Schlechte Vorgesetzte und dysfunktionale Teamstrukturen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eigentlich ein schöner Arbeitsplatz, an dem Industrie 4.0 gelebt wird und überall war es sauber und ordentlich aufgeräumt. Nach wie vor halte ich Trumpf für ein inovatives Hightech-Unternehmen, bei dem ich gerne länger geblieben wäre.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hier werden Menschen und Karrieren zerstört, ohne erkennbaren Grund. Beim Abschlussgespräch zusammen mit einer Vertretung aus der Personalabteilung habe ich angemerkt, dass mir jegliche Einarbeitung und Hilfestellung verweigert wurde. Daraufhin wurde mir – neben anderen Unverschämtheiten - gesagt, dass man nach der Probezeit mit meiner Einarbeitung begonnen hätte. Das kann ich nur so deuten, dass man mich bewusst scheitern lassen wollte, ohne dass ich die geringste Ahnung habe, weshalb!
Liebes Trumpf-Team, es wundert mich sehr, dass in Ihrem Unternehmen Mitarbeiter eingestellt werden und noch nicht mal im Ansatz versucht wird, deren Potential auszuloten, zu fördern und mitgebrachtes, relevantes Fachwissen zu nutzen. Arbeitswillige und -fähige Menschen werden gebrochen. Mir tut es sehr weh, niemals eine faire Chance bekommen zu haben, niemals gezeigt haben zu können, was tatsächlich in mir steckt. Niemand kann unter diesen Umständen sein Potential zur Entfaltung bringen und ein gewinnbringender Mitarbeiter werden. Niemand hat es verdient, derart menschenunwürdig behandelt zu werden! Ich bin froh, dass dieses Psycho-Martyrium (anders kann ich das Erlebte nicht bezeichnen) zu Ende ist und kann jedem Interessenten nur empfehlen, sich ein Unternehmen zu suchen, das Menschen, Arbeitskraft und Fachwissen schätzt, in positiver Weise fördert und zur Entfaltung bringt – schließlich lebt ein Unternehmen davon! Auch möchte ich betonen und ausdrücklich klarstellen, dass diese Bewertung nicht im Überschwang der Emotionen kurz nach Ende des Arbeitsverhältnisses geschrieben wurde. Vielmehr bin ich schon seit weit über einem Jahr nicht mehr bei Trumpf, und diese Reaktion ist erst nach langwieriger und professioneller Aufarbeitung des Erlebten über einen längeren Zeitraum hinweg verfasst worden. Sicherlich mag mein Erlebnis ein Einzelfall gewesen sein und kann wahrscheinlich nicht auf Trumpf als Gesamtunternehmen übertragen werden – dennoch habe ich das Geschilderte so erfahren.
Verbesserungsvorschläge
Genauer und direkt in die Abteilungen hineinschauen, Vorgesetzte ggf. austauschen. Es sollte ein Forum geschaffen werden, in dem insbesondere neue Mitarbeiter (in ihrer Probezeit) ohne Angst um den Job oder vor Sanktionen durch den Vorgesetzten erzählen können, wie es ihnen ergeht. Es braucht Leute, die aktiv auf neue Mitarbeiter zugehen, um sie aktiv aus solch einer Situation herauszuholen. Die hier erlebte Beschämung kann solch ein Ausmaß annehmen, dass man sich selbst nicht mehr zum Betriebsrat traut. Dann braucht man aktiv Hilfe!
Arbeitsatmosphäre
Trügerisch. Die ersten ein bis zwei Wochen wirkte es, als sei alles bestens und vom Stresspegel her gesund. Dann begann der Psychostress, geprägt von Unwahrheiten und Unterstellungen, die einem täglich eingeredet werden; ständig widersprüchliche Aussagen vom Vorgesetzten, bis man beginnt die eigene Fähigkeit und Wahrnehmung in Frage zu stellen - und das innerhalb von nur zwei Monaten Betriebszugehörigkeit. Man ist nur noch eingeschüchtert, beschämt und traut sich deshalb nicht mal mehr zum Betriebsrat oder sonst mit jemandem das Gespräch zu suchen. Man kämpft um die Anerkennung durch den Vorgesetzten, auch durch Lernen bis an die Erschöpfungsgrenze; aber nach nur wenigen Wochen ist man hier dem Burnout nahe! Es wundert mich, dass solche Vorgesetzte geduldet und möglicherweise auch durch deren Vorgesetzte gedeckt werden statt einem solchen Verhalten eine klare Absage zu erteilen!
Kommunikation
Vom Vorgesetzten her habe ich keine Kommunikation auf Augenhöhe erfahren. Ton und Umgang war stets nur von oben herab, verachtend, verletzend und erniedrigend! Mit am Schlimmsten war es, als neues Teammitglied vor Kollegen im Großraumbüro (vollkommen zu Unrecht) bloßgestellt und angeschrien zu werden. Kommunikation unter Kollegen findet kaum statt: Fragen an Vorgesetzten und teilweise auch Kollegen meinerseits wurden mit Gegenfragen beantwortet, ohne meine Fragestellung zu beantworten – es war nur ein ergebnisloses Frage-Gegenfrage-Spiel.
Kollegenzusammenhalt
Das Kollegium habe ich als eine Gruppe eingeschüchterter Menschen erlebt. Keiner ergreift für einen anderen Partei, mutmaßlich aus Angst vor dem Vorgesetzten. Ein Team im eigentlichen Sinne, bei dem man sich gegenseitig unterstützt, gemeinsam an Projekten arbeitet und vorwärtsbringt, habe ich nicht vorgefunden. Niemand weiß so genau, woran die Kollegen gerade arbeiten und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben - alle sind meiner Einschätzung nach Einzelkämpfer oder zu solchen gemacht worden.
Work-Life-Balance
Mutmaßlich sehr gut gegeben. Nur unter den Umständen, wie ich sie vorfand nicht.
Vorgesetztenverhalten
Bei Trumpf habe ich durch meinen Vorgesetzten täglich Beschämung, Verachtung und Täuschung erlebt. Statt der versprochenen Einarbeitung, individuellen Förderung und Integration in das Team (was ein wesentlicher Beweggrund war, mich bei Trumpf zu bewerben und zu arbeiten) habe ich vor allem systematisches klein-machen und klein-halten erfahren - und das auf eine Weise, dass es alle Kollegen mitbekommen haben! Spezifisches Fachwissen und Erfahrung, die ich immer wieder versucht hatte einzubringen, wurde in einem aggressiven Tonfall durch den Vorgesetzten zurückgewiesen. Wer das (teilweise auch nachweislich falsche) Fachwissen des Vorgesetzten nicht annimmt, hat keine Chance, im Unternehmen Fuß zu fassen!
Gleichberechtigung
Berufserfahrung scheint nichts zu zählen. Erfahrenen wird mitten ins Gesicht gesagt, dass Studenten besser seien als langjährig Erfahrene. Deren Erfahrung und Fachkenntnisse werden zu 100% vor Kollegen lauthals als falsch abgetan, auch wenn sie nachweislich Recht haben. Ich habe etliche Jahre bei einschlägigen Unternehmen gearbeitet, jede Menge Erfahrung und relevantes Fachwissen mitgebracht und Verbesserungspotential erkannt – das scheint nichts wert zu sein.
Image
Ich dachte, Trumpf sei ein gutes Unternehmen. Aber seit ich dabei war habe ich hier so meine Zweifel. Nach außen hin wird Werbung gemacht und dafür Floskeln wie „voneinander lernen“, „Toleranz“, „Gleichberechtigung“, „Förderung“ und „Integration“ bemüht, die sich aus meinem Blickwinkel und meinem Erleben als völlige Luftnummern herausgestellt haben!