Prekäres Arbeitsverhältnis - Mehrjährige Tätigkeit als Schulbegleiterin
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einfache Voraussetzungen zum Einstieg in den Beruf.
Ideal für Erziehungsberechtigte mit Kinder da frei in der Ferien.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlechte Bezahlung, nur Verträge auf Zeit, miese Kommunikation und nicht vorhandene Schulungen.
Verbesserungsvorschläge
Austausch der Personalverantwortlichen, Einführung eines Code of Conducts.
Arbeitsatmosphäre
Eher schlecht da sich gefühlt über die Zeit der Tätigkeit die Arbeitssituation stets verschlechtert hat. Sehr hohe Fluktuation von Kolleginnen.
Kommunikation
Unterirdisch. Es werden einseitig durch das VKM Vertragsänderungen zu Ungunsten der Beschäftigen durchgesetzt. Der Arbeitsvertrag lässt dazu (Dauer Arbeitsverhältnis, Zeiten der Beschäftigung und Wochenstunden) alle Möglichkeiten. Der Grund für die Änderungen (Verringerung der geleisteten Arbeitszeit) wird durch das VKM nicht nachgewiesen, man erhält keine Übersichten der angerechneten Stunden durch das VKM.
Kollegenzusammenhalt
Wenn die Kollegen nicht in der gleichen Schule sind gibt es bis auf die Teamsitzungen alle paar Wochen keinen Kontakt. Entsprechend gibt es auch keinen Zusammenhalt.
Work-Life-Balance
Frei in den Schulferien. Ideal für Mütter mit schulpflichtigen Kindern. Sollte das betreute Kind krank sein muss man oft nicht arbeiten da durch das VKM kein Ersatz gestellt wird. Allerdings werden dann auch keine Stunden angerechnet. Auch nicht wenn man bereits vor Ort ist und das Kind nicht auftaucht. Fahrtkosten werden selbstverständlich auch nicht ersetzt.
Vorgesetztenverhalten
Es werden Versprechungen gemacht mit der Absicht diese nicht einzuhalten nur um zu vermeiden dass die Beschäftigte sich einen Rechtsbeistand sucht. Nachdem ich eine Vertragsänderung zu meinen Ungunsten (50 % weniger Gehalt!) nicht akzeptiert habe und dem VKM bekannt war dass ich in Kürze eine Kur gehe wurde das Arbeitsverhältnis nicht verlängert.
Nachtrag: Nach der Kur wurde ich wieder eingestellt, habe jedoch nach zwei Monaten wegen eines "richtigen" Jobs von mir aus gekündigt. Da war es von Vorteil, dass immer wieder die Probezeit neu anfing.
In der Bestätigung, welche ich erst nach einem Monat erhielt versuchte man mir Versäumnisse anzudichten und die Kündigung als vom VKM ausgehend umzudeuten.
Man trifft sich wohl vor dem Arbeitsgericht wieder, da der gezahlte Lohn nicht der geleisteten Arbeit entspricht.
Interessante Aufgaben
Je nach betreutem Kind sind es vor allem einfache Tätigkeiten wie Toilettengänge. Intellektuell überhaupt nicht fordernd. Mangelns Schulung auch nicht pädagogisch. Fast Rund-um-die-Uhr-Betreuungen während einer Klassenfahrt wurden nicht gewürdigt und zeitlich nicht angerechnet.
Gleichberechtigung
Die Schulbegleiterinnen sind vor allem Frauen die alle gleich schlecht behandelt werden.
Arbeitsbedingungen
Zu Beginn der Tätigkeit und später praktisch keine Schulungen im Bereich Schulbegleitung. Einweisungen erfolgten durch andere Schulbegleiterinnen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht vorhanden. Wenn man bedenkt was das VKM an Geld von den Städten und Gemeinden erhält und was bei den Schulbegleiterinnen davon landet ein Witz. Verhält sich eher wie ein gewinnorientiertes Unternehmen zur Renditegewinnung für Aktionäre.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt knapp über Mindestlohn. Durch weitere Kürzungen um angeblich die Kündigungen zu den Winter- und Sommerferien zu vermeiden (welche dennoch erfolgten) und nicht angerechneten Aufwand wahrscheinlich praktisch unter Mindestlohn.
Image
Man versucht sich nach außen ein menschenfreundlichen Bild zu geben. Die Schulbegleiterinnen werden aber sehr schlecht behandelt. Das scheint aber ein generelles Problem bei solchen Einrichtungen zu sein. Wahrscheinlich soll man dankbar für solch eine Tätigkeit sein und sie möglichst ehrenamtlich durchführen.
Karriere/Weiterbildung
Nicht vorhanden. Es gibt immer nur zeitlich befristete Arbeitsverträge die pünktlich zu den Sommerferien enden. Weiterbildungen finden nicht statt, nur gelegentliche Teamsitzungen.