Die Firma sägt am eigenen Ast
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass er sich seit Ende 2023 den Kununu-Bewertungen stellt und kommentiert, zumindest teilweise. Auffällig ist, dass seit Bekanntgabe der Kununu-Aktivität viele äußerst positive Bewertungen abgegeben worden sind.
Gute Kantine mit bezuschussten Mahlzeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelnde Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern und der geleisteten Arbeit.
Verbesserungsvorschläge
Entscheidungen schneller und effizienter treffen! Teilweise wird jahrelang über eine einzige Betriebsvereinbarung verhandelt! Oft hat man den Eindruck, das Management spielt auf Zeit und verzögert, bis die andere Seite genervt aufgibt.
Arbeitsatmosphäre
Irgendwo zwischen schwäbischem Lob und "Gut, aber dass hätte schneller gehen müssen". Bei älteren Vorgesetzen steht grundsätzlich die Erwartungshaltung im Vordergrund. Ehrliche Wertschätzung wird vereinzelt durch junge Vorgesetze eingeführt.
Kommunikation
Es gibt viele Informationen und regelmäßig Onlineveranstaltungen. Inhaltlich immer dem selben Schema folgend, wird über den aktuellen Stand der Firma und geplante Projekte berichtet.
Kollegenzusammenhalt
Ausgeprägt vorhanden, größtenteils ehrlich und neidlos. Es wird viel geredet und gelacht, auch mit Vorgesetzten 2-3 Hierarchiestufen oberhalb.
Work-Life-Balance
Hier hat sich in den letzten Jahren vieles verbessert: Gleitzeit ohne Kernzeit, Rücksichtnahme auf familiäre Belange. Leider keine einheitlichen Home-Office-Regelungen.
Im April 23 wurde endlich die monatliche Stundenkappung abgeschafft. Ganz klar eine positive Entwicklung. Leider war viel Druck seitens des Betriebsrats notwendig, um diesen Dinosaurier loszuwerden. Die Verhandlungen mit der Firma dauerten mehrere Jahre!
Vorgesetztenverhalten
Hat stets ein offenes Ohr. Konflikte werden immer besprochen, aber gerne auch schöngeredet und verschleppt. Tendenz zum Micromanagement sinkt. Vorgaben sind oft nicht nachvollziehbar.
Interessante Aufgaben
Oft mehr als einem lieb ist. Regelmäßig soll der Mitarbeiter Entscheidungen treffen, die weit außer- und oberhalb der Arbeitsaufgabe liegen. Dieses vom Vorgesetzten falsch verstandene Angebot zur Mitarbeiterentwicklung soll als Chance gesehen werden.
Gleichberechtigung
Keine Auffälligkeiten.
Umgang mit älteren Kollegen
Gut. Es werden viele Mitarbeiter Ü50 eingestellt. Kollegen, die sich in den Ruhestand verabschieden, werden oft zu spät oder gar nicht ersetzt, daher erfolgt kein Wissenstransfer.
Arbeitsbedingungen
Ausstattung ist grundsätzlich ok, da vieles vom Vorgesetzen genehmigt werden kann. Bei den Büros sieht es anders aus: es gibt Räume, die seit vielen Jahren auf eine Renovierung warten. Vieles wird geplant, wenig wird umgesetzt. Meistens sind es Bereiche, die nicht von externen Personen (Kunden, Lieferanten, Auditoren) besucht werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung. Und schicke E-Autos fürs Top-Management.
Gehalt/Sozialleistungen
ERA-Tarif, der aber nicht umgesetzt wird. Für neue Mitarbeiter ist ein sehr guter, branchenüberdurchschnittlicher Einstig möglich, je nach Verhandlungsgeschick. Der Sprung vom Trainee auf Junior Level ist, mit etwas Durchsetzungsvermögen und bei entsprechender Leistung, auch möglich. Für 2-3 Jahre Joberfahrung liegt man dann immer noch leicht über Durchschnitt. Für alle, die damit zufrieden sind, ist die Arbeit bei Micronas schön. Ich denke dass die meisten 5-Sterne Bewertungen hier aus diesem Personenkreis stammen.
Für die anderen verhält es sich exakt so, wie es Frau Schmieder im Kommentar zu "Nach Aussen Hui..." von Dezember 2023 beschreibt: "Ebenso orientieren wir uns [...] an dem IG-Metallvertrag, welcher [...] höher Gruppierungen durch entsprechende Weiterbildungen oder die Übernahme höherwertiger Aufgaben zulässt."
In der Praxis bedeutet das: auch wenn die Tarifbestimmungen es zulassen, verweigert die Firma fast immer die Umgruppierung, weil die höherwertigen Aufgaben angeblich zum aktuellen Job gehören.
Es gibt so gut wie keine übertariflichen Zulagen (mehr).
Der monatliche Zuschuss zum Jobrad ODER ÖPNV-Jahresticket liegt bei 6€.
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War definitiv schon besser. Nicht wenige Kollegen verlassen das Unternehmen freiwillig.
Karriere/Weiterbildung
Fachlich: nur In-House Standardschulungen und Fachbücher. Vermehrt auch Online-Kurse.
Persönlich: interne Bewerbungen werden nicht mehr blockiert.