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Waterdrop 
Microdrink 
Deutschland 
GmbH
Bewertung

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Eine Baustelle. Aber immerhin eine mit Potenzial irgendwo in der Ferne.

3,3
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Der Wille ein guter Arbeitgeber zu sein scheint irgendwo schon da zu sein und waterdrop® ist ein Unternehmen hinter welchem ich leicht stehen konnte. Die Produkte sind mittlerweile wirklich toll und auch wenn es noch chaotisch und schlecht strukturiert ist, so fühlt man den Wandel.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das anhaltende Chaos, der stets spürbare Druck, das Verhalten einiger Vorgesetzten und auch, dass Entscheidungen gerne aus Panik getroffen werden. Dadurch dass man an dutzenden Baustellen gleichzeitig arbeitet wird keine wirklich gut.

Arbeitsatmosphäre

Ich glaube waterdrop®, wenn sie sagen, dass sie den Mitarbeitern gerne einen tollen Arbeitsplatz mit toller Atmosphäre bieten möchten. Am Ende des Tages ist das in der jetzigen Phase aber eher ein nice to have und nichts mit Priorität. Innerhalb der meist zu schlecht besetzten Teams ist die Stimmung in der Regel gut, das hat allerdings weniger mit dem Arbeitgeber zu tun als mehr mit den Teams selbst. Ich mag die Produkte sehr und auch unsere Kunden waren in den allermeisten Fällen sehr angenehm.

Kommunikation

Kommunikation lief etwas unübersichtlich über diverse Slack Channels und, je nach Position, über teilweise sehr viele verschiedene WhatsApp Gruppen. Unternehmenssprache ist Englisch, gerade die Meetings zu denen auch die "einfachen" Store Mitarbeiter eingeladen wurden hätten aber gerne auch auf deutsch abgehalten werden können, speziell denke ich da an den ersten Trainings Call für die neuen Mitarbeiter.

Alles in Allem wurden aber alle Infos geteilt bzw ist mir nicht bekannt, dass es hier mal wirklich Probleme gab.

Persönliches Negativ-Highlight das mir aber wohl für immer in Erinnerung bleibt: "Hi deine Zahlen sind super bitte zeig das den Mitarbeitern vor Ort und trainiere sie so, dass sie das auch können. Aber nur mündlich, aufschreiben darfst du es nicht weil das ist der Job vom Culture und Training Manager"

Work-Life-Balance

Work-Life-Balance ist wirklich grauenhaft. Waterdrop® ist grundsätzlich schlecht besetzt. Statt stabile Teams aufzubauen setzte man während meiner Zeit vor allem auf 520€ Kräfte. Daraus resultieren dann viele Doppelschichten und unterbesetzte Tage. Über Wochen hinweg einfache Schichten in anderen Städten zu schieben war für mich lange Zeit an der Tagesordnung. Persönlich habe ich auch keine Store Eröffnung mitbekommen zu welcher man auch nur ansatzweise genug Mitarbeiter zur Verfügung hatte was erneut Überstunden bedeutete. Diese waren dann natürlich mit dem Gehalt abgegolten, ebenso sind Fahrtzeiten keine Arbeitszeiten. Aber wehe man sollte warum auch immer tatsächlich mal nicht auf seine Stunden kommen, dann wird das zur Not vom Gehalt abgezogen.

Fast täglich um 9 musste man einen kurzen Call mit seiner Vorgesetzten abhalten in welchem man dann rechtfertigen musste was der Plan für den heutigen Tag ist. Du hast mal einen freien Tag oder stehst selbst (beinahe) den ganzen Tag am Store? Egal, "Nimm bitte trotzdem am Call teil". Das galt auch für die anderen Calls am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag. Ausschlafen konnte ich immerhin am Sonntag. :)

Vorgesetztenverhalten

Schwieriger Punkt da es hier maximal auf die Person ankommt. Der Ton war oft wirklich aggressiv und wenn dann mal tatsächlich Wertschätzung ausgedrückt wurde, dann wirkte es oft nicht ehrlich. Persönliche Treffen waren dann immer überraschend harmonisch was ich teils als sehr absurd empfand. Ich will das jetzt aber nicht nur einer Person ankreiden, denn wie man so schön sagt "Der Fisch fängt stets am Kopf an zu stinken". Generell war die Kommunikation aus dem Office gerne mal etwas hochnäsig und der Arbeitsaufwand den wir hatten wurde nicht wirklich gesehen. Sonst käme es nicht zu Aussagen wie "Ich hab im Store X auch ausgeholfen und trotzdem konnte ich XYZ erledigen": Klar, wenn man mit einer ganzen Mannschaft an Office Leuten ein paar Tage im Store arbeitet, dann hat man natürlich Zeit sich mal raus zu nehmen. Kommentare wie diese haben einem wirklich Kraft und Motivation geraubt.

Dennoch war auch hier nicht alles schlecht und wie gesagt war es immer sehr Personenabhängig. Die hohe Fluktuation unter Store- und Area Managern ist aber meiner Meinung nach am stärksten auf das Vorgesetztenverhalten zurückzuführen.

Interessante Aufgaben

Es gibt andauernd neue Produkte und das waterdrop® von heute hat überspitzt gesagt nichts mehr mit dem waterdrop® in 6 Monaten zu tun. Und auch wenn es oft anstrengend war, so waren die Aufgaben größtenteils interessant und abwechslungsreich. Wenn man wollte konnte man auch auf Messen, auf Sportveranstaltungen und in anderen Stores arbeiten und das nicht nur innerhalb von Deutschland.

Negativ empfinde ich die Art wie Testkunden angehalten werden die Stores zu testen. Aus Angst vor schlechten Ergebnissen hält man jetzt jedem Kunden eine gefühlte Keynote über die Geschichte waterdrops, den Firmenwerten, Zielen und natürlich zu jedem einzelnen Produkt . Ob der Kunde das will ist egal und auf der einen Seite mag man bitte die richtigen Fragen stellen und individuell auf den Kunden eingehen, auf der anderen Seite soll man sein Skript runterlesen als stünde man in einem Fastfood Restaurant an der Theke. Das macht die Arbeit dann recht langweilig.

Gleichberechtigung

Du wirst nach deiner Arbeit bewertet und nicht nach deinem Geschlecht oder deiner sexuellen Orientierung. Auch dem Wiedereinsteiger wurde eine Chance gegeben.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeit war stets von Misstrauen geprägt. Sende jeden Morgen bitte deinen Standort in die Gruppe um zu beweisen, dass du auch tatsächlich da bist, anschließend sende bitte ein Bild, damit wir sehen, dass auch aufgeräumt/aufgefüllt wurde. Fülle außerdem bitte täglich seitenlange Checklisten aus, selbst wenn einzelne Punkte keinen Sinn ergaben ("Weil mein Prof hat mir im Studium mal erklärt, dass das hilft und dann ist das so" - Zitat), mache dann noch täglich ein random Bild vom Store und lade das dann alles in Asana und Google Drive hoch.

Hinsetzen konnte man sich nicht, auch Anlehnen ist ein No-Go. Für viele Mitarbeiter war das durchgehende Stehen sehr belastend was leider auch zu Krankschreibenden geführt hat. War natürlich doof, da man sowieso stets unterbesetzt war und die Situation so noch verschlimmert wurde.

Der Alltag im Store wurde auch gerne mal panisch verschlimmbessert. "In Store X hat Hydrista X das Tagesziel nicht gewusst? Oh nein, dann muss ab jetzt bitte jede Frühschicht jeden Morgen einmal das Target posten. Und bitte rechnet gleich auch aus was die benötigte Kundenanzahl bei der erhofften ATV ist weil das ist super motivierend".

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Natürlich kann man alles auf die Goldwaage legen. Ich habe aber das Gefühl, dass der Umweltgedanke bei allen Entscheidungen auch eine Rolle spielt und alles andere als nur Marketing ist. Natürlich ist Umsatz wichtiger, waterdrop® ist aber auch keine gemeinnützige Organisation.

Gehalt/Sozialleistungen

Die meiste Zeit hat man recht schlecht bezahlt und auch noch sehr unfair / unterschiedlich. Da hat der Store Manager mit dem schlechtesten Store das höchste Gehalt bekommen und der mit dem besten Store musste gehen weil er 200€ mehr wollte. Boni gab es die meiste Zeit nicht und abseits von einem Mitarbeiterrabatt gab es auch sonst nichts. Versprochene Goodies wie die Übernahme des Handyvertrages, Mitgliedschaften im Fitness Studio, BahnCard 100 etc wurden zwar versprochen, bekommen hab ich davon aber nichts. Gehälter kamen außerdem einige male zu spät und auf Ausgaben die ich vorgestreckt habe musste ich teilweise Monate warten.

Das Gehalt wurde aber angepasst und ich würde es mittlerweile in vielen Fällen als gut bezeichnen. Zwar bekommen Store Manager teilweise direkt mehr als Area Manager aber man hat aufjedenfall gemerkt, dass Geld eine wichtige Rolle im Leben der Mitarbeiter spielt.

Karriere/Weiterbildung

Gib alles was du hast und sei hörig wie ein Haustier, dann bekommst du gerne mehr Verantwortung. Grundsätzlich wirst du aber immer ins kalte Wasser geschmissen, denn für Einarbeitung fehlt die Zeit.

Waterdrop® befindet sich momentan im Wandel von einem Startup zum ernstzunehmenden Unternehmen. Das ist für alle eine super anstrengende Zeit und wenn du nicht durchgehend 200% geben kannst, dann hast du hier nichts zu suchen.
Ist es das im Hinblick auf Gesundheit und Familie wert? Für mich war es das nicht.


Umgang mit älteren Kollegen

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