Große Probleme, die scheinbar nicht gesehen werden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die allermeisten Kolleg*innen sind ganz tolle Menschen, die wirklich große Motivation und genügend Herzblut mitbringen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Durch das schnelle Wachstum der letzten Jahre funktionieren etablierte Prozesse und Strukturen nicht mehr. Aber niemand scheint sich da dran zu trauen.
Verbesserungsvorschläge
Beförderungen nach Kompetenz, und zwar nicht nur Fachkompetenz sondern auch Führungskompetenz. Verpflichtende Schulungen für alle Führungskräfte, nicht nur für die Neuen auf unterster Ebene.
Arbeitsatmosphäre
Im Kleinen, also innerhalb der einzelnen Abteilungen oder Gruppen empfinde ich die Atmosphäre überwiegend gut. Leider arbeiten die einzelnen Gruppen und Abteilungen aber gegeneinander statt miteinander. Statt Lösungen wird nach Schule gesucht.
Kommunikation
Die Geschäftsführung versucht aus meiner Sicht alles, offen und direkt zu kommunizieren. Das Problem sind die 1 bis 2 Ebenen darunter. Hier versandet ein Großteil der Informationen - sowohl die von oben nach unten als auch die von unten nach oben.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Abteilungen herrscht überwiegend ein großer Zusammenhalt. Das Problem herrscht zwischen den einzelnen Abteilungen. Es gehört mittlerweile zur Unternehmenskultur, nicht auf Mails zu antworten, wenn die Anfrage nicht aus dem eigenen Bereich kommt. Selbst nach mehrfacher Anfrage, selbst wenn die jeweiligen Vorgesetzten involviert werden, wird dieses Verhalten akzeptiert.
Und sogar wenn man Kolleg*innen aus anderen Abteilungen gerne unterstützen würde, wird man vom Vorgesetzten oft zurückgepfiffen, da es nicht die eigene Aufgabe sei. Dies führt zu teils skurrilen Situationen, dass man sich zwar gegenseitig unterstützt, aber nur heimlich.
Work-Life-Balance
Die Teva Biotech kann sich seit Jahren nicht dazu durchringen, die Branchenübliche 37,5-Stunden-Woche einzuführen (welche die Schwesterfirma Merckle direkt nebenan hat). In einigen Bereichen wird es nicht mal als ausreichend angesehen, die 40 Stunden zu erfüllen. Und zwar teilweise nicht mal, weil es zu viel zu tun gibt, sondern weil es ja so aussehen könnte, dass man zu wenig zu tun hat, wenn man zu früh nach Hause geht.
Vorgesetztenverhalten
Ich persönlich habe großes Glück mit meinem direkten Vorgesetzten. Leider ist das nicht überall der Fall. Es gibt zwar ein Schulungs- und Entwicklungsprogramm für Führungskräfte. Dieses ist aber nicht verpflichtend und wird vor allem für die unterste Führungsebene durchgeführt. Und sobald man mal über die erste Ebene hinaus ist, hat man sowieso Narrenfreiheit. Es gibt Bereiche, in denen wirklich nichts (mehr) funktioniert. Aufgaben werden nicht oder schlecht erledigt, die Mitarbeiter*innen sind sehr viel krank oder kündigen, die Mitarbeiter*innen, die nicht da sind machen gefühlt was sie wollen. Es ist einfach außer Kontrolle. Und als Konsequenz gibt es für die Verantwortlichen eine Beförderung und noch mehr Verantwortung.
Interessante Aufgaben
Definitiv! Rein sachlich gesehen bietet die Teva Biotech für die verschiedensten Interessen total interessante Aufgaben. Speziell durch die Erweiterung durch das neue Produktionsgebäude ist eine Vielzahl neuer Herausforderungen entstanden, die durch kreative Köpfe gelöst werden möchten.
Gleichberechtigung
Bis ins höhere Management ist es relativ durchmischt (Frauen / Männer)
Umgang mit älteren Kollegen
Die Erfahrung der älteren Kolleg*innen wird definitiv geschätzt. Leider hat man teilweise das Gefühl, dass es eine Art "Bestandsschutz" gibt. Wenn Ältere die notwendigen Änderungen nicht mitgehen wollen, werden diese dadurch teilweise vollständig blockiert - obwohl die 20 Jüngeren, die die Änderung ebenso betreffen würden, diese unterstützen.
Arbeitsbedingungen
Gebäude/Arbeitsplätze sind top. Überwiegend höhenverstellbare Tische, klimatisierte Räume, etc.
Einzig die IT ist eine Katastrophe. Vor Ort nur noch eine Handvoll Leute, die sich erst um ein Problem kümmern dürfen, wenn es der Service Desk in Indien vollständig vermurkst hat. Speziell wenn man eine Anfrage hat, die nicht Standard ist, kommt man schnell nicht mehr weiter.
Gehalt/Sozialleistungen
Chemie-Tarif, allerdings prozentual höher, da 40 h gearbeitet werden
Image
Mittlerweile wird relativ offen darüber gesprochen, dass hier nichts mehr richtig funktioniert.