Intransparenz, argwöhnisch, inkompetent
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre wurde stark beschädigt. Vertrauen gibt es unter den Kolleg*innen (im folgenden "Kollegen" genannt) nur noch vereinzelnd. Wenn man ein Gespräch mit jemanden startet, endet es immer bei Schwierigkeiten in den internen Prozessen. Ich habe den Eindruck, dass viele Kollegen sehr unzufrieden sind und dies gerne anderen Kollegen mitteilen, nur leider nicht der Führungsposition, aus Angst vor den Konsequenzen.
Die indischen Kollegen möchten immer mehr Einblick in die Arbeitsbereiche erhalten und stellen gerne Meetings für unterschiedliche Themenbereiche ein. Es wird von uns erwartet, unterbesetzt unserem Dailybusiness nachzukommen und zusätzliche Aufgaben von Indien abzuarbeiten. Ohne entsprechender zusätzlichen Vergütung.
Kommunikation
Einmal in der Woche wird ein Meeting von Indien eingestellt, indem über die KPI's gesprochen wird. Den Mitarbeitern ist es ebenfalls gestattet, Nachfragen zu stellen. Ich habe das Gefühl, sobald es sich um eine kritischere Frage handelt, wird mitgeteilt, dass noch ein anderes Meeting stattfindet und die Geschäftsführung daher die Frage leider nicht beantworten kann. Wenn eine entsprechend kritische Frage beantwortet wird, dann selten konkret.
Der Betriebsrat setzt sich für das Wohl der Kollegen ein. Die Kommunikation zwischen Betriebsrat und Kollegen erfolgt ohne Probleme.
Feedback zu entsprechenden Marketingaktionen wird von den indischen Kollegen nicht ernst genommen. Daher wird des Öfteren ein falscher Newsletter mit schlechter Grammatik veröffentlicht. Mir kommt es so vor, als ob Indien dies als Kollateralschaden einstuft.
Kollegenzusammenhalt
Aufgrund der wenigen übrigen Kollegen sind die bestehenden Mitarbeiter überlastet. Aus diesem Grund erfolgen auch vermehrt Krankmeldungen, welche von den anderen Kollegen aufgefangen werden müssen. Die Überlastung macht sich auch auf die Kommunikation untereinander bemerkbar.
Work-Life-Balance
Die Vorgesetzten stellen gerne längere Termine am späten Nachmittag ein. Dies geschieht auch leider sehr kurzfristig. Dennoch ist Homeoffice weiterhin gewünscht und die Arbeitszeiten sind abgesehen von festen Telefonschichten flexibel planbar.
Vorgesetztenverhalten
Es ist schade, dass man mindestens einen Stern geben muss. Am liebsten würde ich für diesen Punkt keinen Stern vergeben. Intransparente Kommunikation, Problematiken im Team keiner großen Bedeutung zusprechen, unterdurchschnittliche Bezahlung, Versprechungen nicht einhalten. Hierbei handelt es sich nur um einige Punkte, welche von den Vorgesetzten kontraproduktiv genutzt werden.
Interessante Aufgaben
Dadurch, dass man sich als Angestellter mittlerweile wertlos fühlt, weil Vorgesetzte sich dazu entscheiden, die Aufgaben an indische Kollegen abzugeben, identifiziert man sich nicht mehr mit dem Aufgabenbereich. Eigentlich rennen wir von einem Feuer zum nächsten und versuchen dies zu löschen, anstatt uns wirklich mit dem Tagesgeschäft auseinanderzusetzen.
Gleichberechtigung
Ungerechte Vergütung
Arbeitsbedingungen
Die interne IT wurde ebenfalls ausgelagert, wodurch es den Kollegen innerhalb Deutschlands schwerer gemacht wird, die entsprechenden Arbeitsmaterialien zu erhalten oder defekte zu reparieren.
Das Büro wurde zum Tabakquartier umgesiedelt. Hier finden sechs Kollegen Platz in einem trostlosen Raum, in welchem das Internet nicht für ein Meeting über Teams ausreicht. Ebenso stehen keine Trennwände für die Mitarbeiter innerhalb der Telefonschichten zur Verfügung.