Misslungener Versuch eine agile Softwareschmiede aufzubauen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegenzusammenhalt, ein Haustarifvertrag, der für alle Beschäftigten Anwendung findet, moderne Arbeitsplätze, freie Zeiteinteilung und Möglichkeit zur mobilen Arbeit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Verkrustete Führungsstrukturen und veraltetes Führungsmindset, hohe Fluktuation im Top-Management, starre Prozesse, starke Konzernabhängigkeit
Verbesserungsvorschläge
Lebt Agilität und tauscht die Fürsten der Konzernkönigreiche gegen echte und passionierte Leader mit Authentizität aus! Schafft Kultur und Struktur, die es ermöglichen zu arbeiten und nicht bloß, wenn es "business essential" ist! Ermächtigt die Befähigten und nicht die, die gerade nichts anderes zu tun haben!
Und bitte: Emanzipiert euch vom VW-Konzern als "Partner auf Augenhöhe" und weg von der verlängerten Werkbank!
Arbeitsatmosphäre
Die Mitarbeiter der cSO stammen als so genannte Konzernleihen aus dem Volkswagen-Konzern, aus Unternehmensverschmelzungen, Unternehmenszukäufen und einigen "nativ" eingestellten Mitarbeitern. Viel zu oft wird in Silos gedacht, die auch in der Firmenherkunft der Mitarbeiter begründet ist.
Dies sorgt auch für Ungleichbehandlungen, die nur zäh abgebaut werden.
Die Führungskräfte verstehen sich oft als Manager, propagieren gleichzeitig ein agiles Unternehmen, haben allerdings das Handwerkszeug für Servant Leadership nicht dabei. So werden eingefahrene Denkmuster weiterverfolgt, auch um gegenüber Bestandprojekten mit dem Konzern gut dazustehen.
Kommunikation
Neben teilweise intransparent agierenden Bereichen, ist das Unternehmen generell in verschiedenen Formaten regelmäßig bemüht duch Informationsveranstaltungen die Belegschaft zu informieren. Leider fehlt hier die Einbindung der Mitarbeiter. Es existieren zwar Möglichkeiten Fragen zu stellen, doch werden diese nur mit großen Verzug und partiell beantwortet.
Kollegenzusammenhalt
Mit den Kollegen macht es weitgehend Freude zusammenzuarbeiten. Man hilft einander und es herrscht ein freundlicher Umgangston.
Work-Life-Balance
Es gibt eine weitgehend freie Arbeitszeitgestaltung und viel Rücksicht auf die eigene Lebensgestaltung. Während der Pandemie ist sogar ein Ausweichen auf den Samstag möglich und sehr umfassendes mobiles Arbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Persönlich empfinde ich das Verhalten meiner Vorgesetzten als intransparent, nicht zeitgemäß und schon gar nicht passend zu einem Unternehmen, das agil arbeiten will. Ermächtigte sind nicht befähigt. Befähigte sind nicht ermächtigt.
Personalbesetzungen haben (in meinem Bereich) nicht nach Fertigkeiten, sondern nach Vitamin B stattgefunden.
Interessante Aufgaben
Man hat die Möglichkeit sich interessante Aufgaben zu suchen, ob man sie ausführen darf, ist allerdings eine andere Frage.
Arbeitsbedingungen
Es gibt viele verschiedene Standorte und so unterscheiden sich die Möglichkeiten. Im Allgemeinen sind die Arbeitsplätze und die Ausstattung gut. Neue Arbeitsplatzkonzepte werden unter Einbindung der Mitarbeiter ausprobiert.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten sind gegeben. Aufstiegschancen sehe ich eher als gering an. Meiner Empfindung nach wird man als Mitarbeiter gerne klein gehalten anstatt ermächtigt zu werden.