Ein guter Arbeitgeber mit guten Ansprüchen und Verbesserungspotenzial in der Umsetzung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Arbeitgeber hat definitiv die richtigen Ansprüche an die wichtigsten Faktoren einer gesunden Unternehmenskultur.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die offensichtliche und transparente Duldung auf einzelnen (wenigen) Positionen, die der angestrebten Unternehmenskultur nicht entsprechen und schaden. Dies schadet der Glaubwürdigkeit.
"Neuartige" Konzepte wie Home-Office (hier beispielhaft benannt) sollte man nicht aus der persönlichen Meinung heraus verbieten oder nur im Einzelfall erlauben. Wenn man den Mitarbeitern nicht vertraut, dass sie selbstständig entscheiden können wie sie im Sinne des Unternehmens am besten arbeiten können, sollte man sich hinterfragen, ob man selbst die richtigen Leute ausgewählt hat.
Verbesserungsvorschläge
Nicht nur lobenswerte Ansprüche formulieren, sondern auch mit gutem Beispiel vorangehen und umsetzen. Verhalten im Sinne der angestrebten Kultur vor allen Mitarbeiter-/innen lobend hervorheben und (und das ist viel wichtiger) Verhalten gegen die angestrebte Kultur spürbar mit Konsequenzen belegen, da dies jede gut gemeinte Anstrengung und Arbeit untergräbt und an der Glaubwürdigkeit der Unternehmensführung zweifeln lässt.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist in Ordnung. Hervorzuheben ist, dass Lachen und Humor definitiv zum Arbeitsalltag dazu gehören. Mitarbeiterveranstaltungen zeigen den Willen und das Interesse die Mitarbeiter-/innen auf dem Weg mitzunehmen.
Verbesserungsfähig ist die Feedback-Kultur. Konkret bedeutet das, dass Feedback in den obersten Ebenen nur bedingt zugehört wird (wenn ein Feedback nicht der eigenen Meinung entspricht, werden Argumente dagegen gefunden und damit ist das Thema erledigt anstatt in einen Dialog einzusteigen). Der (gute und hervorzuhebende) Anspruch an eine offene (Feedback)-Kultur ist vorhanden, die Umsetzung darf noch verbessert werden. Hier kann man nur freundlich darauf hinweisen, dass sich die Prioritäten, Wünsche und Erwartungen aller Mitarbeiter weiterentwickeln und mehr von einem Arbeitgeber fordern als vor 20 Jahren.
Kommunikation
Kommunikation wird sehr unterschiedlich gehandhabt. In einigen Unternehmensbereichen wird sich zweifelsohne mehr Mühe gegeben die Mitarbeiter über aktuelle Situationen zu informieren als in anderen. Hier könnten sich die Unternehmensbereiche ein Beispiel nehmen, damit keine Zweiklassengesellschaft entsteht was den Stand der Informationen angeht. Empfehlen könnte man außerdem auch sich häufiger an Berichtswege zu halten, da hin und wieder Widersprüche kommuniziert werden, die bei uns Mitarbeitern zu Verwirrung führen.
Der Ton der Kommunikation ist grundsätzlich gut und respektvoll.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist innerhalb der einzelnen Teams meistens sehr gut und die Stimmung ist positiv!
Zwischen den Teams ist der Zusammenhalt ausbaufähig. An mehreren Stellen im Unternehmen gibt es Charaktere, die kulturell noch keinen Anschluss gefunden haben oder teilweise auch aktiv dem ansonsten guten Team-Spirit schaden. Leider wird dies von der Leitung des Unternehmens offensichtlich toleriert, da es keine offensichtlichen Konsequenzen gibt. Es ist empfehlenswert hier spürbare Konsequenzen durchzusetzen und diese nicht immer und immer Pseudokonsequenzen á la "Zeigefinger und Du-Du-Du" weitermachen zu lassen.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist definitiv gegeben. Das Unternehmen hat ambitionierte Ziele und definitiv auch den Willen diese zu erreichen. Es gibt daher immer wieder harte Phasen in denen viel gearbeitet werden muss. Es gibt aber auch Zeiten in denen saisonbedingt mehr Ruhe einkehrt und man auch mal früher gehen kann. Grundsätzlich gibt es Vertrauensarbeitzeit, die auch gelebt wird. Solange die eigene Arbeit und damit die Ergebnisse passen, hat man viel Spielraum auch mal einen Arzt- oder Amtstermin mit den Arbeitszeiten zu kombinieren.
Das ist lobenswert hervorzuheben!
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten ist sehr individuell zu beurteilen, da unterschiedliche Charaktere in der Führungsmannschaft sind. Hier wäre es nicht fair alles über einen Kamm zu scheren.
Wie auch bei den Kollegen gibt es einige (wenige) Führungskräfte, die das Zielbild der Kultur noch nicht verinnerlicht haben. Wenn die Abteilungsergebnisse zu stimmen scheinen, wird auch grenzwertiges und wiederholtes Fehlverhalten toleriert. Um hier den wirklich guten Ansprüchen einer positiven Feedbackkultur auch Taten folgen zu lassen, sollte nicht nur auf den fachlichen Erfolg geschaut werden, sondern auch die zwischenmenschliche Komponente stärker beurteilt werden.
Auf der anderen Seite gibt es auch Führungskräfte, die sich viel Mühe mit den einzelnen Mitarbeitern geben, deren Meinung einholen und einen positiven Umgang miteinander fördern, indem sie mit einem guten Beispiel voran gehen.
Hier die Empfehlung: Die positiven Beispiele mehr hervorheben und fördern und die negativen Beispiele sichtbar und transparent mit spürbaren Konsequenzen belegen, um zu zeigen, dass der positive Anspruch nicht nur bei PowerPoint gewünscht ist, sondern auch gelebt und vor allem eingefordert wird.
Interessante Aufgaben
Da das Unternehmen seit Jahren in einer konstanten Phase der Weiterentwicklung ist, herrscht in keinem Bereich Stillstand. Die Konsequenz daraus ist, dass jeder Mitarbeiter sich bei der Weiterentwicklung von Projekten, Prozessen und Tools einbringen kann (und soll). Was man daraus macht, ist jedem selbst überlassen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist gegeben und auf einem guten Weg. Insbesondere ein Unternehmensbereich sticht durch eine vergleichsweise hohe Anzahl an Frauen in Team-Leitungsfunktionen hervor und geht mit gutem Beispiel voran.
Auf Geschäftsleitungs-, Führungs-, oder Vorstandsebene ist die Anzahl der Frauen aktuell bei 1. Es gibt hier aber definitiv die ausdrückliche Ermunterung des Vorstands, dass Frauen in Führungsetagen gewünscht sind.
Arbeitsbedingungen
Jeder bekommt die Ausstattung, die er zum Arbeiten braucht und hier wird auch nicht am falschen Ende gespart.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden hier keine Interessen verfolgt, die nicht irgendwie im Zusammenhang mit der Unternehmenstätigkeit stehen. Eine Mitgliedschaft in gewissen Verbänden ist nett, aber auch häufig politisch notwendig. Darüber hinaus werden keine weiteren Projekte gefördert. Es gibt immer mal wieder gute Ideen (alte PCs zu spenden) allerdings wird das entweder nicht umgesetzt oder einfach schlecht (im Sinne von gar nicht) kommuniziert.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter werden individuell verhandelt, somit gibt es hier eine hohe Abhängigkeit zum eigenen Verhandlungsgeschick. Anhaltende und gute Arbeitsergebnisse erleichtern die Argumentation und werden auch anerkannt.
Bei den Sozialleistungen erfüllt Team Beverage vielleicht ganz knapp das Mindestmaß. Es werden einige Dinge getan und hier wird von der Unternehmensführung Anerkennung gewünscht. Diese Dinge zählen jedoch heute zur Grundausstattung und zum Standard eines Arbeitgebers mit den Ansprüchen einer Team Beverage und sollten nicht hervorgehoben werden. Sich mit schlechteren Unternehmen zu messen, ist immer einfach.
Angeblich wird seit Monaten an Konzepten gearbeitet. Auch hier: Der formulierte Anspruch ist durchaus positiv hervorzuheben, die Umsetzung mangelhaft.
Karriere/Weiterbildung
Kollegen, die mehr Leistung bringen als erwartet wird, werden gefördert. Es gibt Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Mitarbeiter.
Auch hier wiederholt sich das Motto:
Die Unternehmensleitung fordert die Mitarbeiter zur Teilnahme an Weiterbildungen auf und betont die Wichtigkeit, was positiv ist. Leider nimmt diese Ebene (mit sehr wenigen Ausnahmen) nie an Weiterbildungen teil und geht nicht mit einem positiven Beispiel voran, um zu zeigen, dass man wirklich davon überzeugt ist und es nicht nur leeres Gerede ist.