Gut, aber nicht für Individualisten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viel Freiraum, solange man seine Bedürfnisse klar kommuniziert. Schwierig, wenn man selber noch nicht weiß, was man sich zutrauen kann und darf in einem starren Geschäftsmodell. Die Möglichkeiten waren da, aber blieben meinerseits ungenutzt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die starke Bindung an den Finanzsektor verhindert flache Hierarchien, sorgt für hohen bürokratischen Aufwand, der sich in der Unternehmenskultur widerspiegelt.
- Mangelhafte familiäre Atmosphäre, freundschaftliche Verhältnisse waren nur mit wenigen MitarbeiterInnen möglich.
- Starke Hierarchien und wenig Transparenz über Gehälter
Verbesserungsvorschläge
- Weniger unausgesprochene Voraussetzungen stellen und mehr über die eigenen Bedürfnisse sprechen. Gerade für Berufseinsteiger ist es schwierig nachzufühlen, was von einem verlangt wird. Ein höheres Vertrauen wäre von Vorteil gewesen.
- Ausländischen Mitarbeitern bei der Integration behilflich sein und die intrinsische Motivation die Sprache zu lernen fördern.
- Berufseinsteigern das On-Boarding vereinfachen und sie anfangs ruhig an die Hand nehmen.
- Ehrliche(re) MitarbeiterInnengespräche führen, die weniger mit Effizienz und Effektivität des Arbeitens zu tun haben, sondern "Weiterbildung" und "Fortschritt" fördern. Denn gute Software wird von guten Menschen entwickelt. Gute und glückliche Menschen arbeiten gern. Und das Herantasten an diesen Zustand bedeutet "Fortschritt". Fort-schreiten gen Glück.
Arbeitsatmosphäre
Prima Kollegen und Kolleginnen, befriedigender Kaffee, Küche vorhanden (aber nicht gerade erwünscht oft zu kochen) und im großen in Ordnung.
Kommunikation
Leider wurde manchmal viel geredet, aber nichts gesagt. Als BerufseinsteigerIn ist vieles noch nicht klar, was die Möglichkeiten und gleichzeitig die Anforderungen sind. Mehr Fingerspitzengefühl würde nicht schaden.
Kollegenzusammenhalt
In der Regel findet jeder seinen und jede ihren Peer.
Interessante Aufgaben
Den MitarbeiterInnen ist vieles offen, worin sie ihr Interesse verwirklichen wollen. IBM Lotus Notes und OSPlus sind zwar der Technology Stack, aber das ist lediglich der Rahmen. Couching, Vertrieb und Support sind auch interessante Bereiche.
Umgang mit älteren Kollegen
MitarbeiterInnen mit viel Erfahrung wurden gleichermaßen geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Für ein Unternehmen im Finanzsektor sehr passende Arbeitsbedingungen, aber definitiv keine Wohnzimmer-Atmosphäre. Technische Ausstattung mit mittel- bis hochklassigen Arbeitsmaterialien war zufriedenstellend: Genug Licht, gute Luft, höhenverstellbare Tische, teilweise veraltete Laptops (liegt aber an den Leasingverträgen), aktuelle Fachzeitschriften.
Gehalt/Sozialleistungen
Im ersten Jahr als dualer Student mit unter 300 EUR nach Hause gehen ist kompliziert, aber die Wahl liegt bei jedem und jeder selber. Habe erst später gelernt was gute Arbeit im IT-Bereich wert ist. Wäre heute auch nicht mehr möglich, es gibt ja schließlich einen Mindestlohn.
Image
Im Finanzsektor bekannt, aber nicht der größte Player.
Karriere/Weiterbildung
Hatte ich keinen Einblick, aber Fortbildungen, Messebesuche oder Konferenzen waren für andere MitarbeiterInnen möglich. Selbstinitiative ist hier gefragt.