Wer ein dickes Fell hat, kann hier durchkommen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen, die mit einem im selben Boot sitzen und sich jeden Tag mental unterstützen hier durchzukommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nachdem ich dort nicht mehr arbeite, kann ich nur sagen "Ich hätte es viel früher machen müssen. Ich habe die Kündigung nicht einen Tag bereut."
Verbesserungsvorschläge
Die qualifizierte Besetzung einzelner Führungspositionen dringend zu überprüfen.
Arbeitsatmosphäre
In den letzten Jahren m. M. n. stark verschlechtert. Lob gab es kaum noch, wenn man Glück hat, aber auch keinen Einlauf. Ich finde, an einem guten Betriebsklima ist der Führungskraft nicht gelegen, nur daran, dass jeder macht, was sie will. Dafür werden auch Kollegen gegeneinander ausgespielt.
Kommunikation
Es gibt zwar Mitarbeiterinformationsveranstaltungen, allerdings wird hier verlangt, dass dies keine Arbeitszeit ist. Frei nach dem Motto "Wen es interessiert, der muss sich schon engagieren, indem er seine Freizeit opfert". Bist Du dazu nicht bereit, bist Du schnell "unten durch". Teamrunden finden häufig in der Mittagspause statt, ohne dass alle Miarbeiter die Möglichkeit haben, davor oder danach entsprechend Pause machen zu können. Abgezogen wird die Pausenzeit aber natürlich trotzdem.
Kollegenzusammenhalt
Von 'tip-top' bis 'geht gar nicht' alles dabei. Im Team und unter den langjährigen Kollegen ist meist alles gut und es herrscht Vertrauen. Leider schafft es die Führungskraft immer wieder, funktionierende Teams auseinander zu reißen und mit ihr hörigen Kollegen zu infiltrieren. Man muss höllisch aufpassen, wem man was erzählt.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeit ist gut und kann auch gelebt werden. Die Arbeitszeiten, gerade in den Filialen (Beratung bis 20 Uhr) und die wenig selbstbestimmte Terminvereinbarung durch ein Kundenservicecenter empfinde ich als Katastrophe. Natürlich kann man einzelne Abende blocken, aber man sitzt auch schon mal um 19 Uhr völlig alleine in der Bank, wartet auf einen Kunden, der dann nur eine Frage hat, welche von den Kollegen Tage vorher am Telefon problemlos hätte beantwortet werden können. Für den Mitarbeiter, als auch für den Kunden, sehr unschön und frustrierend.
Vorgesetztenverhalten
Für mich "unterirdisch". In diesem Unternehmen in der Privatkundenbank zu arbeiten, das sollte man sich m. E. nicht antun. Meine Erfahrung ist: Die Vorgesetzte ist genau so lange nett, wie sie was von einem will. Passt ihr die Nase oder irgendwas anderes nicht, lässt sie es einen sofort spüren. Es wurden auch Anschuldigungen, die einer verzerrten Wahrnehmung ihrerseits entsprechen vorgebracht. Kollegen, die sie nicht mehr haben will, werden nicht selten psychisch schikaniert. Leider gibt es keine 0 Sterne, sonst hätte ich die gewählt.
Interessante Aufgaben
Ist halt Bank. Die Mitarbeiter in den Filialen, müssen tun, was die Vorgesetzte gerade will, ob es in der eigenen Stellenbeschreibung steht oder nicht. Löcher stopfen, die durch kranke Kollegen oder fehlendes Personal durch Kündigungen entstehen, gehört zur Tagesordnung. Wenn man dann zu den eigentlichen Aufgaben nicht mehr kommt und die Zahlen nicht stimmen, ist natürlich der Mitarbeiter Schuld.
Gleichberechtigung
Einer der wenigen Punkte, wo ich nichts Nachteiliges zu sagen kann.
Umgang mit älteren Kollegen
Gefühlt vertritt das Unternehmen die Meinung, dass "die Alten" zu teuer sind und zu unbequem und keine Leistung mehr bringen und dass es doch irgendeinen Weg geben muss, sie loszuwerden. Wenn sogar versucht wird, sich alter Kollegen des Betriebsrates zu entledigen, lässt das schon sehr tief blicken.
Arbeitsbedingungen
Die freien und offenen Bereiche in den Filialen bieten m. E. nicht ausreichend Diskretion (gerade Schalter). Die Arbeitsplatzausstattung ansonsten ist okay.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird oft geschrieben und berichtet, wie nachhaltig die Bank sei, weil sie einen Solarpark hat. Grundsätzlich ein guter Anfang. Meine Meinungs ist allerdings: Wenn die Vorstände die dicksten Autos fahren und diese regelmäßig ausgetauscht werden, nur weil sie gemäß Vertrag ein Recht darauf haben, ist das für mich kein besonders hohes Umweltbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Meine Erfahrung ist: In anderen Banken, auch VR Banken, wird man von der Tarifgruppe her besser eingestuft.
Image
Meine persönliche Meinung ist, das weit über die Grenzen der Stadt der schlechte Ruf der Bank als Arbeitgeber bekannt ist. Die hohe Fluktuation, auch in der Führungsebene wird sehr negativ bewertet und ist in der Branche bekannt. Kaum Mitarbeiter, die ich persönlich kenne, würden im Freundes- und Bekanntenkreis "Werbung" für Ihren Arbeitgeber machen, ganz im Gegenteil, ich habe mich manchmal fast geschämt, zu sagen, wo ich arbeite. Auf Seminaren bin ich schon angesprochen worden mit "Ach, ist das nicht die Bank, wo deine Vorgesetzte mit dem Vorstand verheiratet ist (war)?"
Karriere/Weiterbildung
So lala, als Quereinsteiger und als Azubi, hat man noch Chancen, sich entwickeln zu können. Für langjährige Mitarbeiter läuft nichts mehr. Dafür ist das Haus zu klein. Es werden eher Stellen out-gesourced, als Mitarbeier darauf qualifiziert.