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Ehrlich aber wahr.

2,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Es gibt eine spitzen Kaffeemaschine und Sprudelmaschine
- Jeder kann sich Zusatzbereiche erschließen und sich einbringen (ohne Bezahlung)
- Die Arbeitseinteilung ist zu großen Teilen selbstbestimmt

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- dass man respektlos dargestellt wird, wenn man sich überwunden hat nach mehr Gehalt zu fragen
- dass Mehrarbeit nicht entlohnt wird und Versprechungen nicht gehalten werden
- dass es keinerlei Wertschätzung gibt

Tipp: Zusagen/Versprechungen seitens des Management immer schriftlich festhalten.

Verbesserungsvorschläge

- Den Mitarbeitern die verdiente Wertschätzung entgegen bringen
- Hinterfragen, ob auf allen Positionen die richtigen, fähigen Mitarbeiter sitzen
- Bei der Wahrheit bleiben und tatsächlich an Misständen arbeiten anstatt sie zu verschleiern
- Nicht die Situationen beobachten bis sie eskalieren und sich dann fragen wie man sie retten kann sondern frühzeitig handeln
- Den Mitarbeitern nicht zwei zu eins entgegen treten
- Den Mitarbeitern auf Ebene 2 nicht alles durchgehen lassen sondern eingreifen
- offene, ehrliche Gespräche führen

Arbeitsatmosphäre

Du kannst dich anstrengen wie du willst, Zusatzaufgaben übernehmen, die Arbeit für Vier machen - du wirst kein positives Wort aus Management Ebene oder Ebene 2 hören. Maximal nebenbei als Randnotiz. Lob und Anerkennung gibt es leider keine. Das muss man ehrlich sagen.
Da alles getrackt werden muss - sprich, wenn du dir einen Kaffee holst oder auf Toilette gehst, musst du das im Zeiterfassungssystem buchen - fühlt man sich stark kontrolliert. Diese Buchungen werden von Management Seite geprüft und ausgewertet. Natürlich muss keiner Angst haben auf Toilette zu gehen, aber wenn man auf Dauer mehr als 30 min am Tag auf solchen "Sonstiges" Buchungen verbringt, darf man sich gerne dafür rechtfertigen.

Kommunikation

Es gibt einmal die Kommunikation für alle und dann die Kommunikation zwischen Management und Ebene 2 und 3.
Die Kommunikation für alle beinhaltet ein Meeting (ca. 30 min) einmal im Monat bei dem das Management die neuesten Entwicklungen usw. mitteilt. Vor allem werden hier Statistiken präsentiert, deren Aussagekraft man bezweifeln darf. So gibt es bspw. Statistiken über die Fehler, die in den Teams gemacht und gemeldet werden. Natürlich kann man sich dann am Ende des Monats dafür loben, dass die Fehlerquote unter 1 % liegt. Wenn aber Mitarbeiter die meisten Fehler nicht mehr melden (weil diese Fehlerkultur nur schlechte Stimmung macht und man irgendwann keine Lust mehr hat sich für Menschlichkeit zu rechtfertigen) und die meisten Fehler von der Ebene 2 "nicht gezählt" werden, dann darf man sich fragen was da eigentlich gefeiert wird.
Zum anderen gibt es die Kommunikation zwischen Management und Ebene 2 + 3. Da ich selbst diese Kommunikation nur durch diverse Erzählungen von Betroffenen kenne, möchte ich dazu nur eine wage Richtung andeuten: Ganz oben auf dem Plan steht die Teammitglieder "im Griff" zu haben, wie auch immer.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist super und das ist meiner Meinung nach der größte Pluspunkt von TPS. Leider wird immer wieder versucht daraus, durch das anstiften sich gegenseitig "anzuschwärzen", einen Vorteil für die Firm zu ziehen. Die Teams bestehen zum Großteil aus Mitte 20 - Ende 30 jährigen (wie auch das Management selbst). Durch das junge Team ist der Umgang miteinander schnell vertraut und lustig. Es gibt viel Spaß und lustige Situationen. Natürlich gibt es auch Miesepeter aber die gibt es überall.
95% der Mitarbeiter sind Frauen.

Work-Life-Balance

Die Arbeitszeiten wechseln in einem Turnus von 2 Wochen: 8-17 Uhr und 9-18 Uhr. Diese Zeiten sind starr und unbedingt einzuhalten. Das Management führt penibel eine Statistik in der eingetragen wird, wann welcher Mitarbeiter zu spät eingeloggt ist. Ja, eingeloggt. D.h. du hattest hoffentlich keinen Stau / die Bahn kam pünktlich, läufst schnell hoch, ab zu deinem Tisch, hoffst dass dich keiner anspricht und in einen Plausch verwickelt. Startest deinen PC, betest, dass dieser sich nicht jetzt überlegt Updates zu machen, meldest dich an, wartest, startest den Internet Browser, wartest, startest das Zeiterfassungsprogramm, hoffst, dass der Bildschirm jetzt nicht noch einfriert und loggst dich ein. Sollte in der Zwischenzeit die Uhr von 8:00:59 auf 8:01:00 umgesprungen sein, tja dann Pech mein Freund, dann stehst du für heute auf der Liste. Im Übrigen ist frühestens einloggen ab 7:50 / 8:50 Uhr möglich. Bitte wage es nicht dich mehrfach bereits 7:45 / 8:45 Uhr einzuloggen, denn auch das fällt negativ auf.
Urlaub muss mit dem Team abgesprochen werden, ist meistens aber unproblematisch und geht auch spontan. Im März müssen 50% und im Juni 95% verplant sein. (Man hat 25 Urlaubstage).

Vorgesetztenverhalten

Wenn es um negatives geht wird man ohne Vorankündigung zum Management gerufen. Andersrum ist ein Gespräch ohne vorherige Mail, in der man den Inhalt des Gesprächs ankündigt, mit dem Management nicht möglich. - Auch wenn immer wieder anderes im großen Plenum behauptet wird, der Praxis Test zeigt einfach, dass es nicht umgesetzt wird. Es wird suggeriert, dass alle ´Freunde´ sind und jeder die Chance auf alles hat und alles möglich und kein Problem ist. Tatsächlich ist es allerdings nicht so. Die Entscheidungen sind willkürlich und undurchsichtig. Mitarbeiter werden befördert, die ins Bild passen, die blind hinter jeglichen Entscheidungen des Managements stehen. Fähigere, kritischere Mitarbeiter werden dafür links liegen gelassen. Probleme unter Mitarbeitern werden zwar angehört, eine Lösung wird aber nicht gefunden. Vor allem nicht wenn es um Probleme zwischen Hierarchien geht, dann muss der "Untere" durchhalten, selbst eine Lösung finden oder demjenigen aus dem Weg gehen. Konflikte werden fast ausschließlich von der HR Managerin ausgetragen. Die zwar auf Seite der Mitarbeiter stehen sollte, dies leider aber nicht tut. Gespräche werden anklagend Zwei gegen Eins geführt.

Interessante Aufgaben

Da alle für den gleichen Kunden arbeiten - einem großen Autokonzern - hat jeder am Anfang die gleichen Aufgaben. Es gibt vier "Basic-Teams" die die selben Aufgaben in unterschiedlichen Bereichen und damit Nuancen wahrnehmen.
Je nach eingesetztem Team kann die Arbeit etwas variieren.
Recht schnell kann man Zusatzaufgaben übernehmen und vertretungsweise bei anderen Teams mitarbeiten. Es handelt sich hierbei nicht um klassisches Projektmanagement sondern um Koordination. Verwaltung mit sehr strikten Richtlinien und Vorgaben.
Je nachdem ob einem das liegt und was für Aufgaben und Bereiche man zusätzlich übernehmen möchte, kann die Arbeit aber abwechslungsreich und spaßig sein. Klar, aufregend und kreativ ist es nicht aber ich denke wer will kann zusätzliche Bereiche finden, die ihm Spaß machen.

Gleichberechtigung

Da es fast nur Frauen gibt würde ich eine Gleichberechtigung bejahen.
Wer allerdings schwanger ist (was bei einem Altersdurchschnitt von ~ 30 J. sehr gut möglich ist) sollte sich darauf einstellen, dass häufigere Arztbesuche negative Gespräche nach sich ziehen können. Beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit sind Krankheitstage auch so ein Problem. Möglich ist aber wohl die Reduktion von Vollzeit auf Teilzeit.
Im Allgemeinen sollte vielleicht noch darauf hingewiesen werden, dass bei dem Jahresgespräch die durchschnittlichen Krankheitstage bei TPS vs. der deutsche Durchschnitt vs. deinen persönlichen Krankheitstagen ein Thema sind.

Arbeitsbedingungen

Die Räume sind modern und relativ neu. Es gibt zwei Großraumbüros, und zwei Meetingräume (+ ein kleiner unmöblierter). Eine Küche mit Küchenzeile, spitzen Kaffeemaschine, Mikrowelle, Wasserkocher und Wassersprudler. In der Küche gibt es einen großen Esstisch, kleinere Tische mit Barhockern und zwei kleinen Sofas.
Der Kaffee und der Sprudel aus dem Sprudler wird neben Tee und Milch gestellt, was toll ist. Einmal die Woche gibt es einen kleinen Obstkorb (etwa ein Obst pro Person).
Meistens einmal im Monat gibt es ein Food Event, d.h. es wird z.B. in der Mittagspause Pizza bestellt oder es gibt Sushi oder Wraps. Ein-Zweimal im Jahr gibt es außerdem noch ein anderes Event wie Weinwanderung oder Escape Room.
Es gibt eine Klimaanlage. Die Klimaanlage sowie die Heizung führt immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen den Kollegen, was typisch für Großraumbüros ist.
Von der Lautstärke variiert es. Es sind eben Großraumbüros mit je ca. 18 Personen. Konzentriertes Arbeiten ist möglich, man sollte dazu allerdings keine totale Ruhe benötigen und damit klar kommen, wenn es mal laut ist.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt leider keine Mülltrennung.
TPS ist nahezu paperless und das ist auch so gemeint. Wer also gerne mal was ausdruckt oder sich alles handschriftlich notieren muss, sollte sich das besser abgewöhnen. Es gibt aber natürlich Blöcke und Post-Its. Es ist nur kein klassisches Büro mit Locher und Tacker. Die Schreibtische sind eher voll mit Essen als mit Büroartikeln.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt wird immer pünktlich abgerechnet und bezahlt.
Oft wird mit "überdurchschnittlichem" Gehalt geworben. Das stimmt einfach nicht. Bereits im Vorstellungsgespräch wird man gefragt, ob man sich auch mit einem "geringen" Gehalt zufrieden geben würde. Warum im Nachhinein behauptet wird es wäre überdurchschnittlich ist mir ein Rätsel. Gehalt ein Tabuthema. Es wird suggeriert, dass man jederzeit das Gespräch suchen kann, dass man schnell im Gehalt aufsteigt, dass es die Möglichkeit der Bonuszahlung am Ende des Jahres gibt und und und. Fakt ist, dass eine erste Gehaltserhöhung nach einem Jahr möglich ist. Es wird behauptet, dass im ersten halben Jahr der AG das Risiko mit dem neuen Mitarbeiter trägt und deshalb keine Erhöhung möglich ist (unabhängig von tatsächlich geleisteter Arbeit) - In Wahrheit trägt der MA das gleiche Risiko, denn auch er kann mit 2 Wo. Frist gekündigt werden). Im Jahresgespräch sind oft Gehaltserhöhungen möglich ~ 5%. Eine Verhandlung ist nicht möglich. Es wird ein Formular vorgelegt mit feststehendem Betrag, entweder das wird angenommen oder es gibt nichts.

Image

Ich kenne niemanden, der die Firma außerhalb kennt, daher kann ich über das Image von außen nicht viel sagen. Intern sind viele Mitarbeiter unzufrieden, es wird oft geflucht und geschimpft. Oft kommt das daher, dass gegen offensichtliche Misstände einfach nichts getan wird oder viel zu spät. Gleichzeitig wird von den Mitarbeitern dann erwartet, dass sie alles auffangen und retten (ohne Wertschätzung oder/und Gehaltserhöhung versteht sich). Daher ist das Image intern eher nicht so spitze.

Karriere/Weiterbildung

Das kommt darauf an was man erwartet.
Erwartet man sich hier einen Karrieresprung wird man sicherlich enttäuscht. Ist es aber der erste Job nach der Uni freut man sich sicherlich über einen Einstieg in die Berufswelt und ein erstes festes Gehalt. Steht man kurz vor der Familienplanung ist der Job sicherlich auch nicht schlecht, da die meisten Bewerber genommen werden.
Man sollte sich also selbst hinterfragen was man sucht.
Die Tätigkeit die man macht bringt einem sicherlich für keinen anderen Job etwas. Ich für meinen Teil bin aber persönlich sehr gewachsen und mir haben viele Aufgaben Spaß gemacht. Wer Weiterkommen möchte sollte aber nicht all zulange bleiben. Dementsprechend hoch ist auch die Fluktuation.

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