FinTech mit vielen Problemen, Management desaströs, Projekte die im Sand verlaufen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Punkte die man als gut angesprochen hat, sind ja auch wirklich "gut" - aber es sind eigentlich auch bare minimum requirements die man von einem "guten" Arbeitgeber erwarten würde im Jahre 2023.
Nett das wir Wasser und Kaffee kriegen, zum Arzt gehen können und HomeOffice machen können, aber all das bringt ja nichts, wenn die Arbeit durch absolut sinnlose Probleme nicht machbar ist oder jeden im Team so stark frustriert das einfach alle gehen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Da will ich wirklich nicht noch mehr dazu schreiben, jeder Mitarbeiter kennt die Schwachstellen und die Probleme und die, die wirklich noch immer mit "Warte noch 6 Monate" um die Ecke kommen, werden es auch bald sehen, wenn alle Personen weg sind und kein Projekt mehr läuft.
Verbesserungsvorschläge
Kommunikation verbessern, es interessiert den 0815 Mitarbeiter nicht wieso C-Level Person B plötzlich so viel besser sein wird als C-Level Person A. Viel wichtiger wäre, wieso Ressourcen so kurz gehalten werden, warum wird niemand mehr eingestellt, warum fokussiert man sich so stark auf das nearshoring, warum bietet man keine Konterangebote wenn unheimlich wichtige Leute gehen? "We don't keep people who are about to leave" ja dann sagt tschüss zu eurem brain drain - die Projekte kriegen auch die Externen nicht mehr zum laufen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre in den Teams selbst ist in Ordnung, jedoch wird diese extrem gedrückt durch falsche Kommunikation vom C-Level, dem Fakt dass das middle management nichts weiter tun kann als Urlaub zu genehmigen und die Informationen die an die Mitarbeiter weitergeleitet werden, absolut nichts aussagend sind.
Kommunikation
Existiert nicht.
Ein paar Fakten: Es gibt eine "What's Up" Webseite auf der "tolle und aktuelle" News zu sehen sind, hier reden wir hauptsächlich von Außendarstellung, das nützt euch intern rein gar nichts. Egal wie oft in der Email gesagt wird, man solle sich diese Seite doch bitte als Browser-Default setzen.
Die Townhalls die monatlich stattfinden sind auch nichts weiter als "Guckt euch unser tolles neues Logo an" und "Schaut mal wen wir alles im Organigramm verschoben haben, toll oder?!"
Mails, Chats oder Anrufe bestehen dann eigentlich auch nur aus dem selben Inhalt, ihr werdet niemals rechtzeitig bescheid wissen ob sich etwas verändert, außer eure/er Vorgesetzte/er weiß bescheid und gibt euch die Infos weiter und selbst die haben nur limitiertes Wissen.
Kollegenzusammenhalt
Teamintern kann ich hier vom Umgang mit mir und gegenüber den anderen Kollegen nicht meckern, man kann sich unterhalten, man hilft sich gegenseitig usw.
Klar gibt es immer mal Leute die man weniger mag oder wo noch alte "Probleme" in der Luft schweben, aber es hat nie zu intensiven Problemen geführt während meiner Zeit.
Work-Life-Balance
Vertrauensarbeitszeit - interessiert eigentlich niemanden wann ihr anfängt, solange es zu "normalen" Zeiten ist, heißt so das ihr eure Meetings wahrnehmen könnt und produktiv im Team kollaboriert.
Arzttermine während der Arbeitszeit wahrzunehmen ist kein Problem.
Auch schon öfter gesehen wie Leute einfach den halben Tag im Büro waren und den Rest von Zuhause weitergearbeitet haben.
An sich gab es auch nie einen Workload der sich nicht in "8" Stunden schaffen ließ, ehrlich gesagt gab es zu 99% der Zeit in unseren Projekten einfach nichts produktives zu tun, man saß eher 80% der Zeit in Meetings und musste diskutieren was denn nun wie läuft....da sind wir wieder beim Thema Kommunikation.
Vorgesetztenverhalten
Meine (Ex)-Vorgesetzte war super.
Immer ein offenes Ohr gehabt, konnte einem bei allem weiterhelfen, super Verhalten - tat was sie konnte und wurde letztendlich von dem übrigen System in der Firma erschlagen - war dann auch für mich der finale Nagel im Sarg und bin auf Ihren Ratschlag dann auch gegangen.
Interessante Aufgaben
Ja-Nein-Ja.
An sich ist die Branche und die Projekte super interessant, modern und fordernd - werden jedoch uninteressant gemacht durch fehlende Kommunikation, schlechte Produktmanager, teils extremem Silodenken und einem Upper Management welches lieber Organigramme von rechts nach links schubst, als die Firma zu führen.
Teils arbeitet man an Projekten nur um von heute auf morgen auf ein anderes abgezogen zu werden, welches dann platzt, weil Unterschriften fehlen....kann man sich nicht ausdenken.
Gleichberechtigung
Viele Frauen im Management / Allgemein in hohen Positionen - gleichgestellt zu den männlichen Kollegen. Kann man glaub ich nicht meckern.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen im Team wurden nie schlechter behandelt, wenn überhaupt hat man die Erfahrung geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Kein Großraumbüro an diesem Standort - jedes Team hat mittelgroße Büros mit mehreren Tischen, heißt jeder hat seinen eigenen Fleck, Tische sind groß (leider nicht alle höhenverstellbar, Wartelisten sind lang!), Stühle sind okay, Ausstattung ist sehr "Standard" - 2 kleine Monitore, billige Tastatur, Maus, Dockingstation die alle 20 Minuten abstürzt und Laptops die man am liebsten aus dem Fenster werfen will.
Wer auch immer sich für Dell XPS / Latitude entschied mit Linux als OS hat keine 2 Tage damit gearbeitet. Macht kein Spaß.
Teppichboden, Klimaanlage, kostenlose Getränke wie Wasser, Tee, Kaffee, ab und zu gibts was zu essen in der Küche, Eis, Obst usw - ist aber kein festes Programm.
Weiter unten im Gebäude kann man sich auch vergünstigt Softdrinks holen.
Ist an sich in Ordnung, aber die technische Ausstattung ist Horror.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung ist....so eine Sache. Da stehen zwar mehrere Mülltonnen in der Küche und auch in den Büroräumen, aber da findet sich auch einfach alles mögliche drin, ich meine selbst die Papierkörbe haben einfach Plastiktüten drin und ich hab da jetzt am Tagesende nicht gesehen dass das getrennt wurde.
Sozialbewusstsein? Wenn Firmenläufe sind, macht man mit.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist unter dem Durchschnitt für diese Branche, an anderen Standorten gibt es sicherlich bis zu 10K mehr, aber das macht es halt immer noch nicht gut.
Sonderleistungen gibt es nun auch nicht wirklich irgendwas nennenswertes.
Image
Intern? Nicht vorhanden, man hört eigentlich von fast jedem nur wie schlimm es doch ist.
Extern? Scheint ok zu sein, wurde nun schon öfter darauf angesprochen, aber die Außenwahrnehmung ist da halt....ja...kein Indikator dafür wie toll es für euch als Mitarbeiter läuft.
Karriere/Weiterbildung
Das ist hier so eine Sache.
Karriere: Man sieht schon öfter wie Leute plötzlich eine neue "höhere" Position erhalten, die Wahrheit ist jedoch, das sich hier gar nicht so viel verändert. Gehen wir davon aus das ein Entwickler bspw. plötzlich zum Manager / Head of wird, dann kommen natürlich um einiges mehr organisatorische Tätigkeiten dazu, aber das war es dann eigentlich auch schon.
Die größte Erweiterung im Beruf ist dann die Möglichkeit auf den "Urlaub genehmigen"-Knopf drücken zu dürfen.
Auch werden im Wochentakt die Berufstitel im Organigramm verändert.
Mal ist man Entwickler, mal Engineer, dann doch Architect oh nein wieder Entwickler. Es existiert auch keine Fachkarriere. Von Mitarbeitern mit 15+ Jahren Berufserfahrung innerhalb der Firma kriegt man auch nur müdes lächeln, wenn man über die Gehaltssprünge spricht.
Weiterbildung: Man gibt oft damit an, wie toll doch die learning platform ist und was man nicht alles bekommt, aber oft hört man doch eigentlich nur wie lange man darauf warten muss bis was kommt, insbesondere bei meiner Meinung nach wichtigen Weiterbildungen - das wird dann einfach Monate wenn nicht Jahrelang rumgeschoben.