man sollte sich anpassen und modernisieren, der Arbeitsmarkt hat sich verändert.
Mehr auf Qualität und Führungskompetenz der Mitarbeitenden achten.
Den Erfolg der jeweiligen Vertriebszweige weniger in den Fokus stellen und ein gutes Gesamtergebnis und Zusammenarbeit forcieren.
Arbeitsatmosphäre
Zum Teil wirklich gruselig. Ständig wird getuschelt oder gelästert. Man muss darauf achten, ein wirklich gutes Netzwerk aufzubauen mit Menschen, denen man vertraut. Konkurrenzkämpfe sind auf allen Hierachieebenen und insbesondere auch zwischen den Vertriebszweigen üblich. Andere Abteilungen werden ständig schlecht gemacht, um sich selbst besser zu fühlen. Den gesamtunternehmerischen Zusammenhalt sucht man vergebens. Kollegen werden von Vorgesetzten oder anderen Kollegen im Beisein von anderen zusammengebrüllt. Obwohl niemand dieses Verhalten befürwortet, schweigen alle, um nicht selbst zum Opfer zu werden. So sorgt man nur leider dafür, dass sich solche Situationen ständig wiederholen…
Kommunikation
Regelmäßige Termine werden von der Geschäftsführung veranstaltet, um über die Entwicklung des Unternehmens zu berichten.
Abteilungsintern sieht es jedoch anders aus. Unangenehme Themen werden jedoch hinter der Blume kommuniziert, statt klar Flagge zu beziehen. Wenn man möchte, dass die Mitarbeiter wieder häufiger ins Büro kommen, sollte man die Homeoffice-Betriebsvereinbarung aufheben, statt Mitarbeitende (durch Andeutungen oder Kommunikation über die Hierachieebenen) dazu aufzufordern, ihre Rechte nicht wahrzunehmen.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt tolle Kollegen, doch der Großteil denkt nur an sich und seinen eigenen Erfolg. Man muss ständig auf der Hut sein, denn jederzeit könnte jemand einem das Messer in den Rücken rammen. Es gibt sicherlich auch nette Abteilungen mit durchweg tollen Kollegen, da muss man jedoch wirklich Glück haben. Obwohl ich in den vergangenen Jahren schon bei vielen verschiedenen Arbeitgebern gearbeitet habe, habe ich so etwas noch nie erlebt. Den zweiten Stern gibt es nur für die ebenfalls vorhandene Minderheit an wirklich tollen Kollegen, denen nur leider ein Quäntchen Mut fehlt, um sich zu wehren und sich vielmehr mit der Situation abfinden.
Work-Life-Balance
Mehr Schein als Sein. Es wird mit 40% Homeoffice geworben, wobei es ständige Aufforderungen gibt, ins Büro zu kommen. Vertrauensarbeitszeit wird als etwas positives dargestellt, wobei dies lediglich bedeutet, dass täglich anfallende Überstunden damit abgegolten werden. Arbeitszeiterfassung gibt es bei Tchibo nicht. Es wird mit Familienfreundlichkeit geworben, während Mitarbeitende in Elternzeit ihre Führungsposition verlieren oder sogar gekündigt werden.
Vorgesetztenverhalten
Menschen mit einem guten Draht zum Eigentümer steigen die Karriereleiter herauf. Auf Führungskompetenz wird dabei nicht geachtet. Tolle Führungskräfte werden entsorgt, sobald sie zu unbequem werden. Die cholerischen, treuen Vertrauten des Eigentümers bleiben. Wird ein Fehler öffentlich, wird schnell ein Sündenbock gesucht, um sich selbst aus der Schusslinie zu ziehen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben könnten zwar interessant sein. Micromanagement und zu viel Bürokratie trüben jedoch das Bild sehr. Schade, denn das Unternehmen könnte so viel schneller und besser sein, wenn man den eigenen Mitarbeitern nur etwas vertrauen würde.
Gleichberechtigung
Auf den unteren Ebenen in Ordnung. Es gibt Frauen in Führungspositionen, wirklich divers sieht es bei den Führungskräften jedoch nicht aus.
Umgang mit älteren Kollegen
Wenn sie noch motiviert sind, besser als mit jüngeren, die wegen vermeintlicher Unerfahrenheit oder angeblich abstrusen Vorstellungen von Arbeit häufig belächelt werden. Wenn die älteren Kollegen aufgrund der negativen Erfahrungen an Motivation verloren haben, stellt man sie auf das Abstellgleis und wartet voller Vorfreude, bis sie „endlich“ in Rente gehen.
Arbeitsbedingungen
Man muss ständig erreichbar und verfügbar sein (auch auf Urlaub und Krankheit wird z.T. keine Rücksicht genommen). Es wird zwar mit Flexibilität geworben, diese wird jedoch stark eingeschränkt, sodass es sich im Ergebnis um sehr starre Arbeitszeiten handelt. Man wird kritisiert, wenn man regelmäßig um 17:00 Uhr Feierabend macht, unabhängig davon wie früh man anfängt und ob man überhaupt noch Arbeit zu erledigen hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird alles ausgedruckt, zum Teil auch doppelt/dreifach. Auf Nachhaltigkeit wird nur geachtet, wenn dies nicht auf Kosten des Umsatzes geht. Es gibt zwar eine Nachhaltigkeitsabteilung, diese hat jedoch keine starke Entscheidungskompetenz. Hut ab, an die Logistikabteilung, die als einzige Abteilung einen wirklich erstaunlichen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit leisten. In den übrigen Abteilungen bleibt Nachhaltigkeit lediglich ein gutes Marketingmittel…
Gehalt/Sozialleistungen
Alte Mitarbeiter verdienen unglaublich viel, was auch für diese trotz Unzufriedenheit der Grund ist, bei Tchibo zu bleiben. Neue Mitarbeitende verdienen unterdurchschnittlich. Dazu gibt es entweder Weihnachtsgeld oder einen Bonus. Mitarbeiterrabatt und kostenlosen Kaffee.
Image
Mitarbeitende kennen leider die wahre Seite von Tchibo. Das Image ist daher unter Kollegen sehr negativ. Die Erwartungen (z.B. durch den HR-Auftritt auf der Karriereseite) und die Realität liegen meilenweit auseinander
Karriere/Weiterbildung
Allgemein gibt es eine Schulungsplattform, die man nutzen kann. Spezifische Weiterbildungen nur möglich, wenn keine Kosten verursacht werden.
Der Karriereweg steht für alle offen, die sich in den tagtäglichen Machtkämpfen behaupten und einen guten Draht zu Vorgesetzten und dem Eigentümer pflegen.