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Greifswald
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1 Bewertung von Mitarbeitern

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Warnung an motivierte Wissenschaftlerinnen und Verwaltungsfachkräfte

1,6
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2023 im Bereich Forschung / Entwicklung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Man hat relativ flexible Arbeitszeiten. Das gilt aber allgemein für Hochschulen und findet man auch bei Unternehmen.

Gut ist, dass man als Wissenschaftlerin nach drei Jahren an dieser Universität erfahren in Verwaltungsabläufen ist. Wenn man also nicht mehr wissenschaftlich tätig sein möchte...;-)
Gut ist auch, dass man hier die DDR noch etwas erleben kann: Obrigkeitshörig, ängstlich, kleingeistig, wenig innovativ. Auf dieses Denken treffen sie vor allem in der Verwaltung. Die Mitarbeiterinnen dort sind überwiegend DDR-sozialisiert, waren selten im Ausland oder haben mal in anderen, modernen Bundesländern gearbeitet. Service-Gedanke? Mal was verändern wollen? Lieber nicht! Und natürlich fehlt es an qualifiziertem Personal, Geld...kannte man so wohl auch in der DDR.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wer Wert legt auf zügige Abläufe, eine moderne Infrastruktur, flache Hierarchien, keine Kürzungen von Geldern, wenig Bürokratie, ist an der Universität Greifswald falsch. Ein paar Eindrücke, die zeigen, dass die Universität wenig attraktiv ist und dass sich daran auch nichts ändern wird.

Wo bleibt nur mein Geld?:
Wenn Sie mal eine private Auslage gemacht haben (z.B. Dienstreisen) dauert es Monate bis Sie Ihr Geld zurück haben. Dieser Zustand besteht seit Jahren. Für Abhilfe wird aber nicht gesorgt. Bei einer Kongressreise mit Übernachtungen, Kongressgebühren usw. können jedoch schon mal über tausend Euro zukommen. Das ist ihr Geld, das sie vielleicht für den Urlaub etc. brauchen. Wollen Sie einen Arbeitgeber, dem Sie über Monate nach Ihrem Geld hinterrennen müssen?

Personalmangel
Die Verwaltung leidet unter einem chronischen Personalmangel, den ich an anderen Unis nicht erlebt habe. Eine digitalisierte und KI-gestützte Verwaltung: fehlt!
Stattdessen?: Sekretärinnen von Lehrstühlen sollen in der Verwaltung aushelfen (natürlich fehlen sie dann bei ihnen am Lehrstuhl). Öffentlicher Protest seitens der Uni-Leitung, um die Misere zu lösen, ist kaum wahrnehmbar. Andere Uni-Leitungen sind in der Öffentlichkeit wesentlich präsenter und kämpfen für ihren "Laden".

Unzureichende Finanzmittel
Bei den Ausgaben für Forschung liegt Mecklenburg-Vorpommern auf Platz 14 (BIP-Anteil) bzw. 15 (absolute Ausgaben) von 16 Bundesländern .

Fehlende Digitalisierung
Bei der Digitalisierung dürfte man auf dem Niveau 2000er bis 2010er Jahre sein. Nur einige Beispiele: PDF-Formulare für die meisten Verwaltungsvorgänge werden ausgedruckt; digitale Unterschriften gibt es nicht; Rechnungen für private Auslagen, die kleiner als A4 sind (z.B. Kassenzettel) werden auf ein A4-Blatt aufgeklebt und dann zum Einscannen an die Poststelle gesendet.

Beschaffung - immer mit der Ruhe!
Bei Büromaterial dauert es schon mal bis zu 2 Wochen. Bei Hardware wie Laptops/Drucker usw. reden wir über mind. 1 Monat. Als ich hier anfing hatte ich nicht einmal einen PC-Arbeitsplatz und Möbel, E-Mail-Adresse und Dienstausweis frühestens 1 Woche nach Vertragsbeginn.

Wenn man hier als Wissenschaftlerin etwas benötigt, füllt man die notwendigen Formulare oft selbst aus, holt Angebote ein usw. An anderen Hochschulen sagt man: Ich benötige dies und das und die Beschaffungsstelle erledigt es. Hier hat man dafür kein Personal. Man prüft also nur noch Ihre Formulare. Da man ja keine Expertin für Beschaffung ist, macht man Fehler, die man dann selbst korrigiert. Insgesamt verliert man dadurch viel Zeit für die eigentliche Arbeit.

Unzureichende IT-Infrastruktur
Sie möchten Microsoft 365 nutzen? Nein, der Datenschutz! Dass viele deutsche Hochschulen es nutzen dürfen: geschenkt. Campus-Lizenzen für weit verbreitete Software wie Adobe Pro oder Creative Cloud, Zitationssoftware oder für die Auswertung von Daten (MATLAB, SAS, SPSS): Fehlanzeige! Einen Instant-Messenger-Dienst wie slack gibt es nicht. Die Uni benötigte bis Oktober 2021 für Zoom (der Datenschutz!)

PC-Probleme: Helfen Sie sich selbst!
Sie haben Hardware-Probleme?: Zitat Homepage des Rechenzentrums: "Aufgrund fehlender personeller Ressourcen [...] kann das Universitätsrechenzentrum Sie bei Hardware-Problemen nicht unterstützen". Sie haben ein Software-Problem: Hilfe erhält man nur für die wenigen uni-eigenen Programme (z.B. Mail-Programm). Telefonische Hilfe vom Rechenzentrum: Bestenfalls bis 16 Uhr, aber nicht am Freitag. Support durch das Ticketsystem: Kann schon mal ein paar Tage dauern.

Überholte Kommunikationskultur mit Mitarbeiterinnen
Laut eigener Aussage will man die hierarchische Struktur aufbrechen und wertschätzend kommunizieren. Wenn es denn mal so wäre: Der Austausch mit allen Mitarbeiterinnen über das sogenannte Rektoratsforum-Campus soll alle 6 Monate für 90min stattfinden. Realität: Letztmalig im Mai 2022, also vor 20 Monaten. Wenn es stattfindet, scheinen die Themen von "oben" festgelegt und fernab von den Problemen, die die Mitarbeiterinnen bewegen. Und ob man sich in 90min wirklich vertieft austauschen kann?

Die Universitätsleitung behauptet vollmundig, dass man sie ansprechen soll. Wenn sie es dann machen, wundern sie sich nicht, wenn es heißt, dass sie den Dienstweg einhalten mögen. Es gibt Universitäten, da bietet die Rektorin regelmäßige offene Sprechstunden fürs Fußvolk an. Es gibt hier meiner Meinung nicht wirklich einen Draht nach "oben".

Falsche Prioritäten-Setzung
Die zuvor genannten Punkte zeigen, was es zu tun gibt. Doch die Universität handelt nicht entsprechend. Sie können das selbst leicht nachvollziehen: Schauen Sie sich auf der Seite der Videobotschaften des Rektorats um. Dort wird dargestellt, an welchen Projekten gearbeitet wird. Vergleichen Sie das mit den realen Problemen. Gearbeitet wurde u.a. an der Möglichkeit seinen Vornamen zu ändern. Von Konzepten, wie man den Personalmangel, weniger Finanzmittel usw. in den Griff bekommen will, hört man nichts.

Verbesserungsvorschläge

Ich habe hier beschrieben, was Wissenschaftlerinnen und Verwaltungsmitarbeiterinnen (natürlich sind damit auch Männer gemeint) im Alltag erleben. Ich habe in meiner Zeit auch viele Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Kolleginnen gehabt, die hier mit reinspielen. Wenn Sie skeptisch sind, versuchen Sie mal an Leute von der Basis heranzukommen, als Sachbearbeiterinnen, Sekretärinnen und alles unter Professorin. Am besten welche, die schon länger da sind. Die sagen Ihnen im vertraulichen Gespräch, wie es hier wirklich aussieht.

Verbesserungsvorschläge ergeben sich aus den beschriebenen Problemen von allein.

Arbeitsatmosphäre

Schlechte Rahmenbedingungen (langsame Verwaltung, fehlende Mittel für Investitionen, wenig Digitalisierung, schlecht ausgestattete IT-Infrastruktur) - so macht es keinen Spaß.

Image

Nach vielen Gesprächen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung, kann ich sagen: Nur wenige reden wirklich gut über die Universität. Dafür gibt es zu viele ungelöste Probleme, eine Universitäts-Leitung, die falsche Prioritäten setzt, eine Landesregierung, die die Hochschulen finanziell ausbluten lässt.

Work-Life-Balance

Wenn man aufgrund Personalmangels in der Verwaltung gezwungen ist Verwaltungsaufgaben zu übernehmen, bleibt die eigene Arbeit liegen und muss nachgeholt werden.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt zwar eine interne Weiterbildungsakademie, die aber im Vergleich zu anderen Hochschulen qualitativ und quantitativ zu wenig bietet. Kurs für Führungskräfte: 1x im Jahr. Gut, man hat eben kein Geld.

Vorgesetztenverhalten

Die Universitätsleitung sucht in Konfliktfällen kaum den Dialog, sondern handelt par ordre du mufti. Entscheidungen der Leitung waren oft nicht nachvollziehbar bzw. orientiert sich das Handeln nicht an den wahren Problemen.

Arbeitsbedingungen

Der Zustand der Gebäude ist recht unterschiedlich. Es gibt neue und sanierte Gebäude, aber auch Gebäude in einem Zustand, der einen schockiert.

Kommunikation

Hierarchisch geprägt, von abweichenden Meinungen ist man schnell genervt. Die Videobotschaften des Rektorats wirken in der Machart wie die Nachrichtensendung aus N-Korea oder der DDR: Wenig inspirierend und vor einer Green-Screen-Kulisse abgelesen. Ein schönes Beispiel: Das Video zur Semesterbegrüßung vom 16.10.2023.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt könnte man okay finden, aber ist für hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen und auch Leiterinnen in der Verwaltung nicht super attraktiv. Die letzten beiden Tarifrunden waren Reallohnverluste. Attraktive Anreizsysteme wie Sonderzulagen gibt es nicht. Und das wird immer so bleiben, denn Mecklenburg-Vorpommern ist arm.

Interessante Aufgaben

Wenn man Zeit für die eigentlichen Arbeiten hätte und nicht für Verwaltungsaufgaben verheizt würde, dann vielleicht.


Kollegenzusammenhalt

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