Eine Achterbahnfahrt mit bösem Erwachen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr angespannt. Respekt und Professionalität lassen an manchen Stellen sehr zu Wünschen übrig.
Man hat das Gefühl, nicht Ernst genommen zu werden. Gelobt wird nicht. Bei einer Beschwerde kriegt man es aber doppelt und dreifach ab.
Was die Vorgesetzten über einen denken erfährt man nur hinten rum über andere Kollegen.
Wenn man selbst etwas von der Geschäftsführung oder Buchhaltung benötigt, wie ein Gespräch oder eine Auskunft, wird man wochenlang links liegen gelassen. Sobald aber die genannten Parteien etwas von einem selbst benötigen, wird Druck gemacht, bis man schweißgebadet an dem Schreibtisch sitzt.
Die meisten Mitarbeiter wissen es nicht, aber jeder Klick, der in dem hauseigenen Programm getätigt wird, wird überwacht und dokumentiert. Ein absolutes No-Go! Wer weiß, was sonst noch alles überwacht wird.
Kommunikation
Eine ausreichende Kommunikation ist nicht vorhanden. Es muss den geforderten Informationen immer selbst hinterhergelaufen werden.
Wenn von sich aus keine Zeit und Energie aufwendet, über Internes oder Externes etwas in Erfahrung zu bringen, erfährt man nichts.
Kollegenzusammenhalt
Einige nette Kollegen, mit denen man sich auch privat gut austauschen kann.
Leider gibt es auch einige die jahrelang versuchen hinter dem Rücken bei Kollegen schlecht zu reden, oder einen bei Vorgesetzten anschwärzen.
Work-Life-Balance
Eine Work-Life-Balance gibt es nicht. Das Motto "Wir sind hier, weil es uns Spaß macht, den Kunden zu helfen" wird hier gelebt.
Es gibt eine Karenzzeit von zwei Stunden aufwärts. Das heißt, erst alles, was über diese Karenzzeit gearbeitet wird, zählt als Überstunden. "In einem IT-Unternehmen müssen die Mitarbeiter damit rechnen, erstmal in Vorleistung zu gehen".
Das Thema Homeoffice ist brandaktuell und wird gehandhabt wie vor 40 Jahren als keiner wusste, was das überhaupt bedeutet. Die Firma wird überall groß als "modernes IT Unternehmen" präsentiert, dies liegt aber weit entfernt von der Realität.
Die Geschäftsführung kann die Mitarbeiter im Homeoffice nicht kontrollieren, und hätte deshalb gerne, dass diese in Präsenz anwesend sind.
Vorgesetztenverhalten
Die Definition des Wortes „Familienunternehmen“ trifft hier voll und ganz zu. Ein Familienunternehmen ist ein Unternehmen, das maßgeblich von einer Familie mit verwandtschaftlichen Beziehungen beeinflusst wird, egal ob diese qualifiziert und kompetent sind. Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser!
Entscheidungen werden einfach getroffen, ohne überhaupt daran zu denken bei den Mitarbeitern nachzufragen oder sich über die Konsequenzen für Mitarbeiter Gedanken zu machen, die keine sechsstelligen Beträge auf dem Konto haben.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind in Ordnung. Es kann selbstständig gearbeitet werden und zusätzliche Aufgaben übernommen werden.
Gleichberechtigung
Eine Gleichberechtigung der Geschlechter würde wahrscheinlich umgesetzt werden. Es gibt nur wenige weiblichen Personen in leitenden Positionen. Und wenn, sind diese mit der Geschäftsleitung verwandt. Dies ist vermutlich auch der Branche geschuldet.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden nicht nachteilig behandelt.
Arbeitsbedingungen
Es gibt keine Gestaltungsmöglichkeiten. Die Büroräume sind kahl und trostlos eingerichtet.
Diese werden allerdings von Zeit zu Zeit über das Wochenende von der Familie der Geschäftsführung umgestaltet.
Die IT-Ausstattung ist nicht die neuste, sondern hinkt ein paar Jahre hinterher. Alles was über eine Maus, Tastatur, zwei Bildschirme und einen PC hinausgeht, muss selbst beschafft und bezahlt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Müll wird getrennt, und es wird langsam aber sicher an der Digitalisierung gearbeitet.
Gehalt/Sozialleistungen
Für den Durchschnitt der Branche, dazu noch auf dem freien Markt, ist das Gehalt teilweise nicht angemessen. Es gibt keine einheitliche Bezahlung. Um Gehaltserhöhungen muss regelrecht gekämpft werden.
Manchmal entsteht bei den Mitarbeitern der Eindruck, dass die Geschäftsleitung dafür bezahlt werden will, dass dort gearbeitet werden darf.
Image
Bei Kunden steht die Firma meist gut da. Intern kenne ich nicht einen Mitarbeiter, der positiv über die Firma redet oder diese gar weiterempfehlen würde.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen gibt es nicht. Die aktuellen Positionen sind besetzt, und werden es die nächsten Jahrzehnte auch noch bleiben. Weiterbildungen werden nicht angeboten oder abgelehnt.