War wohl nix
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
BNY Mellon ist kein Arbeitgeber, den ich empfehlen kann. Man sollte sich nicht von den Möglichkeiten, die man in einem Vorstellungsgespräch vorgegaukelt bekommt blenden lassen. Es ist mit Abstand die unprofessionellste Firma, für die ich jemals tätig war. Maildisziplin ist in dieser Firma ein totales Fremdwort. Wer nicht enttäuscht werden, will sollte sich das gut überlegen dort anzufangen und meinen Erfahrungsbericht lesen.
Erfahrungsbericht:
ich wollte unbedingt nochmal was anderes erleben nachdem ich viele Jahre in anderen Unternehmen gearbeitet hatte. Schliesslich hatte ich mich in einem Portal von BNY Mellon registriert und es dauerte auch nicht lange, bis eine unter vielen Stellen an mich geschickt wurde,
die mein Interesse weckte. Ich schrieb meine Bewerbung auf Englisch fügte Lebenslauf..etc. ein. Nach 3-4 Wochen bekam ich dann einen Anruf irgendwo aus Nordengland von einer indisch oder pakistanisch klingenden Person, die mit mir ein Telefoninterview durchführen wollte. Ich war einverstanden musste aber feststellen, dass sie nur einen Fragenkatalog runterlas, den ich beantwortete. Als ich Fragen stellte, hatte man leider entsetzlich wenig Ahnung von den job den man mir offerierte. Naja die erste Huerde war genommen... es folgten dann noch ein weiteres Telefonat bei dem ich die selben Fragen nochmal beantworten musste. Wieder 4 Wochen später wurde ich dann persönlich in Frankfurt interviewt. Zumindest war das dann von fachlicher Natur. Es folgte dann noch ein weiteres Interview einige Wochen später mit 2 Managern, gefolgt von noch einem weiteren Interview mit HR. Es wurde gross erzählt wie toll doch eigentlich alles ist und, dass man etwas aufbauen wollte und wachsen wollte.... usw.
Aufsummiert hatte ich dann für diesen job, der noch nicht mal ein Managerjob war, einen Interview-Marathon von ca. 6 Stunden hinter mir.
Man sagte mir dann auch telefonisch zu, und ich bekam die Arbeitsverträge zugesandt. Leider waren die Verträge dann noch nicht mal von jemanden BNY Mellon unterschrieben, wie ich dann bemerken musste. Die Verträge hatten keine rechtliche Bedeutung. Sehr komisch eigentlich
Da hätte es eigentlich schon bei mir klingeln müssen, um was für einen unprofessionellen Laden es sich bei BNY Mellon handelt. Das hat das Ganze dann noch mal verzögert..... sodass ich dann wieder warten konnte, weil ich ohne einen rechtsgültigen Vertrag in der Hand zudem nicht bei meinem alten Arbeitgeber kündigen wollte. Irgendwann hatte es dann mit dem Vertrag geklappt und ich wurde mit einem "herzlichen DU" willkommen geheissen.... Ende gut alles gut???!.... ich war eigentlich immer noch guter Dinge.
Irgendwann hatte ich meine ersten Tag, bekam eine 40 minütige Einführung in das Unternehmen und wurde dann von einem ziemlich unmotivierten Kollegen, der wegen mir anreisen musste, mit grosser Unlust in meine Aufgaben oberflächlich eingewiesen. Man fühlte, dass er nicht sehr motiviert war und in mir eher eine interne Konkurrenz, denn einen Kollegen sah.
So fiel das Ganze sehr unbefriedigend aus. Abgesehen davon hatte ich ausser einem Blumenstrauss nichts an Arbeitsmitteln (PC, Laptop, Mobiltelefon, Schreibwaren...et.) zur Verfügung.
Das hatte man wohl vergessen.... oder man war nicht in der Lage das zu bestellen. Stift und einen Block hatte ich dann irgendwo aufgetrieben Dank einer Sekretärin des Management, die sich meiner erbarmte, bekam ich dann einen gebrauchten ziemlich ausgelutschten, wackeligen Dell Laptop und einen schwer gebrauchten Blackberry mit total abgegriffener Tastatur zur Verfügung gestellt. Ich war aber schon froh und sehr dankbar überhaupt was zu bekommen.
Soweit so gut. Eine Woche später hatte ich meinen Erstbesuch bei meinen Managern in London. Dort versprach man mir, mich in der Woche und in folgenden Wochen auf die Applikationen und Prozesse fit zu machen. Aus Kostengründen blieb es dann aber nur bei diesem einen Besuch.....bei dem ich die meiste Zeit eigentlich nur dumm im Büro im Canary Wharf rumsaß und ich mir ab und zu dilletantische Einweisungen in die Systeme anhören musste. Schnell stellte ich fest, dass die langjährigen Mitarbeiter entweder nicht so viel detailierte Ahnung von ihrem job hatten, oder sie es mir aus unerklärlichen gründen nicht vermitteln wollten oder konnten.
Zurück in Frankfurt im Büro begann ich mir dann so gut es ging mir vieles autodidatktisch beizubringen.
Ich hatte jedes zur Verfügung stehende E-Learning und Manual durchgemacht, was ich finden konnte. Auf die Frage was jetzt meine Kunden sind, stellte ich fest, dass man gar keine vernünftige Kundendatenbank hatte. Man frickelt sich alles aus irgendwelchen Excelsheets die auf einem allgemeinen Drive liegen zusammen. Ich habe mir dann über die letzten Monate meine eigene Datenbank aufgebaut, in der ich mir meine businessrelevanten Daten selbst eingetragen hatte, damit man mit Kunden auch mal was proaktiv machen kann. Proaktives Arbeiten ist zwar bei den Kunden beliebt aber bei BNY Mellon eher unangebracht. Man wird sogar zum Teil zurückgepfiffen. Die Kunden waren jedenfalls sehr dankbar, wenn man sich ihrer Probleme angenommen hatte. Zitate eines Kunden. „Ich bin ja mal so froh, dass sich von BNY Mellon jemand erbarmt mir zu helfen“.
Oder „Gott sei Dank gibt es noch Sie“ oder „Ich glaube sie sind meine letzte Hoffnung, ihre anderen Kollege sind …..., ohne ihnen auf die Füsse treten zu wollen“
Ich hatte mich so einige Monate in die Materie eingearbeitet. Keiner hat sich dabei wirklich um mich gekümmert oder mal gefragt was ich so den ganzen Tag mache. Von meinen Chef in London habe ich nicht viel gehört. Ich habe ihn immer davon in Kenntnis gesetzt, was ich so an Projekten habe. Zumindest hat er mich in Ruhe meine Arbeit machen lassen. Und zu tun, hatte ich ja genug.
Zumal Kollegen in London feststellten, dass ich auch wirklich was mache, anstatt die mails nur an jemand anderen zur „Nichtbearbeitung“ weiterzuleiten. So bekam ich Vorgänge auf den Tisch, die innerhalb der BNY Mellon manchmal 2 Jahre intern von einem zum anderen geschoben worden sind, ohne irgendwas beim Kunden tatsächlich zu machen. Die Philosophie innerhalb dieses Unternehmens ist nach meiner Erfahrung nur alles mailtechnisch aufzublähen. Wer „Save your ass emails“ sucht wird sie hier sehr oft finden.
Irgendwann ist es mir dann etwas mulmig geworden als ein lokaler Geschäftsführer die Belegschaft zum Sparen aufforderte... da gab es so verzweifelte Versuche mit mails die Kollegen aufzufordern weniger zu auszudrucken und Reisen zu Kunden so gut wie ganz einzustellen. Es ging immer um die banalsten Kosteneinsparungen. Das klang schon sehr verzweifelt. Aber das ist wohl das Einzige was ein innovationsloses, konzeptarmes Management machen kann, welches sein Kerngeschäft nicht kennt. Schliesslich wurden die ersten Leute entlassen..... Die Einschläge kamen näher und auf einmal ließ auch mal wieder mein Chef aus London etwas von sich hören.....mehr sogar... er stand plötzlich und überraschenderweise hinter mir, und bat mich zu einem sofortigem meeting. Als es dann in die 38 Etage ging war mir klar, dass die Personalabteilung mit von der Partie war. Lange Rede kurzer Sinn: man bedankte sich ganz toll für meine Arbeit muss aber bedauerlicherweise aus Kostengründen meine Anstellung kündigen. Ich wollte noch anstandshalber meine laufenden Kundenagelegenheiten übergeben, aber daran war man nicht interessiert. Vielmehr sollte ich dann noch schnell ein vorgefertigtes Formular unterschreiben…was ich natürlich nicht tat.
Dann hatte ich unter Aufsicht noch knapp 10 Minuten Zeit meine Sachen zu packen und wurde nach draussen begleitet.
Es bleibt zu erwähnen, dass es bei BNY Mellon auch einige sehr nette Menschen gibt, die ich auch ein bisschen vermisse.
Ich bin aber eigentlich wirklich froh, da weg zu sein. Ich habe was Besseres gefunden und bin mit meiner Arbeit dort sehr zufrieden. BNY Mellon war für mich ein Fehler. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Verbesserungsvorschläge
Tut mal endlich das, was ihr ständig predigt. Hört auf eure Kunden, Seid innovativ. Übernehmt Verantwortung.