Dem Arbeitnehmer wird Austauschbarkeit und Gleichgültigkeit signalisiert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Team ist jung bzw. jung geblieben. Die Hierarchien sind flach. Man steigt hoch motiviert ins Team ein. Leider wird mit der Zeit die Motivation von dem Gefühl der Austauschbarkeit verdrängt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Neben der Gleichgültigkeit und Austauschbarkeit, die einem vermittelt wird, ist die Bezahlung mehr als unangebracht.
Arbeitsatmosphäre
Die Firma trägt nicht dazu bei - nur die Mitarbeiter selbst. Ich ging gern hin, aber nur weil das kollegiale Miteinander es wert machte, nicht weil man sich von dem Arbeitgeber wertgeschätzt fühlte.
Kommunikation
Es gibt Meetings, aber diese sind nur gewissen Mitarbeitern zugänglich. Die Weitergabe von den für meine Arbeit notwendigen Informationen funktionierte je nach Projektmanager sehr gut bis gar nicht. Die Projektleitung, bei der die Weitergabe gar nicht funktionierte, suchte die Fehler immer bei anderen. Oft hatte ich den Eindruck, dass es vor der Geschäftsführung immer gut vertuscht werden konnte.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt under den meisten Kollegen war eine gewisse Zeit lang einmalig - deshalb 5 Punkte. Alle waren hilfsbereit und sehr kollegial. Dass sie sich von der Firma nach und nach abkapseln, ist verständlich. Ein Verlust für diese Firma - ein Gewinn für eine andere.
Work-Life-Balance
Fielen Überstunden an, so wurde die erste Überstunde nicht vergütet. Generell gilt: Urlaub nicht länger als 2 Wochen am Stück. Längere Urlaubsreisen wurden aber meistens genehmigt - trotz (Zitat): "Eine längere Reise könnt ihr euch eh nicht leisten." (siehe "Gehalt/Benefits") Ob auf Familien Rücksicht genommen wird, kann ich nicht beurteilen.
Vorgesetztenverhalten
Ignoranz/Gleichgültigkeit gegenüber geäußerten Wünschen und Vorschlägen, auch wenn diese eindeutig der Firma zugutekämen. Gleichzeitig verspürt man das Gefühl, jederzeit austauschbar zu sein. Vorgesetzte handeln unprofessionell: Man wird auf seine Fehler nicht angesprochen/hingewiesen, sondern erfährt über andere Angestellte davon. Dies ist nicht nur eine Demütigung für den Betroffenen, sondern auch eine Zumutung für das gesamte Team, welches an dieser Stelle zum größten Teil als besonders kollegial hervorzuheben ist und zu einem hält, während das eigentliche Problem aus der Welt geschwiegen wird.
Interessante Aufgaben
Mir machten zwei "Zusatzaufgaben" besonders viel Spaß. Das erwähnte ich auch bei einem Mitarbeitergespräch. Kurz darauf wurden diese Aufgaben anderen Kollegen zugewiesen. Gleichzeitig wurden mir immer öfter hier und da kleinere Aufgaben zugeteilt, die nach wenig Arbeit aussahen, aber dennoch Zeit kosteten. Das wurde jedoch sehr negativ ausgelegt und schadete meinem Ansehen und meiner Stellung im Team.
Gleichberechtigung
Es herrscht Gleichberechtigung, auch die Frauenquote wird eingehalten. Alle hätten dieselben Aufstiegschancen, wenn es welche gäbe. Das Potenzial der Mitarbeiter wird nicht richtig bis gar nicht erkannt.
Umgang mit älteren Kollegen
Meiner Meinung nach wird dort keiner geschätzt und gefördert. Es ist keine Frage des Alters, sondern der generellen Einstellung den Angestellten gegenüber. Daher fühlt man sich austauschbar. Langjährige Kollegen werden durch neue, unerfahrene ausgetauscht. So geht man den Forderungen/Wünschen/Vorschlägen seitens der lang dienenden Angestellten aus dem Weg.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsplätze sind ansprechend und technisch gut ausgestattet. Der Lärmpegel war je nach Projekt minimal bis sehr störend. Aber das empfand jeder anders. Im Sommer staut sich die Hitze in dem Büro. Die Raumtemperatur ist dann unzumutbar. Man wird mit einem kleinen USB-Ventilator ausgestattet, der seinen Zweck in keinster Weise erfüllt. Ohne eine Klimaanlage ist es an einigen Sommertagen unzumutbar heiß.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich glaube, Pappe/Papier wurde separat entsorgt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in keinster Weise angebracht. Man wird von Jahr zu Jahr vertröstet.
Image
Das Einzige, was empfehlenswert ist, sind die Kollegen. Das allein reicht natürlich nicht aus, um dort gern zu arbeiten. Ich kann nicht behaupten, stolz darauf zu sein, dort gearbeitet zu haben. Die Erfahrung, die ich dort sammeln durfte, hat mir jedoch weitergeholfen. Diese habe ich mir aber nicht durch die Unterstützung meines Arbeitgebers erarbeitet, sondern durch die Hilfsbereitschaft innerhalb des Teams und den Austausch mit meinen Kollegen. Dieser fand jedoch überwiegend in der Pause oder in der Freizeit statt, da Gespräche unter Mitarbeitern oft als Privatgespräche abgestempelt wurden.
Karriere/Weiterbildung
Man wird in keinster Weise gefördert. Man konzentriert sich darauf, Praktikanten und Volontäre anzulernen und sich diese als potenzielle Freelancer warmzuhalten.