Ich habe es nur fünf Monate dort ausgehalten. Macht einen Bogen um diese Firma!
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Die Belegschaft wurde aus dem Homeoffice zurück ins Büro geordert, weil die Führungsriege ein Vertrauensproblem hat und uns weiter kontrollieren wollte.
Kurzarbeit wird als Kontroll- und Druckmittel verwendet. "Wenn Sie nicht machen, was wir sagen, schicken wir Sie in Kurzarbeit."
Arbeitsatmosphäre
Die Kultur ist von Misstrauen gegenüber den Angestellten geprägt. Die Atmosphäre ist düster, kalt und man geht täglich mit Bauchschmerzen zur Arbeit. Jeder wartet einfach nur darauf, endlich nach Hause gehen zu dürfen.
Kommunikation
Weder zu den Angestellten, noch zu den Kunden findet eine aufrichtige oder ehrliche Kommunikation statt: Es werden Dinge bis auf den letzten Drücker geheim gehalten. Es wird eine sehr manipulative Art und Weise an den Tag gelegt und es wird nur das kommuniziert, was die Fassade nicht zum Einstürzen bringt.
Wenn Leute inmitten der Krisenzeit des Coronavirus nach Italien ins Krisengebiet in den Urlaub fliegen und die Angestellten angelogen werden, dann ist das keine unehrliche Kommunikation mehr, sondern Fahrlässigkeit.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind super, aufgrund der hohen Fluktuation ist die Freundschaft jedoch nur von kurzer Dauer. Und das bei einstelliger Mitarbeiterzahl.
Ich habe in kurzer Zeit fünf Leute gehen sehen. Insgesamt wurden hier in den letzten Jahren an die 40 Leute verschlissen - auf vier oder fünf Positionen wohlgemerkt. Man kann die ganzen Karteileichen im CRM System einsehen.
Work-Life-Balance
Ende des Jahres sind zwei Wochen Betriebsferien, daher hat man auch kaum Urlaub für den Rest des Jahres übrig.
Man wird auch gerne auf dem Privathandy angerufen, wenn man krank ist.
Bei telefonischer Krankmeldung wird man gefragt, was man hat und warum man nicht kommt. Ist zwar unerlaubt, aber wird trotzdem gemacht.
Auch in Zeiten des Homeoffices wird penibel kontrolliert, dass man ja nicht die Wäsche aufhängt. Siehe Reiter "Vorgesetztenverhalten".
Vorgesetztenverhalten
Sie sind das große Problem dieser Firma. "Kontrollfreaks" ist eine Untertreibung: Man soll z. B. eine Zeiterfassung machen, dazu eine Wochen- und eine Umsatzplanung abgeben und zur Krönung sollte ich täglich(!) ohne Aufforderung kurz vor Feierabend noch persönlich berichten, was ich am Tag konkret gemacht habe.
Im ganzen Büro wird geraucht, obwohl das jeden stört. Das riecht man auch sofort, wenn man den Laden betritt. Auch damals im Vorstellungsgespräch wurde sich eine angezündet.
Für die schlechte Situation der Firma wird keinerlei Verantwortung übernommen und am Ende sind alle anderen Schuld - die Kunden und die Mitarbeiter sowieso.
Da das Unternehmen eine GbR ist, werden sich die Dinge auch nicht ändern (wurde so auch zugegeben) und eine Unternehmensnachfolge steht nicht zur Debatte. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Schiff endgültig sinkt.
Interessante Aufgaben
Eigeninitiative wird bestraft und nicht belohnt. Man lernt hier schnell, dass man am besten nur passiv physisch anwesend sein sollte.
Die Aufgaben sind an jeden wirr und unklar gestellt und keiner weiß so richtig, was zu tun ist. Auf Nachfragen wird entnervt reagiert und man wird für dumm gehalten. Mit einer Führungsebene die auf die 70 zu geht ist das wohl zu erwarten. Am Ende ist man der Dumme, weil man aus den diffusen Aufgabenstellungen nichts zufriedenstellendes auf die Beine bringt. Da hilft auch das mitunter niedrige Sprachniveau nicht weiter.
Die meiste Zeit fragt man sich, warum
Gleichberechtigung
Wenn man zu den Lieblingen gehört, hat man es gut und wird bevorzugt behandelt. Dann kann man auch mal später kommen und früher gehen.
Frauen bekommen niedrigere Gehälter als Männer trotz gleicher oder besserer Qualifikation.
Umgang mit älteren Kollegen
Kollegen, die 15 Jahre lang dabei waren, werden unsanft verabschiedet und anschließend im Meeting schlecht gemacht.
Das Durchschnittsalter ist mit ca. 50 hoch.
Arbeitsbedingungen
Die Wände, Möbel und der Boden sind alle schwarz.
Vorhänge aus schweren Ketten.
Der ganze Laden stinkt nach Zigarettenrauch.
Keine Klimaanlage.
Kabeltelefone.
Das CRM System ist aus dem Jahre 2000 und für Windows 98 konzipiert, was sich auch am Layout und den Funktionen der Software widerspiegelt. Im Covid-19 Lockdown sollte man wöchentlich in die Firma fahren, um Daten auf den Server zu spielen. Den Geschäftsführern ist bewusst, dass die Technik veraltet ist, aber haben zugegeben, dass sie keine Lust haben, etwas daran zu ändern (ein Muster, das sich durchs ganze Unternehmen zieht).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man darf nicht doppelseitig drucken, weil man es dann nicht mehr lesen könne...
Es wird sehr viel Papier verschwendet: Anstatt zum Beispiel auf E-Mails einfach zu antworten, werden diese lieber ausgedruckt und man kommt dann damit zu einem, um darüber zu sprechen.
Die Vorgesetzten rauchen überall überall obwohl es verboten ist.
Digitalisierung und moderne Technik sind hier ein Fremdwort. Wenn man das Büro betritt, denkt man, man hätte eine Zeitreise in das Jahr 1985 gemacht. So fühlt sich der Umgang mit den Angestellten auch an. Führung nach Gutsherrenart. "Ich Chef, du nix.".
Gehalt/Sozialleistungen
Man wird überbezahlt. Das hohe Schmerzensgeld rechtfertigt aber in keinster Weise die psychische Belastung, die man täglich mit nach Hause nehmen muss.
Image
Der Name "Volkmer Management" mit all seinen Untermarken hat inzwischen einen negativen Ruf in der medizinischen Hilfsmittelbranche, weil auch die Unternehmen Wind bekommen haben, mit welchen Dingen es hier zu geht.
Es werden externe Texter beauftragt, um die positiven Kununu-Bewertungen zu verfassen.
Karriere/Weiterbildung
Volkmer Management ist eine GbR mit weniger als 10 Mitarbeitern, daher kann man hier keine Karriere machen.