überaltetes, männlich geleitetes Unternehmen ohne Zukunftschance
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Chemietarif ist gut!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- der extrem hohen Krankenstand
- Wegschauen bei Problemmitarbeitern
- die miserable Marktsituation von Titandioxid
- dauerhafte Low Budget, die Anlage bröselt auseinander
Verbesserungsvorschläge
- Gleichberechtigung fördern (und wenn es mit der Arbeitskleidung für Frauen startet)
- Stärken suchen, Zusammenhalt verbessern trotz des vorgegebenen Konzernsparens
- moderner werden - Themen wie Teilzeit, Mobiles Arbeiten, Work-Life-Balance aktiv fördern
- Kommunikation stark verbessern und somit den negativen Flurfunk bekämpfen
- Ausbildung wieder starten, ohne Nachwuchs wird es schwer
Arbeitsatmosphäre
Wenn ein Unternehmen so kaputt gespart wird und die Personaldecke nicht nur dünn sondern nur noch faserig ist, kann auch die Arbeitsatmosphäre nicht stimmen.
Kommunikation
Hier kommt es auf die Hierarchie-Ebene an. Am Standort läuft der Flurfunk aus dem Ruder, weil durch die Vorgesetzten nur mangelhaft kommuniziert wird. Unterhalb des sogenannten Side Leadership Teams läuft keine abgestimmte, ordentliche Kommunikation.
Kollegenzusammenhalt
Nicht vorhanden. Ausgrenzung, Fingerpointing, Schuld-Zuweisung oder Ist-nicht-meine-Baustelle sind an der Tagesordnung. Das ist sehr schade, weil Einzelne dies Auslösen und nicht dagegen gesteuert wird.
Work-Life-Balance
Mobiles Arbeiten funktionierte während der Pandemie relativ gut, wurde aber danach nicht mehr gern gesehen. Die Ausstattung hierfür ist sowieso mangelhaft. Positiv ist das flexible Arbeitszeitsystem, welches einem dringend nötige Auszeiten bringt.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt einzelne sehr gute Vorgesetzte, aber Großteil ist leider schlecht geschult, selber zu wenig geführt und zieht nicht an einem Strang. Ansonsten siehe Kommunikation.
Interessante Aufgaben
Standard! Im Produktionsbereich ist die interessanteste Aufgabe die sehr alte Anlage irgendwie am laufen zu halten und Flickwerk zu betreiben, da eine vorbeugende Instandhaltung ohne Budget nicht möglich ist.
Gleichberechtigung
Es gibt keine weiblichen Führungskräfte und Arbeitskleidung wird ausschließlich in männlichen Konfektionsgrößen bestellt. Ich denke das sagt alles.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersdurchschnitt des Unternehmens kratzt an der 50. Je nachdem wie ältere Kollegen mit ihrem Vorgesetzten klarkommen, werden sie nachdem sie sich jahrzehntelang kaputt geschuftet haben geschont. Dies dann zu Lasten der jüngeren Kollegen, die bereits in jungen Jahren kaputt sind, weil die schweren Arbeiten auf zu wenig junge Schultern verteilt werden.
Arbeitsbedingungen
Es wird sehr auf Arbeitssicherheit geachtet und das ist auch dringend nötig bei der sehr alten, ständig geflickten Anlage.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da das Unternehmen stark reglementiert ist was den Umweltschutz und die Arbeitssicherheit angeht, behördlich geprüft wird und die Zertifizierungen nicht gefährden möchte, ist dies einer der wenigen besseren Punkte.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist chemietypisch gut . Allerdings zahlen auch andere Branchen mittlerweile diese Gehälter. Tarifliche Einmalzahlungen oder ähnliches werden regelmäßig aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage so weit wie es zulässig ist später ausgezahlt. Dazu Bonusdramen mit der Konzernleitung.
Image
Schwierig, denn die Fluktuation ist explodiert. Insbesondere jüngere, gut ausgebildete Mitarbeiter zog es reihenweise zu den benachbarten, größeren Chemieunternehmen. Selbst langgediente Mitarbeiter verlassen nach teilweise über 20 Jahren mit entsprechender Altersvorsorge und Sicherheit das Unternehmen.
Karriere/Weiterbildung
Kaum vorhanden.