Viel und gute Leistung erwartet, wenig Wertschätzung im Gegenzug
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wer sein Gebiet sehr gut versteht und dies auch kontinuierlich zeigt, kann sich sehr viele Freiheiten und einen guten Ruf erarbeiten.
Die täglichen Aufgaben konnten ohne besonders viel Druck und mit der nötigen Sorgfalt erledigt werden.
Die Stimmung im Team war stets gut
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wertschätzung der geleisteten Arbeit von der höheren Ebene fehlte komplett. Hin und wieder ein paar nette Worte waren zwar nett, reichen am Ende alleine aber nicht aus.
Bei Entscheidungen wurde nicht auf das Wohl/Wünsche der Mitarbeiter eingegangen, wenn überhaupt daran gedacht oder danach gefragt wurde.
Manche Dinge wurden unnötig kompliziert gemacht. Diese hätten mit etwas mehr Kommunikation auch einfacher geregelt werden können.
Verbesserungsvorschläge
Entscheidungen besser, gründlicher durchdenken
Negativbeispiel:
Disclaimer: Das folgende ist nur meine Einschätzung, richtig einordnen kann ich das vermutlich nicht.
Das neue Gebäude hat eine Rampe und einen Aufzug für Rollstuhlfahrer. Diese Rampe ist allerdings nur über ein Schotterfeld zu erreichen. Danach müssen diverse große Glastüren nach außen aufgezogen werden, um zum Aufzug zu kommen.
Ich würde, denke ich, nicht alleine zu meinem Arbeitsplatz kommen können, wenn ich in einem Rollstuhl sitzen würde.
Alleinstehend sind die Entscheidungen vermutlich ganz ok (Rampe, Aufzug). Alles zusammengenommen ist es alleine als Rollstuhlfahrer aber nicht nutzbar.
Dies kann man auch auf andere Entscheidungen anwenden. Alleinstehend mögen einige Entscheidungen gut sein, im großen Ganzen aber nicht.
Es sollte mehr im Wohle der Mitarbeiter entschieden werden und es ihnen nicht noch unnötig schwerer/komplizierter machen. Vermutlich wäre es schon gut, wenn vor bestimmten Entscheidungen ein kurzes Meinungsbild eingeholt werden würde, damit man sich nicht so überfahren fühlt.
Einschätzen, inwieweit Verbesserungsvorschläge berücksichtigt, weitergegeben oder überhaupt gehört wurden, kann ich nicht.
Bspw. kann es im Großraumbüro teilweise lauter werden, dies wurde von mehreren Personen schon häufiger angemerkt. Als Vorschlag wurden Raumtrenner genannt. Bis zum Ende ist allerdings nichts passiert, um dieses Problem zu lösen oder einzudämmen.
Alternativ war es im Büro ziemlich „steril“ und leblos. Um dies zu Lösen habe ich Bilder für die Meetingräume und generell Pflanzen ins Spiel gebracht. Auch da hat sich bis zum Schluss nichts getan.
Arbeitsatmosphäre
Generell war das direkte Arbeiten mit den Kollegen, auch abteilungsübergreifend, in einem eher positiven Rahmen zu sehen. Der fachliche Austausch mit Mitarbeitern auf der gleichen „Ebene“ war zumeist zielorientiert und konstruktiv.
Durch die offene Großraumbürostruktur war es aber des Öfteren nicht unbedingt möglich, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Das galt insbesondere, wenn der Lautstärkepegel wieder mal in die Höhe schoss. Zudem stellte sich mir durch diverse nervige Bürorichtlinien die Frage, ob man nichts Besseres zu tun hat, als sich um solche Kleinigkeiten zu kümmern. Pläne werden erstellt und festgelegt, ohne gefragt zu werden. Es fühlte sich manchmal so an, als wäre man ein Ball, der hin und her gestoßen wird.
Kommunikation
Innerhalb vom Team würde ich sagen gut. Alles, was die Vorgesetzten betrifft, war die Kommunikation schlecht bis nicht vorhanden. (Wichtige) Entscheidungen bekam man fast immer erst mit, wenn man dagegen nichts mehr machen konnte. Ein Diskurs dazu zuführen war dann auch nicht mehr möglich. Du musstest dich halt schnell an die Situationen anpassen und gewöhnen. Teilweise war es so, dass erst eine Änderung (vermeintlicher Fehler) festgestellt wurde und dann kam raus, dass das eine bewusste Entscheidung war.
Es fehlte einfach ein Schritt in der Kommunikation.
Alles kann man nicht mit jedem abstimmen und man kann es auch nicht jedem recht machen. Bei Abteilungsentscheidungen sollte man allerdings darauf achten, vorher ein Stimmungsbild einzuholen, bevor diese endgültig beschlossen werden.
Sorgen werden gefühlt nicht ernst genommen oder heruntergespielt.
Kollegenzusammenhalt
Fand ich eigentlich auch teamübergreifend in der gesamten IT ziemlich gut. Neue Anforderungen oder/und Probleme wurden zusammen erarbeitet/gelöst, wenn die Aufgabe mehrere Teams betraf. Auch sonst konnte für eine andere Sichtweise auf die Meinung der anderen Teams zurückgegriffen werden.
Intern im Team war es selbstverständlich sich zu helfen und auch gelegentlich Tickets zusammen zu machen.
Work-Life-Balance
(Arzt-) Termine oder sonstige Anliegen waren bei mir nie das Problem.
Solange man die Kernarbeitszeit einhält, war es einem auch frei, anzufangen, wann man möchte. Abgesehen von festgelegten Terminen natürlich. Wenn man das Daily aber mal wegen eines Termins verpasst, wurde da kein Drama drum gemacht.
Home-Office sollte/musste offiziell mindestens 2 Wochen im Voraus geplant werden. Dies hatte ich dann für ein paar Monate im Voraus gemacht. Am nächsten Tag kam eine Nachricht, dass ich doch bitte nur bis maximal 4 Wochen buchen solle. Einmal seine gewohnten Tage zu buchen, um dann eine Zeit lang Ruhe zu haben, war also nicht gewollt.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten konnten meistens mit technischen Argumenten in die - aus meiner Sicht - „richtige Richtung“ geführt werden. Hier werden Vorschläge auch eigentlich immer angehört und zumindest darüber nachgedacht. Alles, was darüber hinausging, ging auch (meist) an dir vorbei, bis es dich dann plötzlich direkt betraf und man nichts mehr ändern konnte.
In meinen Augen kannten die Personen mit Personal-/Budgetverantwortung den „Wert“ und die Stimmung der jeweiligen Mitarbeiter nicht. Personal- und vor allem Gehaltsgespräche sollten von Leuten geführt werden, die näher an den jeweiligen Mitarbeitern sind und besser wissen, was diese genau leisten und welchen Benefit diese bringen. Diese Personen müssen dann auch die Möglichkeit haben, selbständig ein Budget zu verwalten. Mit jemandem zu verhandeln, der kein Budget verwalten darf, finde ich zäher und langwieriger als es sein müsste und sollte.
Interessante Aufgaben
Ich hatte mir die Freiheit erarbeitet, mir meine Aufgaben selber erstellen zu können und konnte mir so (in einem gewissen Rahmen) „interessante“ Aufgaben zuteilen.
Abgesehen davon gab es am Anfang mehr „interessante“ Aufgaben, zum Ende hin fielen diese dann eher in einen Bereich, der mich nicht mehr so angesprochen hatte.
Arbeitsbedingungen
Homeoffice ist möglich. Es wird aber erwartet, dass man hauptsächlich in die Firma kommt. Dies wird durch diverse strukturelle Entscheidungen deutlich.
Die einzelnen “Flex”-Arbeitsplätze haben Bildschirme und eine Dockingstation integriert. Anfangs konnte man ziemlich frei wählen, wo man sitzen möchte. Zum Schluss gab es diese Auswahl praktisch nicht mehr. Diese feste Zuordnung wurde vorher nicht abgesprochen.
Zum Großraumbüro: Es war meist sehr laut. Es gab nur eine Einstellung der Klimaanlage pro Etage. Die Klimaanlage erkannte aber nicht, dass ein Meetingraum kleiner ist. Dies konnte dazu führen, dass die Meetingräume für Besprechungen zu kühl waren. Die Verdunkelung konnte auch nur pro Gebäudeseite eingestellt werden. Da jede Seite vollständig aus Glas besteht, war am Ende des Tages dann immer alles dunkel. Ansonsten wurde man von der Sonne geblendet oder man konnte auf den Monitoren nichts mehr erkennen. Dadurch wurde ich am Arbeitsplatz oft müde.
Zusammengefasst würde ich sagen: Für einen modernen Arbeitsplatz nicht mangelhaft, aber gut war es auch nicht.
Drang zu Überstunden oder besonders viel Druck bei der täglichen Arbeit gab es an sich nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Fühlte mich nicht wertgeschätzt, bis hin zu ausgenutzt.
Im Verhältnis zum Arbeitspensum, allgemeine Übersicht/Wissen der Projekte und Verantwortung, die man automatisch durch die Arbeit/Entwicklung übernimmt, ist die Vergütung in meinen Augen mangelhaft.
In Gesprächen wurden immer nur lobende/positive Worte gewählt. Zudem mussten sogar Aufgaben und komplette Bereiche abgegeben werden, da es einfach insgesamt zu viel wurde.
Wenn man dann noch das Gehaltsband der eigenen Stellenausschreibung im Kopf hatte, wurde der Unmut nur noch größer, über das, was Gehaltstechnisch bei Verhandlungen „möglich“ gewesen sein soll. (Verhandlungsthematik siehe: Vorgesetztenverhalten)
Alles in allem konnte ich hier nicht mehr von einem angemessenen „Preis-Leistungs-Verhältnis“ sprechen.
Man muss sich darauf einstellen, dass das Unternehmen eher sparsam mit Gehältern umgeht, im Vergleich zur Konkurrenz
Image
Kann ich nicht wirklich beurteilen. Keine Person aus meinem privaten Umfeld kannte/kennt das Unternehmen. Das lokale Branding scheint also nicht wirklich ausgebaut zu sein
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung: Selbst ist der Mann / die Frau, fasst es wohl ganz gut zusammen. Ich konnte nicht erkennen, dass der Arbeitgeber selber Initiative für die Weiterbildung der Mitarbeiter zeigt.
Lebst du den Spirit, passt in die Gruppe und zeigst gute Resultate, wirst du hier eine gute Zeit haben. Bröckelt an den Voraussetzungen was, wird man merken, dass die gute Zeit schnell vorbei ist.