Bewertung nach über 10 Jahren im Unternehmen auf diversen Stellen und Hierarchieebenen: Zu alt eingesessen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die finanziellen Leistungen sind durchaus gut und auch das kollegiale Umfeld war meist hervorragend. Informelle Kontakte machen den Sumpf überquerbar. Hat man diese nicht, ist an Agilität im Wacker-Sumpf nicht zu denken.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Veraltete Unternehmenskultur, zu starke hierarchische Prägung und mäßige Sozialleistungen. Zu starkes verfolgen von Managementtrends, statt individuelle Herangehensweise. Auf den besten Weg in Ansätze eines Performance-Managements aus dem letzten Jahrhundert, daher würde ich Wacker nicht mehr weiter empfehlen.
Verbesserungsvorschläge
Endliche eine modernere Arbeitskultur fördern. Statt Top-Down, endlich auch unteren Ebenen zuhören. Für offensichtliches braucht es keine weiteren Beratungsprogramme. Wenn bei einem Unternehmen nur noch Erbsenzähler dominieren, gibt es kaum noch Anreiz für jüngere Menschen bei so einen Konzern zu bleiben.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzliche Arbeitsatmosphäre ist positiv, je nach Betrieb und Umfeld positiver und negativer. Leider wird weiterhin an veralteten Organisationsstrukturen festgehalten.
Im Jahr 2024 immer noch stolz auf seiner Website zu behaupten, dass man eine starre unflexible Matrixorganisation verfolgt, sollte zu denken geben. Denn genau so alt sind die Strukturen. Viele Hierarchieebenen und Ansätze von New Work sind kaum existent oder zu stark von der jeweiligen Stelle abhängig.
Kommunikation
Bei Projekten wird schlecht kommuniziert und die Belegschaft winkt bei jeden neuen größeren Change-Projekt bereits (verständlicherweise) ab. Die Kommunikation ist schlecht, externes Beraterwissen mehr geschätzt als interne Eindrücke der Belegschaft. Ergebnis ist ein ewiges hin und her von Maßnahmen, die an veraltete Ansätze anknüpfen.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich immer als sehr positiv empfunden, wobei die schlechte Unternehmenskultur zu Schultern-Raus-Mentalität beiträgt. Es reicht eben nicht einen "Code of Conduct" zu veröffentlichen, der weder an feste Richtlinien geknüpft, noch überhaupt bekannt ist. Mehr als ein leeres Lippenbekenntnis ist es nicht.
Work-Life-Balance
Bis 50 % Home Office kein Problem und umfangreiche Leistungen für Freistellungen, Gleitzeit im Tarifbereich, usw. Hier ist wohl dem starken Betriebsrat zu danken.
Vorgesetztenverhalten
Eine veraltete Führungskultur trägt dazu bei, dass Vorgesetzte kaum anders handeln können. Immer tröpchen-weise Informationen nach oben abgeben, damit die oberen Führungskräfte das Gefühl haben etwas kontrollieren zu können. Oft ist die Führungskräfte-Auswahl natürlich mit Vitamin B. Tenniskumpel usw. So bleibt die veraltete Kultur auch sicher erhalten.
Interessante Aufgaben
Definitiv sind interessante Aufgaben vorhanden. Innovation und neue Herangehensweisen werden leider oft durch eingesessene Funktionen und auch oft Betriebsrat unterdrückt. "Wird halt so gemacht, weil es immer so gemacht wurde." - Das Wacker-Motto.
Gleichberechtigung
Über die Jahre so einige Fälle von unangebrachten Fällen beobachten müssen.
Auch die Führungsebenen sprechen eine klare Sprache: Alte weiße Männer, was anderes muss man meist mit der Lupe im Konzern suchen und entsprechend ist auch Unternehmenskultur.
Umgang mit älteren Kollegen
Zusatzurlaub und früh-Verrentung sind eine gute Sache für ältere Personen.
Arbeitsbedingungen
Leider gilt bei Wacker teilweise immer noch Schutzausrüstung vor technischen Maßnahmen. Veraltete Büroräume am Hauptstandort mit "tollen" 32 Grad im Sommer. Klimageräte sind Einzelpersonen vorbehalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Einerseits die wichtige Herstellung von Produkten für erneuerbare Energie, aber gleichzeitig selbst kaum auf Dächern PV platzieren, obwohl großer Platz vorhanden wäre.
Kostenbewusstsein vor Umweltbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Durchaus guter Chemietarif, mäßiger unterer AT-Bereich.
Bei Sozialleistungen bieten andere Unternehmen weit mehr.
Image
Kaum jemand branchenfremdes kennt Wacker und die letzten Sparprogramme haben im Umkreis für eine nachhaltig negative Wahrnehmung gesorgt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden mitfinanziert und flexibel Schulungen bezahlt. Karriere-Perspektiven sind durchaus gut, wenn man in dem Sumpf mitschwimmen kann/will.