Unternehmenskultur wandelt sich mehr und mehr zum Positiven
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eigenverantwortliches Arbeiten mit sehr vielen Freiheiten. Gehalt, Erfolgsbeteiligung und Sozialleistungen. Positiver Wandel der Unternehmenskultur – moderner und insgesamt lockerer.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unternehmerische Entscheidungen wirken insgesamt noch immer schwerfällig, behäbig, von politischen Ängsten geprägt, selten mutig und voranschreitend. Auf der anderen Seite fehlt es auch insgesamt an Klarheit in der Strategie und der kurz- und mittelfristigen Zielsetzung.
Verbesserungsvorschläge
Noch mehr auf Vertrauen setzen in der Zusammenarbeit, mehr Freiheiten schaffen. Den eingeschlagenen Weg hinsichtlich der moderneren Unternehmenskultur beibehalten, so langsam klappt es zum Beispiel wieder mit dem gemeinsamen Feiern! Die Führungskompetenzen stärken, ggf. lieber weniger Führungskräfte, dafür aber mehr in ihrer eigentlichen Rolle.
Und: Bitte macht mal eine Umfrage zum Kaffee – wenn der besser schmecken würde, würde ich gerne viel öfter nach Eschborn kommen.
Arbeitsatmosphäre
Hier findet man heute mehr und mehr eine lockere, teilweise fast familiäre und von Wertschätzung geprägte Arbeitsatmosphäre vor. Die Unternehmenskultur wirkt insgesamt moderner (u. a. durch Duz-Kultur, kein Dresscode, viele Mitarbeiter-Events und Aspekte wie Vertrauensarbeitszeit und mobile Arbeiten). Neue Kolleg:innen von extern bringen frischen Wind in die Bude und ersetzen, die teilweise immer noch vorhandenen angestaubten und überholten Denkweisen, z. B. im Hinblick auf Hierarchien und "Politik".
Kommunikation
Die Unternehmenskommunikation ist insgesamt sehr professionell aufgestellt, hier spürt man, dass die VR Smart Finanz bzw. VR-Leasing mal wesentlich "größer" war. Vor allem durch das Social Intranet und interaktive Austauschformate auf Abteilungs- und Bereichsebene sowie mit dem Vorstand, wird meist ein guter Kommunikationsfluss für die wichtigen Themen im ganzen Unternehmen sichergestellt.
Kollegenzusammenhalt
Ein gewisser Zusammenhalt ist spürbar, allerdings tut man sich in der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit noch etwas schwer. Hier kocht gefühlt manchmal jeder sein eigenes Süppchen. Hier würde uns mehr gemeinsame Fokussierung und Zielsetzung helfen, gerade auch bei den beschränkten Ressourcen bei gleichzeitig vielen wichtigen Themen.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich gibt es hier m. E. gute Möglichkeiten Work und Life gut und individuell zu vereinen, u. a. durch die Regelungen zu den flexiblen Arbeitszeiten und das mobile Arbeiten. Es ist zum Beispiel i. d. R. in Ordnung, wenn man mal das Auto aus der Werkstatt holen muss, die Kinder unerwartet aus der Kita abholen muss oder für einen Friseurtermin mal etwas früher los muss und sich ggf. danach nochmal remote einloggt. Die offiziellen Regelungen zum mobilen Arbeiten sind dabei allerdings recht "streng" ausgelegt – m. E. wäre das Unternehmen "bereit" für eine weitere Flexibilisierung der Arbeitsorte und -zeiten.
Vorgesetztenverhalten
Das ist vermutlich sehr individuell. Ich würde sagen, die meisten Führungskräfte sind fachlich kompetent, aber sie nehmen sich zu wenig Zeit für die Team-Führung und verbringen m. E. einen Großteil ihrer Zeit in irgendwelchen Abstimmungsrunden und viel zu operativen Themen. Die Führungskraft in ihrer Rolle als "Coach" kommt hier etwas zu kurz – das spürt man z. B. daran, dass man z. B. wenig Sparring im Hinblick auf die persönliche Entwicklung bekommt. Es gibt Feedback-Formate und Entwicklungsgespräche, diese sind aber eher wenig nachhaltig. Hier fehlt es teilweise auch an Führungskompetenzen, daran wird aber gearbeitet in Form von Seminaren etc.
Interessante Aufgaben
Das agile Arbeiten erfordert sehr viel selbständiges Arbeiten und vor allem Eigenverantwortung, schafft aber auch Freiheiten bei der Priorisierung und Ausgestaltung der Themen und des Workloads von Sprint zu Sprint. Somit, kann man sich seine Arbeit teilweise selbst "interessant" machen. Leider bewegt man als Team oftmals viel zu viele Themen gleichzeitig (überplante Sprints, teilweise etwas chaotisch etc.) – hier fehlt es dann an oft an dem strategischen Überbau und der Priorisierung durch die Führungskraft.
Gleichberechtigung
Es gibt z. B. sehr viele weibliche Führungskräfte, die auch z. B. nach der Schwangerschaft wieder in ihre Position ohne Nachteile zurückkehren. Auf der anderen Seite ist teilweise nicht wirklich nachvollziehbar, wieso gewisse Personen z. B. zur Führungskraft befördert werden oder in entsprechende Programme (Führungskräfteentwicklung/Fachkarriereprogramm) aufgenommen werden, die Entscheidungen hierzu sind m. E. zu wenig transparent und objektiv nachvollziehbar.
Umgang mit älteren Kollegen
In meinem Bereich wurden ganz bewusst (oder notgedrungen?) ältere Kollegen eingestellt, was ich ehrlich gesagt nicht unbedingt nachvollziehen konnte aufgrund des ohnehin hohen Altersschnitts des Teams. Grundsätzlich klappt das generationenübergreifende Arbeiten sehr gut - die Alten profitieren von den Jungen und umgekehrt.
Arbeitsbedingungen
Die Laptops sind leider für meine Arbeit zu langsam und die häufigen Wartungsläufe kosten sehr viel Arbeitszeit. Die Büros sind modern mit höhenverstellbare Schreibtische, Curved-Bildschirme, Softphones, etc. und man kann darin i. d. R. gut arbeiten. Im Hochsommer sind die Büros aufgrund der fehlenden Klimatisierung allerdings viel zu warm (und mit kurzen Hosen traut man sich dann halt doch noch nicht in die Bank...)
Kostenlos gibt es Obst und Wasser. Der Kaffee vom Automaten kostet stolze 1 Euro pro Tasse, was ich fürs Büro ziemlich teuer finde. Dafür schmeckt er leider auch nicht wirklich gut. Die Kantine ist an sich gut – das Preis-Leistungs-Verhältnis allerdings sehr ausbaufähig (kleine Portionen, dafür recht teuer für Kantinenessen).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Thema Nachhaltigkeit hat vor allem strategischen Stellenwert bei der VR Smart Finanz und auch bei der DZ Bank. Daher gibt es auch eine eigene Abteilung, die sich z. B. mit Nachhaltigkeitszielen auseinandersetzt. Es gibt "grüne" Produkte, wie den VR Smart express Eco zur Finanzierung von nachhaltigen Objekten. Abseits davon gibt es hier und da z. B. Aktionen/Spenden für Obdachlose oder die Teilnahme am Diversity-Day, was auch diesem Aspekt zu zuschreiben ist. Grundsätzlich stellt sich die Frage, wie nachhaltig/umweltverträglich das Geschäftsmodell "Kreditvergabe und Finanzierung" grundsätzlich ist, schließlich werden ja weiterhin auch vor allem klimaschädliche Dinge und Industrien finanziert, vom Verbrenner-LKW bis zum Luxus-Sportwagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehaltsniveau an sich ist ordentlich und die Sozialleistungen sind branchenüblich gut. Hier gibt es wenig zu meckern. Beim Thema persönliche Gehaltsentwicklung sieht es allerdings etwas düster aus, dieses Thema wird gerne "umfahren" oder man wird vertröstet. Sich auf der aktuellen Stelle gehaltstechnisch weiter zu entwickeln (abseits von Inflationsanpassungen etc.) ist meiner Erfahrung nach kaum möglich.
Image
Das Image wird insgesamt langsam aber stetig immer besser. Innerhalb der DZ Bank Gruppe wird die VR Smart Finanz immer mehr als ein etabliertes FinTech wahrgenommen. Nach extern, z. B. in Richtung Endkunden oder als Arbeitgebermarke hat die VR Smart Finanz m. E. kaum Relevanz aufgrund der fehlenden Markenbekanntheit und dem subsidiären Ansatz, der jahrelang als unverhandelbar propagiert wurde.
Karriere/Weiterbildung
Wie in den oberen Punkten bereits beschrieben mangelt es hier etwas an zielgerichteter Förderung. Es gibt zum Beispiel kostenlose Angebote für Lernplattformen für alle Mitarbeitenden, die individuelle Förderung kommt dabei teilweise etwas zu kurz. Die Teilnahme an Fachkarriereprogrammen oder Führungskräfteentwicklungsprogrammen oder anderen individuellen Formaten ist teilweise wenig transparent und objektiv nachvollziehbar, das ist entweder Glückssache oder hängt auch stark am individuellen Verhältnis von MA zu FK.