Ein Relikt aus alten Zeiten...
Verbesserungsvorschläge
Für die Zukunft der Belegschaft wäre es wünschenswert, wenn Kritik und Verbesserungsvorschläge konstruktiv aufgenommen und genutzt würden, anstatt sie komplett abzuwehren. Meiner Meinung nach wurde Kritik oft so aufgenommen, als wäre es eine persönliche Beleidigung. Es wäre gut, wenn versucht würde, daraus etwas Positives für alle zu entwickeln, ohne dass bei Kritik sofort mit Abwehrhaltung reagiert wird oder gar mit anwaltlichen Maßnahmen gedroht wird, wie in anderen Rezensionen beschrieben.
Arbeitsatmosphäre
Ich persönlich habe die Arbeitsatmosphäre als von einer negativen Grundeinstellung in der Belegschaft geprägt empfunden. Dies wurde durch Äußerungen der Geschäftsführung meines Erachtens verstärkt. Eine motivierende und mitreißende Einstellung habe ich nicht erlebt. Zudem habe ich beobachtet, dass Mitarbeitende, die gekündigt werden sollten und schließlich auch gekündigt wurden, vor und nach ihrem Weggang stark diskreditiert wurden.
Kommunikation
Meiner Meinung nach war die Kommunikation seitens der Geschäftsleitung teilweise sehr schlecht. Seit dem Wechsel der Inhaberschaft befindet sich die Firma in ständigem Wandel, und es gab häufige Wechsel in Teilen der Geschäftsführung, wobei jeder seine eigenen Ideen und Vorstellungen einbrachte. Dies führte meiner Beobachtung nach dazu, dass Entscheidungen oft mehrfach überdacht wurden, ohne die Belegschaft ausreichend einzubeziehen. Ich hatte den Eindruck, dass dabei manchmal ohne Rücksicht auf Verluste gehandelt wurde. Dieser von oben nach unten gerichtete Kommunikationsstil schien bei vielen Mitarbeitern zu Verunsicherung und teilweise sogar Resignation zu führen, was dazu führte, dass sich einige auf ihren Ruhestand freuten.
Positiv hervorheben möchte ich jedoch die Kommunikation innerhalb der Belegschaft. Es wurden Meetings ins Leben gerufen, um den Wissensstand untereinander zu verbessern.
Kollegenzusammenhalt
Den Kollegenzusammenhalt empfand ich als sehr positiv. Unabhängig davon, wie stressig die Arbeit durch verschiedene Faktoren oft war, habe ich eine große Unterstützungsbereitschaft untereinander wahrgenommen.
Work-Life-Balance
Eine Work-Life-Balance im heutigen Sinne konnte ich persönlich nicht wahrnehmen. Selbst in Zeiten von Corona, als andere Unternehmen Homeoffice als praktikable Lösung akzeptierten, wurde hier weiterhin auf Anwesenheitspflicht bestanden. Ausgenommen waren natürlich diejenigen, die sich aufgrund behördlicher Anweisungen in Quarantäne begeben mussten. In meiner Erfahrung wurden Überstunden durch das Gehalt als abgegolten betrachtet, was 40+x Wochenstunden zur Norm machte. Es schien, als würde man schräg angeschaut, wenn man versuchte, sich auf seine im Arbeitsvertrag geregelte Arbeitszeit zu beschränken.
Obwohl es verständlich ist, dass die Arbeitszeiten im Schwertransportbereich häufig in die Nacht fallen, empfand ich es als problematisch, dass von den Mitarbeitenden teilweise erwartet wurde, am nächsten Morgen wieder um 7 Uhr im Büro zu sein.
Vorgesetztenverhalten
Meiner Meinung nach war das Vorgesetztenverhalten sehr problematisch. In Konfliktsituationen hatte ich oft den Eindruck, dass klar gemacht wurde, wer am längeren Hebel sitzt, was entsprechenden Druck aufbaute. Persönliche und realistische Mitarbeiterziele, die üblicherweise in Mitarbeitergesprächen besprochen und festgehalten werden, wurden meiner Erfahrung nach nicht thematisiert. Dadurch fehlte die Möglichkeit, Entscheidungen klar und verständlich zu kommunizieren. Ich hatte den Eindruck, dass Mitarbeitende häufig nicht in Entscheidungen einbezogen wurden, die sie persönlich betrafen, was eine "friss oder stirb" Mentalität förderte. Die vorgetäuschte Wärme und Offenheit empfand ich in Wirklichkeit als extreme Kälte.
Interessante Aufgaben
Meiner Meinung nach sind die Aufgaben in dieser Branche höchst interessant und bieten gute Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung, auch wenn es seitens des Arbeitgebers keine expliziten Weiterbildungsmöglichkeiten gab. Da keine neue Aufgabe exakt einer Alten gleicht, stellt jedes neue Projekt eine neue Herausforderung dar. Besonders erfreulich war es, wenn diese erfolgreich mit dem Team umgesetzt werden konnte.
Gleichberechtigung
Auch hier empfand ich das Unternehmen als ein Relikt aus alten Zeiten. Trotz der weiblichen Inhaberin hatte ich den Eindruck, dass frauenverachtende Äußerungen vorkamen, auch von höhergestellten Arbeitskräften. Über Kolleginnen und Kollegen, die sich in Herkunft, Geschlecht oder Alter unterschieden, wurde meiner Beobachtung nach oft im abwesenden Beisein gelästert. Dies schien mir besonders problematisch zu sein und wäre im Beisein der Betroffenen noch gravierender gewesen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der am häufigsten anzutreffende Spruch älterer Kollegen war meiner Erfahrung nach, dass sie sich auf den Ruhestand freuen. Eine Situation empfand ich als besonders erschreckend: Im Gespräch über einen anstehenden Erfahrungsaustausch äußerte ein Mitarbeiter, dass er sein Wissen und seine Erfahrungen nicht teilen wolle. Er meinte, dass er diese "mit ins Grab nehmen würde".
Arbeitsbedingungen
Meiner Meinung nach war die IT-Infrastruktur veraltet, was oft als Scheinargument gegen Homeoffice verwendet wurde. Ansonsten war das Gebäude relativ neu, und die Büros waren mit Klimaanlagen ausgestattet, was in warmen Sommern sehr angenehm war.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mir wurde kein ehrliches Umwelt- und Sozialbewusstsein vermittelt. Stattdessen hatte ich den Eindruck, dass Maßnahmen nur umgesetzt wurden, weil sie gesetzlich oder durch Kunden erzwungen wurden und somit eher eine Last wären.
Gehalt/Sozialleistungen
Meiner Meinung nach war das Gehalt unterdurchschnittlich. Beim Thema Urlaub orientierte man sich an den gesetzlichen Bedingungen, und alles, was darüber hinausging, wurde als äußerst großzügige Geste verkauft. Ein Großteil der angefallenen Überstunden wurde mit dem Lohn abgegolten, sodass das Gehalt auf eine Arbeitszeit von 45+ Wochenstunden bezogen werden muss.
Positiv ist zu bewerten, dass sich die weiteren Arbeitsbedingungen an die Standards der 2000er Jahre anlehnten. Es gab kostenlosen Kaffee sowie Mineralwasser und außerdem bestand die Möglichkeit des Bikeleasings.
Image
Persönlich habe ich das Image der Firma in der Kundschaft als hoch wahrgenommen, was sich jedoch nicht unbedingt in der Belegschaft widerspiegelte, wie die beschriebenen Probleme zeigen. Es ist anzumerken, dass konkurrierende Unternehmen schneller und effektiver in die Zukunft investierten und dadurch einen zunehmend größeren Marktanteil beanspruchen konnten.
Karriere/Weiterbildung
Meiner Erfahrung nach habe ich keine proaktiven Weiterbildungsmöglichkeiten seitens des Arbeitgebers erlebt. Einen persönlichen Entwicklungsplan für die Mitarbeitenden wurde nicht angeboten, wie er üblicherweise in offiziellen Mitarbeitergesprächen entwickelt und verfolgt wird.