Zeitgemäße Unternehmenskultur und wertschätzende Vorgesetzte? Transparente Kommunikation? Fehlanzeige!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Unentgeltlich gibt es Wasser und Kaffee.
Untereinander wird sich geduzt.
Es gibt verstellbare Stehtische - allerdings nicht für jeden/jede.
Räumlichkeiten und Equipment dürfen auch für eigene Projekte genutzt werden.
Möglichkeit eines Jobrades.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vertrauensmangel, Überheblichkeit, Egozentrik, Konservatismus, Klassismus, Gender Pay Gap.
Fehlende Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für Mitarbeiter*innen.
Toxischer Klatsch und Tratsch.
Keine transparente Kommunikation.
Mangelnde Unterstützung seitens leitender Angestellter und Geschäftsführung.
Geringe Wertschätzung und verbale Übergriffigkeiten.
Fehlende Unternehmenskultur.
Keine vorhandenen Prozesse bei Neuaufträgen.
Kein Feedback / kein Lob.
Schlechte Betreuung von Auszubildenden.
Ungemütliche Arbeitsatmosphäre mit keinerlei Rückzugsort.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiterbeteiligung: Mitwirkungspotential der begabten Mitarbeiter*innen ausschöpfen.
Kommunikationsstrukturen schaffen.
Unternehmenskultur etablieren.
Zukunftsträchtige, langfristige Heransgehensweise herausarbeiten.
Ich persönlich habe wenig Hoffnung auf Besserung, da ich im Laufe meiner 12-jährigen Laufbahn bei tm studios visuelle medien GmbH viele Arbeitnehmer*innen kennengelernt habe, die versuchten, die konservativen, überholten und toxischen Strukturen aufzubrechen und zu verändern - vergeblich! Im Gegenteil: die Angestellten, die versuchten, Strukturen und Kultur zu implementieren, wurden am wenigsten geschätzt und am ehesten verpönt.
Arbeitsatmosphäre
Potemkinsche Dörfer:
Das zusammengestöpselte und zumeist über 50 Jahre alte Interieur, das schrottartig rumsteht und als Industrial Chic angepriesen wird, gefällt sogar den Tieren (Vögel und Mäuse). Hier findet sich alles, was das Ebay-Kleinanzeigen-Herz begehrt.
Doch hinter den Kulissen bröckelt der Putz und rieselt leise von der 10m hohen Hangardecke. Für manch eine*n beeindruckend und freakig - auf lange Sicht wird die fehlende Instandhaltung und der Verfall deutlich.
Zwischenmenschlich lässt sich auf den ersten Blick gut miteinander auskommen, aber Vorsicht: Das Lästerpotential ist hoch, während die Wertschätzung der Arbeitnehmer*innen seitens der Geschäftsführung und der leitenden Angestellten gering ist.
Die Arbeitsatmosphäre wird von Ungerechtigkeiten geprägt, was oft jegliche Motivation im Keim erstickt. Anstatt ein Umfeld zu schaffen, das auf Wertschätzung und Respekt - vor jedem und jeder Mitarbeiter*in - basiert, dominiert in diesem Unternehmen eine Atmosphäre der Willkür und Launenhaftigkeit.
Kommunikation
Miserable Kommunikationskultur.
Es gibt weder regelmäßige Feedback- noch Mitarbeiter*innengespräche. Selbst um die Ausrichtung eines wöchentlichen Meetings, in Form eines JourFixes, musste die Belegschaft kämpfen.
Bis auf permanenten, toxischen Flurfunk, gibt es keine Bemühungen seitens leitender Angestellten den Kontakt zu den Mitarbeiter*innen wertschätzend zu suchen und zu halten. Gewaltfreie Kommunikation ist ein Fremdwort. Diskriminierende und herablassende Sprache ist an der Tagesordnung von Seiten leitender Angestellter - hier wird alles kommentiert: die Figur, die Kleidung, die Arbeitsleistung. Ohne Rücksicht auf Mithörer*innen.
Neue Projekte werden meist ohne Briefing/Vorbesprechung und ohne definierte Verantwortlichkeiten im Team begonnen. Daher kann es durchaus zu Überforderung/Fehlern kommen und dem starken Gefühl, nicht abgeholt worden zu sein. Ebenso finden Nachbesprechungen mit Lob so gut wie nie statt.
Bei Kritik am Procedere zeigt sich die Geschäftsführung und die leitenden Angestellten meist uneinsichtig und beratungsresistent - dann schlägt wieder die Wir-schaffen-das-schon-Mentalität durch und jegliche Lösungsfindung oder Verbesserung wird abgeschmettert.
Kollegenzusammenhalt
Die Kolleg*innen untereinander verstehen sich gut. Die Zusammenarbeit macht den meisten Spaß. Es gibt kaum Missgunst und Neid.
Für viele ist der Team Spirit der Grund, im Unternehmen zu bleiben, auch wenn es unter Umständen nicht leicht ist, untereinander ehrlich und offen zu sein, wenn Gegenteiliges vorgelebt wird.
Work-Life-Balance
Es existiert durchaus Verständnis für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch wenn nicht bei jedem/jeder Mitarbeiter*in.
Urlaubswünsche werden meist gestattet, auch wenn die Diskussion müßig ist, das Warten lang und eine Urlaubsvertretung bei keiner Person vorhanden.
Bei Wochenendarbeit gibt es kaum Sonntagszuschlag - auch wird kein Ruhetag unter der Woche in den folgenden 2 Wochen gestattet. Manche Mitarbeiter*innen arbeiten gefühlt rund um die Uhr.
Das Arbeitszeitgesetz wird an sich nicht beachtet.
Abseits davon herrscht keine Toleranz gegenüber flexibler Arbeitszeitgestaltung oder modernen Arbeitszeitmodellen.
Unterm Strich muss sich jede*r Arbeitnehmer*in eine individuelle Work-Life-Balance hart erkämpfen und den Verdienst derer permanent wieder neu beweisen.
Vorgesetztenverhalten
Übergriffigkeiten und verbale Verfehlungen seitens leitender Angestellten und insbesondere eines speziellen Geschäftsführers sind häufig an der Tagesordnung.
Im Großen und Ganzen wird der/die einzelne Mitarbeiter*in nicht sonderlich gewertschätzt. Verdientes Lob fällt ebenfalls aus, bzw. muss sich jede*r selbst darum bemühen.
Es gilt die Ansicht, dass der Einzelne austauschbar und dass eh immer alles zu schaffen sei.
Interessante Aufgaben
Die Aufgabenstellungen können durchaus als monoton empfunden werden-Der Leistungsdruck ist hoch und die Zeit immer knapp. Gerade die Content-Produktion ist wenig abwechslungsreich und gleicht Fließbandarbeit, die körperlich auch schwer sein kann - vor allem für Stylist*innen. Die Workload ist daher nicht auf alle Schultern gleich verteilt.
In der Mediengestaltung und Projektleitung gibt es viele monotone Prozesse, aber es war durchaus möglich, die Arbeitsabläufe kreativ mitzugestalten. Dennoch wird hier Transparenz klein geschrieben: wichtige Infos bzgl. Preise und Kalkulation werden gänzlich verschwiegen.
Gleichberechtigung
Auf den ersten Blick sieht alles sehr gerecht aus.
Tatsächlich ist wahre Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen allerdings nicht vorhanden: patriarchale Strukturen und verbale Fehltritte derweilen schon.
Auch Gleichberechtigung/Gleichstellung von Behinderten existiert nicht.
Datenschutz adé:
Unangebrachte Fragen im Falle von Krankheit oder etwa Art der seelischen Behinderung sind normal und werden von der Geschäftsführung geduldet, wenn nicht gar gefördert.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleg*innen werden von den Mitarbeiter*innen für ihre Arbeitserfahrung geschätzt
Arbeitsbedingungen
Zügige Halle eines großen Flugzeughangars, keine Möglichkeiten des Rückzugs: kaum Privatssphäre und kaum ruhiger Raum, um Kundengespräche zu führen und/oder sich konzentrieren zu können.
Keine Klimatisierung: im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß.
Der Lärmpegel übersteigt bei größeren Produktionen sämtliche Toleranzgrenzen - das zerrt an den Nerven.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt keine Nachhaltigkeit: weder in Sachen Müll, noch in Sachen Ressourcenschonung, noch in Sachen alternative Energiebeschaffung.
Sozialbewusstsein ist meiner Meinung nach vorhanden - wird aber eher benutzt, um Überstunden und/oder Wochenendarbeit durchzusetzen.
Gehalt/Sozialleistungen
Vergütung unterdurchschnittlich.
Keine terminierten Lohnverhandlungen.
Keine unternehmensseitigen, diskriminierungsfreien Lohnniveaus.
Keine Incentives, außer das obligatorische Leasing-Rad.
Kein 13. Monatsgehalt, kein Urlaubsgeld, keine anderweitigen Sonderzahlungen.
Kein Betriebsrat. Real kein Personalbüro.
Keine Zuständigkeiten/kein Prozess im Falle von Diskriminierung oder anderer auftretenden Probleme.
Image
Für ein 50-70 Mitarbeiter*innen starkes Unternehmen (und somit einer der größten Werbestudios im Großraum Nürnberg) ist das Image mäßig und reicht kaum über die Grenzen Fürths hinaus.
Das interne Image ist schlecht: nahezu alle Mitarbeiter*innen sind unzufrieden mit dem Unternehmen.
Karriere/Weiterbildung
Die Kriterien für einen beruflichen Aufstieg sind der Allgemeinheit nicht zugänglich. Es gibt kaum Aufstiegsmöglichkeiten und keine gerechte Aufgabenverteilung.
Es gibt selten das Angebot zur Weiterbildung, außer teamintern, aber das scheitert meist an der verfügbaren Zeit.
Die Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung sind äußerst begrenzt, und ergeben sich, wenn, dann nur wegen Beharrlichkeit.