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Tiefdruck 
Schwann-Bagel
Bewertung

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Konservatives Unternehmen mit vorherrschendem Aktionismus und unterirdischer Führungsebene

1,7
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Ich konnte meine Arbeitszeit sehr flexibel gestalte, Arztbesuche oder private Termine während der Arbeitszeit waren nie ein Problem
- Keine Probleme beim Urlaub, auch spontane Tage waren möglich
- Die Kollegen auf der gleichen Ebene haben sich meist korrekt verhalten
- Bei besonderen Anlässen (Hochzeiten, Abschiede etc.) wurde für Kollegen etwas gesammelt

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ich denke meine Bewertung sagt alles, wenn ich aber etwas herausstellen würde, dann wäre es die extrem schlechte Führungskultur.

Dazu ist auch noch folgendes zu ergänzen, da das Textfeld bei "Führungskultur" nicht für die volle Bewertung ausgereicht hat:

...Schuldeingeständnisse seitens der Führung gibt es kaum, viel mehr gibt es noch Schuldzuweisungen, warum Dinge nicht glatt laufen. Selbstreflektion ist an dieser Stelle in Fremdwort. Außerdem passierte es öfter, dass die Mitarbeiter nach außen hin für Fehler beschuldigt wurden, für die diese gar nichts konnten.
Moderne Mitarbeiterführung und Begegnung auf Augenhöhe ist hier also definitiv fehl am Platz.
Dazu gibt es auch keine Mitarbeiterbeurteilungen, Jahresgespräche oder Ähnliches. Man kann sich nie wirklich sicher sein, wo man gerade steht. Dazu kommen noch ein hohes Maß an fragwürdigen, personellen Entscheidungen. Darüber hinaus wurden einige Male in Besprechungsräumen Flipcharts hängen gelassen, die eigentlich nur für das Management und die Gesellschafter gedacht waren. Es wird an vielen Stellen einfach nicht professionell gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Ich denke der Tiefdruck wird kein aufstrebender Ast mehr, daher wird sich die Investitionsbereitschaft in Grenzen halten. Ich persönlich denke auch, dass der Standort in Mönchengladbach nicht mehr ewig existieren wird. Daher sind die Verbesserungsvorschläge ohnehin obsolet, ich versuche es dennoch:

- das Management neu besetzen. Zwischen der dem derzeitigen Management und der Technik ist eine so große Kluft entstanden, die höchstens (wobei die Wahrscheinlichkeit eher gering ist) geschlossen werden kann, wenn man sich personell an dieser Stelle komplett neu aufstellt. Generell kann ich nicht verstehen, wie ein Unternehmen solange mangelhaft arbeiten kann, ohne das an entscheidenden Stellen die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden
- Führungskräfte vernünftig schulen, sodass die Verantwortung an den richtigen Stellen übernommen wird
- Hierarchien abbauen
- Mit den Mitarbeitern auf Augenhöhe agieren
- Mit weniger Arroganz auftreten
- Die Digitalisierung stärker vorantreiben

Arbeitsatmosphäre

Unter den Kollegen auf der gleichen Ebene manchmal gut, sobald eine höhere Ebene anwesend ist eher unbehaglich und gedrückt. Zwischen Technik und Management besteht eine sehr große Kluft, die über Jahre gewachsen ist. Dieses Problem ist allerdings hausgemacht, eine harmonische Zusammenkunft wird es nicht mehr geben. Generell hatte ich den Eindruck, dass die Stimmung mit der Zeit immer schlechter wurde. Es wird allerdings auch kein Wert darauf gelegt, die Atmosphäre zu verbessern.

Kommunikation

Sehr viel zwischen Tür und Angel. Es gibt keine vernünftigen Vorgehensweisen, wie etwas gemacht werden soll. Es wird oft viel zu unklar und schwammig kommuniziert, viel geht auf dem mündlichen Weg verloren. Klare Aussagen schriftlich oder per Mail zu bekommen ist gerade in kritischen Fällen schwierig, weil (so zumindest mein Gefühl) keiner die Verantwortung für die Entscheidung übernehmen möchte.
Gerade von höheren Ebenen und dem Management wird auch gerne von oben herab kommuniziert. Fehlender Respekt und mangelnder Anstand ist hier leider an der Tagesordnung. Oftmals wird es auch lauter und es fallen sehr grenzwertige Aussagen. Menschlichkeit und Empathie wird leider nicht vorgelebt, Kommunikation auf Augenhöher ist eine Seltenheit.

Kollegenzusammenhalt

Ist teilweise vorhanden, aber nur abseits der Führungsebene. Es gibt, historisch gewachsen, aber viel Misstrauen in der Belegschaft. Viele arbeiten nur für sich und es wird auch schlecht über Kollegen geredet. Oftmals passiert das auch nicht gerade dezent. Man muss auch leider oft damit rechnen, dass einem das Messer in den Rücken gesteckt wird.

Work-Life-Balance

In meinem Fall war es meistens in Ordnung. Es gibt (abgesehen von der Produktion, hier gibt es ein 3-Schichtmodell) eine Vertrauensarbeitszeitregelung. Somit ist jeder für seine eigene Arbeitszeit verantwortlich und es gibt kein Überstundenausgleich. Bei vielen Kollegen war dies allerdings nachteilig. Es wurden über Jahre hinweg viele Überstunden gemacht, die nicht vergütet wurden.

Vorgesetztenverhalten

Hier würde ich sagen, dass es der schlechteste Punkt der Bewertung ist. Es fehlt häufig der Respekt gegenüber den Angestellten. Dazu gibt es ein ausgeprägtes Denken in Hierarchien, die Führungskreise schweben über allem und gehen dabei schlecht mit den Mitarbeitern um. Viele Informationen werden nicht weitergegeben, obwohl diese oftmals für die Arbeit der Angestellten wichtig sind. Häufig kommt es einem so vor, als wenn viele Angst vor dem Management haben. Allerdings ist dies meiner Meinung nach so gewollt. Es wird versucht durch dominante und sehr autoritäre Führung die Mitarbeiter klein zu halten. Zudem muss immer alles sofort sein und es wird oft Wissen vorausgesetzt, was man gar nicht haben kann, da so oft Informationen vorenthalten werden. Generell herrscht eine Arroganz, die keine Grundlage hat, da das Unternehmen nicht erfolgreich arbeitet. Würde das Management gut agieren, wäre das Unternehmen heute anders aufgestellt, würde bessere Ergebnisse erzielen und die Fluktuation wäre nicht so immens. Dazu gibt es häufig Probleme die durch Entscheidungen der Führungskräfte entstehen, welche dann letztlich durch die „normalen“ Angestellten ausgebügelt werden müssen...

Interessante Aufgaben

Alteingesessene Prozesse, eine IT-Infrastruktur die diesen Namen nicht verdient hat und eine Veränderungsresistenz verhindern eine moderne Arbeitsweise. Interessante Aufgaben gab es für meinen Bereich nicht, im Grunde war es immer das Gleiche. Es wird immer viel und groß angekündigt, was am Ende im Sand verläuft oder an mangelndem Budget scheitert. Es werden ohne Ende irgendwelche Projekte gestartet, die ganz schnell begraben werden. Es herrscht unglaublicher Aktionismus und beim ersten Rückschlag wird direkt aufgehört.

Gleichberechtigung

Detailliert kann ich zu diesem Punkt nicht viel sagen. Frauen in Führungspositionen sind aber eher die Seltenheit. Trotzdem habe ich das Unternehmen eher als konservativ kennengelernt und schätze dies auch hinsichtlich der Gleichberechtigung so ein.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Altersschnitt ist generell sehr hoch, junge Kollegen sind eine Seltenheit. Diese sind in den letzten Jahren auch immer weniger geworden, ich denke oftmals wegen fehlenden Perspektiven. Daher besteht der Großteil der Belegschaft aus Leuten die 50+ sind. Allerdings habe ich kaum Unterschied im Umgang zwischen Jungen und Älteren Kollegen gesehen.

Arbeitsbedingungen

Veraltete Büroräume, veraltete Telefonanlagen, veraltete Software, kaum Blick für Ergonomie. Flexibles oder mobiles Arbeiten ist nicht gerne gesehen, wurde nur zwangsweise durch die Corona-Pandemie (eingeschränkt) möglich gemacht. Allerdings wurde vom Management oftmals Homeoffice mit Urlaub gleichgesetzt, also eine Affinität für flexible Arbeitsweisen besteht absolut nicht. Auf der anderen Seite muss gesagt werden, dass das Unternehmen ohnehin noch sehr, sehr papierlastig ist. Jegliche Korrespondenz wird ausgedruckt, die meisten Führungskräfte sind leider IT-unaffin und kommen mit Medien auf dem Bildschirm nicht gut klar. Ich denke aus diesem Grund wird auch nicht viel in Veränderungen investiert, hier soll alles so alteingesessen bleiben, wie es ist. Der Nutzen moderner Technik wird an vielen Stellen einfach nicht erkannt. Ein Originalzitat: „ich rechne lieber mit dem Taschenrechner nach, als mich auf die Excel-Tabellen zu verlassen.“
Die Arbeitsbedingungen in der Technik und in die Weiterverarbeitungsbetrieben kann nicht beurteilen. Allerdings wird in den Weiterverarbeitungsbetrieben sehr viel mit Leiharbeitnehmern und externen Firmen gearbeitet.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es sind einige Zertifizierungen vorhanden (FSC, PEFC, Blauer Engel…) welche für gutes Umweltmanagement stehen.

Sozialbewusstsein, gerade hinsichtlich der Mitarbeiter, ist in meinen Augen kaum vorhanden. Das wird zum Beispiel durch eine sehr hohe Fluktuation belegt. Wie schon gesagt, gerade junge Mitarbeiter suchen sich immer häufiger eine neue Herausforderung. Und wenn das Management einen Mitarbeiter loswerden möchte, werden alle möglichen Mittel und Wege gefunden um dies möglich zu machen. Im Grunde kann sich niemand sicher sein, dort noch mittelfristig zu arbeiten.

Gehalt/Sozialleistungen

Mit meinem Gehalt war ich zufrieden, nach oben hin wünscht man sich natürlich immer mehr. Generell denke ich aber, dass das Gehaltsniveau nicht schlecht ist. Allerdings haben die Mitarbeiter mit Altverträgen teilweise noch Sonderzahlungen oder mehr Tage Urlaub als Leute, die neu eingestellt werden. In der Technik wird nach Haustarifvertrag bezahlt.

Image

Von den Dingen die ich so mitbekommen habe, hat TSB einen eher schlechten Ruf. Hier liegt die Verantwortung aber beim Management, es wird nichts gemacht, das Image etwas aufzupolieren.
Durch die chaotische Vorgehensweise im ganzen Unternehmen bekommen die Kunden auch viel über die mangelhafte Arbeit mit bzw. werden mit schlechter Ware beliefert.

Karriere/Weiterbildung

Ich denke, man muss heutzutage nicht mehr versuchen, im Tiefdruck Karriere zu machen. Für mich habe ich einfach keine Perspektive gesehen. Generell sehe ich für Berufsanfänger, junge Absolventen oder Arbeitnehmer im mittleren Alter keine Chance, sich langfristig zu etablieren.

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