Von den 4 Schnellbooten zum sinkenden Schiff
Verbesserungsvorschläge
Soziale Verpflichtung wahrnehmen.
Allerdings wird dies auf oberster Konzernebene entschieden, die Ausführenden der Standorte sind nur Marionetten.
Ebenso der Betriebsrat, welcher in meinen Augen entweder Brände löscht oder das Fähnchen in den Wind hängt.
Bissig ist hier schon lange nichts mehr.
Arbeitsatmosphäre
Was auch immer darunter verstanden wird.
Wenn es um flexible Zeiten geht: Gut!
Wenn es um den Standort geht: Gut!
Wenn es um die allgemeine Stimmung geht: Ist diese spätestens mit dem Auszug aus dem Hochhaus am Dammtorwall beerdigt worden.
Kommunikation
Vermeintlich gut. Infokaskaden funktionieren, Inhalte oftmals unverständlich.
Kollegenzusammenhalt
Auf WL1 funktionierte dieser lange prima. Schließlich saßen alle in einem Boot. Dann gab es plötzlich Bewertungen innerhalb von Teams. Und da ja alle nicht gleich gut performen können, musste immer eine Person ein LowPerformer sein und dies hat sich am Ende im variable Pay niedergeschlagen und das Ellenbogendenken innerhalb von Teams erheblich etabliert.
Ansonsten stellte ich mehr und mehr fest, dass das mittlere Management gerne nach unten trat und nach oben buckelte und das gerne mit der Ausrede, dass sie eben auch Druck bekämen. Fazit: Haben eben alle ihren eigenen Hintern so gut wie möglich gerettet und waren sich eben selbst jeweils die Nächsten. „ Die Firma“ hat eben die Regeln aufgestellt, wobei die Frage ist: Wer ist „die Firma“? Am Ende sind es nämlich nur die Aktieninhaber.
Work-Life-Balance
Betriebssport war immer ein guter Ausgleich, welcher jedoch zum Ende hin immer weniger gerne gesehen wurde. Fast gab es mit dem Umzug aus dem Dammtorwall an den Strandkai kein „Fitnesscenter“ mehr und wurde hart erkämpft.
Vorgesetztenverhalten
In Summe, aus meiner 17jährigen Betriebszugehörigkeit und als WorkLevel 1 betrachtet, stetig sinkend.
Jeder war sich irgendwann selbst der Nächste, stand nicht mehr hinter der „Mannschaft“, zudem die sprichwörtlich Vorgesetzten oftmals aus ehemaligen Trainees bestanden, welche sich ihre Edelsteine verdienen wollten und „nach mir die Sintflut“ dachten. Alle 2-3 Jahre wechselten diese auch und damit auch der Wind, wie er wehte. Konstant war nur die stetige Veränderung.
Interessante Aufgaben
Im Grunde gibt es hier nix zu „meckern“. Irgendwann wird jede Position zur Routine.
Gleichberechtigung
Der „Frauenanteil“ war schon überdurchschnittlich höher als in anderen Unternehmen. Beklagen möchte ich allerdings die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, welche zunehmend abnahm und hierfür lieber die Ausgleichsprämie bezahlt wurde.
Soziale Verantwortung sah ich immer mehr schwinden.
Umgang mit älteren Kollegen
Ab 58 wird den Kollegen Vorruhestand nahegelegt- für viele nicht machbar und zudem geht dieses generöse VP Angebot zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung, da die VPler dann offiziell Arbeitslosengeld beziehen.
Das ist sehr vielen gar nicht klar und denken, dass Unilever hier ein tolles Angebot macht.
Wacht auf! Das ist alles Lug und Betrug auf Kosten der Allgemeinheit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wasser predigen und Wein Trinken!
Greenwashing.
Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, denn das kann sich jede*r denken, was ich hiermit ausdrücken will.
Gehalt/Sozialleistungen
Tarifgehälter für alle, auch diejenigen welche nicht organisiert waren.
Allerdings wurden bei Neueinstellungen die Tarifgehälter sukzessive nach unten korrigiert und die alten Tarife mit einer Besitzstandsausgleichszahlung vergütet. Tariferhöhungen gab es damit lediglich auf den den „neuen“ Tariflohn.
Betriebliche Altersvorsorge mit eigener Pensionskasse.
Variable pay nach Leistung. Weihnachts- und Urlaubsgeld.
In der Vergangenheit gab es sogar eine eigene Abteilung für Versicherungen, welche günstiger abgeschlossen werden konnten. Auch dies wurde abgeschafft.
Aktienoptionen, welche dann auch abgeschafft wurden.
Alles in allem Jahr für Jahr Abstriche, um den sogenannten shareholder value bedienen zu können.
Image
Sinkend von Jahr zu Jahr zumindest aus Sicht der Angestellten.
Soziale Verpflichtungen scheinen irrelevant.
Karriere/Weiterbildung
Für Tarifangestellte ohne Hochschulabschluss kaum möglich. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel.
An der Weiterbildung wurde Jahr für Jahr gespart.
Wer den gesetzlich Bildungsurlaubsurlaub in Anspruch nahm, wurde schräg angeschaut.