guter Berufseinstieg ohne Aufstiegschancen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Flexibilität der Arbeitszeiten, das Vertrauen, das in die Mitarbeiter von Anfang an entgegengebracht wird, die Vielfältigkeit der Aufgaben, die Möglichkeit, als Berufseinsteiger Erfahrungen zu sammeln (auch wenn ein Großteil der dann erfahrenen Mitarbeiter spätestens nach ein paar Jahren aufgrund der mangelnden Entwicklungsmöglichkeiten geht und der VDAB dadurch unterm Stricht nicht davon profitieren kann, dass er gute Mitarbeiter "ausgebildet" hat).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Offene Konflikte in Geschäftsstellen werden ignoriert und man ist sich selbst überlassen. Wenig Unterstützung vor wichtigen Terminen. Landesvorstand ist auch oft sehr unkooperativ, verlangen Verhandlungsergebnisse, die unrealistisch sind, stehen aber nicht zur Verfügung, wenn man mal Hilfe benötigt.
Verbesserungsvorschläge
Eine bessere Führungskräftestruktur (Niederlassungsleiter oder zumindest Bereichsleiter, die für mehrere Niederlassungen zuständig sind) wäre sinnvoll, damit die Mitarbeiter der Geschäftsstellen einen verbindlichen Ansprechpartner haben.
Arbeitsatmosphäre
Das kommt auf die Geschäftsstellen an, in der man arbeitet. Es gibt super Kollegen, aber auch alteingesessene und daher sehr eingefahrene Gruppen, die es einem schwer bis unmöglich machen, sich zu integrieren. Das wirkt sich dann natürlich auch auf die Arbeitsatmosphäre aus. Schwierig ist auch, dass die Geschäftsstellen teilweise nur mit 2-3 Personen besetzt sind, was es einem neuen Mitarbeiter oft noch schwerer macht, in ein eingeschworenes Team zu kommen.
Kommunikation
Die Kommunikation unter den Kollegen der diversen Geschäftsstellen läuft eigentlich ganz gut. Seitens der Bundesgeschäftsstelle wird man leider nicht immer so zuverlässig über laufende Dinge informiert. Das kann dazu führen, dass man in Terminen mit anderen Verbänden sehr unwissend dasteht und die eigene Verhandlungsposition dadurch nicht wirklich gestärkt wird.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt viele junge Kollegen, zwischen denen der Zusammenhalt sehr gut ist. Es herrscht aber ein Generationskonflikt. Die älteren Kollegen wollen dieses junge Team oft nicht an sich ran lassen und somit gibt es leider zwei Gruppen.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten, die keiner kontrolliert. Wenn man mal einen privaten Termin hat und deswegen früher gehen oder später kommen will, ist das kein Problem. Diese Flexibilität verführt natürlich manche Kollegen auch dazu, immer später zu kommen und früher zu gehen. Das wird seitens der GL gesehen und geduldet.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt nur einen Vorgesetzten und der sitzt in Berlin und Essen. Daher hat er nicht wirklich einen Überblick in Bezug auf die einzelnen Geschäftsstellen, auch wenn er sich Mühe gibt. Probleme Einzelner werden oft totgeschwiegen und dann kommt irgendwann eine Info, dass diese Person entlassen wurde oder von selbst das Handtuch geworfen hat. Dadurch sind leider schon ein paar gute Ex-Kollegen gegangen. Hohe Fluktuation macht es natürlich auch nach außen für die Mitglieder schwierig, da keine Konstanz gegeben ist und der Ansprechpartner häufig wechselt.
Interessante Aufgaben
Man hat hier die Chance, sehr vielfältige Aufgaben zu bewältigen, weil man "Mädchen für alles" ist. Man geht direkt, ohne dass man darauf vorbereitet wird, in Verhandlungen, berät Mitglieder und ist für die interne Verwaltung der Geschäftsstelle mitverantwortlich. Für Berufseinsteiger ist das ein Sprung ins kalte Wasser. Schade ist aber die mangelnde Einarbeitung, sodass viele neue Mitarbeiter sich eher frustriert zurückziehen und den Job oberflächlich machen, da ja nicht kontrolliert wird.
Gleichberechtigung
Alle werden von der GL ziemlich gleich behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Manchmal hat man das Gefühl, dass ältere Kollegen zu gut behandelt werden, da sie komplette Narrenfreiheit haben und mit steigendem Alter und Betriebszugehörigkeit sich alles erlauben können ohne dass Konsequenzen drohen.
Arbeitsbedingungen
Büros sind nicht klimatisiert, Einrichtungen (Mobiliar) nicht sehr professionell. Das liegt aber auch daran, dass sich keiner seitens der Zentrale um die Einrichtung kümmert. Das ist Aufgabe der Geschäftsstelle selbst. Wenn dort keiner in der Verwaltung ist, der sich kümmert, gleicht das Büro einer unprofessionellen Baracke. Da wird aus meiner Sicht am falschen Ende gespart.
Die technische Ausstattung ist aber ganz gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Soweit ich das beurteilen kann, ist an der Stelle alles OK.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt eine BAV. Das Gehalt ist sehr unterschiedlich. Einsteiger werden erstmal mit sehr wenig Lohn abgespeist und ein Aufstieg läuft dann sehr langsam. Es gibt aber auch einige, die ganz gut verdienen. Reich wird man beim VDAB aber auf keinen Fall.
Image
In der Branche ist das Image des VDAB denke ich gemischt. Eine Seite findet es gut, dass der VDAB so klein und "familiär" ist, das sind eher die kleineren ambulanten Dienste. Die etwas professionelleren Einrichtungen sind oft eher von der Konkurrenz überzeugt, da der VDAB leider an der nötigen Professionalität (vor allem auch an der Basis in den Geschäftsstellen), Aktualität und Reaktionsschnelligkeit scheitert. Mangelnder politischer Einfluss auf Bundes- und Landesebene führt oft dazu, dass wichtige Infos auch beim VDAB erst durch die Presse bekannt werden und die Konkurrenz im Artikel zitiert wird. Weiteres Problem ist, dass vorzugsweise Berufseinsteiger angestellt werden, die ein großes, wirtschaftlich handelndes Unternehmen beraten sollen. Das ist zum Scheitern verurteilt. Es gibt jedoch auch größere Einrichtungen, die überzeugt vom VDAB sind, weil hier eine wesentlich schnellere Kommunikation mit dem Fachreferenten möglich ist. Das Image ist also ortsabhängig.
Karriere/Weiterbildung
Karriere kann man beim VDAB nicht machen. Es gibt nur eine richtige Führungskraft. Aufstiegschancen sind nicht vorhanden. Weiterbildungen werden nicht angeboten.