Kann die guten Bewertungen nicht verstehen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Zusammenhalt im Team. Die Team Events waren sogar meist außerhalb Deutschlands und recht großzügig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es werden Personen als Manager befördert die bekannt problematisch sind, aber immerhin gut darin, sich initial zu verkaufen. Man hofft einfach, dass ein ein-bis zweitägiger Manager-Kurs aus ihnen Vorzeige-Führungspersönlichkeiten macht. Funktioniert natürlich nicht.
Zwei Klassen-System: Einige (mehr oder weniger) alteingesessene Lieblinge der Geschäftsführung verhalten sich komplett daneben, das ist an der Stelle aber natürlich kein Problem. Kritik prallt dort auch komplett ab. Wenn man nicht zu den Lieblingen gehört, Pech gehabt.
Verbesserungsvorschläge
Transparente Kommunikation nach innen und außen, keine Versprechungen die in der Realität nur für einige wenige gelten.
Arbeitsatmosphäre
Unter den meisten Kollegen der selben Hierarchie Ebene ganz gut. Du-Kultur theoretisch über alle Ebenen, sonst hat es aber wenig mit flachen Hierarchien zu tun. Das merkt man schnell. Die Du-Kultur soll das nur kaschieren. Wer sowas mag kann sich das antun.
Fairness und Vertrauen werden durch Vorgesetzte nicht gefördert. Probleme mit Kollegen, insbesondere wenn die andere Person höherrangig ist, wird nicht effektiv nachgegangen. Man lässt es im Sande verlaufen und hofft das es sich schon irgendwie einrenkt.
Kommunikation
Viel "Flurfunk" und Entscheidungen hinter verschlossenen Türen. Kritik ist nur dann erwünscht, wenn direkt die perfekte Lösung (die es natürlich so nicht geben kann) mit präsentiert wird. Ansonsten wird man sofort gemaßregelt, dass man doch bitteschön direkt mit an der Lösung arbeiten müsse, sonst dürfe man keine Kritik äußern. So funktioniert psychologische Sicherheit (das Lieblingsstichwort auf Linkedin) und positive Fehlerkultur auf jeden Fall nicht. Konstruktive Kritik muss möglich sein ohne dass die Person die es aufbringt auch gleich alle Lösungen haben muss.
Kollegenzusammenhalt
Kollegen waren im eigenen Team super, andere Teams waren zum Teil Glücksache
Work-Life-Balance
In meiner Position in Ordnung, allgemein wird aber erwartet, dass man "alles gibt" und auch bis spät arbeiten soll. Chefs setzen da auch kein gutes Vorbild. Auch wenn sich Engpässe Wochen vorher abzeichnen, wird dann eben erwartet, dass man länger da ist. Argument: Na immerhin bezahlen wir euch doch die Überstunden.
Vorgesetztenverhalten
Absolut Unterirdisch. Man wird häufig völlig unvorbereitet ins kalte Wasser geschmissen. Bei Kritik an versch. Situationen wird nichts unternommen, das "wäre eben nun einmal so“. Es wird andererseits gerade im Bereich Trainings und Weiterbildungen viel versprochen aber wenig gehalten.
Idee dass es fachliche und disziplinarische Vorgesetzte gibt an sich gut, ändert nichts an den Bedingungen, wenn weder der eine noch der andere verstanden hat wie wirklich gute Führung funktioniert, bzw das einzige Führungstraining scheinbar aus der Serie "Stromberg" kam.
Interessante Aufgaben
Mal so, mal so.
Gleichberechtigung
So lange man im Bereich der Consultants und Senior Con. Position unterwegs ist, gibt es fast gleich viele Frauen wie Männer. Ab dem "Manager Titel" ist es damit ziemlich direkt vorbei. Und das wirkt sich vorhersehbar auf das Arbeitsklima aus.
Umgang mit älteren Kollegen
An sich gut. Viele der Manager zählen in diese Kategorie. Nur wenige Frauen in dieser Kategorie vorhanden.
Arbeitsbedingungen
Keine Stehschreibtische, aber sonst in Ordnung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zug wird bevorzugt, Sammeltaxis soweit es geht, Mülltrennung
Gehalt/Sozialleistungen
Für mich wirklich deutlich unter dem Durchschnitt was andere Firmen im Consulting Bereich anbieten. Es wird sich gerne mit den "Großen" verglichen, aber Gehalt hält auch mit Bonus da nicht mit.
Image
Image nach außen hin wird extrem positiv verkauft, das ist der Geschäftsführung auch sehr wichtig. Nach innen weiß jeder, welche Probleme es gibt. Viele finden es auch nicht in Ordnung, wie sehr es zum Teil von der Realität abweicht.
Karriere/Weiterbildung
Karriere: Aufstiegskriterien sind allen bekannt.
Weiterbildung: Es wird groß versprochen, dass man 30 Tage zur Weiterbildung bekommt, das entspricht aber nicht, wie man meinen könnte, externen Weiterbildungen. Sondern die Devise ist: auch interne Arbeit (=alles was nicht direkt für den Kunden ist) ist "learning on the job" und somit Weiterbildung. Man kann zwar auch externe Schulungen machen, diese müssen aber erst durch mehrere Instanzen genehmigt werden (nicht immer werden sie das dann auch) und dann kann man damit rechnen, dass man aus diesen Trainings sofort für "wichtigere Themen" (Auslegungssache des Chefs) rausgezogen wird. 30 Tage habe ich im Endeffekt definitiv nicht für richtige, also externe Weiterbildungen bekommen.