War eine gute Zeit, aber ich bin froh das sie vorbei ist.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Geschäftsführung war wenn Anwesend immer sehr freundlich zu einem und dankbar für Erledigungen die man in seiner privaten Zeit für die Firma gemacht hat. Auch wurde während des ersten Lockdowns wurde rund um die Uhr alles dafür getan, dass die Firma weiter läuft.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Verhalten der Firma nach der Kündigung. Das vereinbarte Arbeitszeugnis gab es nur auf Aufforderung durch einen Anwalt, und mehrfach eingereichte Unterlagen wurden seit Juni nicht bearbeitet. Das ist sehr unprofessionell und hat rückwirkend finanziellen Schaden verursacht, gab mir aber auch Zeit und Gelegenheit meine Zeit im Unternehmen nochmal kritisch neu zu bewerten.
Verbesserungsvorschläge
Als Vorgesetzter muss man auch in der Lage sein, bei eventuellen persönlichen Missfallen neutral und Sachlich an ein Thema heran zu gehen, die Übersicht zu behalten und alle Mitarbeiter und Anfragen gleich zu behandeln. Leider war hier das Gegenteil oft der Fall.
Ebenso sollte man Mitarbeiter die Schwierigkeiten in einem Bereich haben nicht regelrecht fallen lassen, bzw. dabei zu sehen wie sie in ein offenes Messer mit diesen Schwierigkeiten rennen, sondern zusammen mit Ihnen einen Weg finden diese Schwierigkeiten zu überwinden und sich weiterzuentwickeln.
Coaching Termine auch wirklich einhalten und durchführen!
Gesprächseinladungen ohne Themenhinweise und mit Druckaufbau im Gespräch sind keine geeigneten Mittel, so hilft man nicht das Problem zu lösen sondern Überfahrt jemanden einfach nur.
Andere Firmen schulen dafür monatelang und haben dann aber auch perfekt ausgebildete Mitarbeiter für ihre Aufgaben. Letztendlich auch der Grund warum ich dort weg bin und froh darüber bin.
Arbeitsatmosphäre
Atmosphäre war in Ordnung zu meiner Zeit.
Ein paar Führungskräfte haben im letzten Jahr das Unternehmen relativ plötzlich verlassen, was teilweise irritierend war. Mehr zur Atmosphäre in dieser Bewertung hier.
Kommunikation
Katastrophal. Durch direkte Vorgesetzte nur, wenn sie etwas von einem wollten bzw es in deren eigenen Interesse lag. Ansonsten Infos oft auf dem letzten Drücker. Oft nur per E-Mail, dort nicht immer verständlich. Zu viel nachfragen unerwünscht.
Wichtige Anfragen verschwinden gerne Mal unterm Tisch.
Kollegenzusammenhalt
Gut zu meiner Zeit. Sicherlich gab es mal Missverständnisse, aber im Team selbst war die meiste Zeit schön. Allerdings ist dieses Team seit März im Home Office, daher kann ich wenig zu der aktuellen Situation sagen.
Work-Life-Balance
Private Themen wurden fast immer ermöglicht. Die Zeit konnte man nacharbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Untere Schublade teilweise, am Anfang sehr gut, später einfach enttäuschend.
Wenn man von Dir etwas möchte, wird geschleimt, gelobt und gewitzelt bis der Arzt kommt, aber wenn es nicht optimal läuft und man teilweise Schwierigkeiten in einem Bereich hat, gibt es keinerlei Unterstützung, eher im Gegenteil.
Zwar wird ggü. der Personalabteilung dann groß angekündigt das nachgeschult wird, wofür auch direkt für Monate im vorraus Termine vereinbart werden, allerdings wurden diese nie eingehalten.
Am Ende lief vieles über unangekündigte Gespräche ohne Angaben von Gesprächsinhalten in der Einladung und hohen Druck. Wenig professionell und mindestens in einem weiteren Fall genauso
beobachtet.
Nach dem ich kündigte, konnte ich teilweise monatelang meinen noch offenen Anliegen hinterher laufen, bis diesen nachgekommen wurde.
Interessante Aufgaben
Je nach zugeteilten Aufgabengebiet Interessant bis Eintönig. Der Fokus lag immer mehr auf Outbound Telefonie, um dort Termine Termine Termine zu vereinbaren.
Ansonsten konnte ich abseits der Terminvereinbarung aber auch einige interessante Informationen und Erfahrungen sammeln, die mir persönlich eine weitere Entwicklung im Gesundheitsbereich ermöglicht haben.
Gleichberechtigung
Einige durften einfach alles, egal wie oft man Rauchen ging, wie man sich gab, da wurde nie was bemängelt, andere wiederrum durften nicht mal aufstehen oder bei ruhigen Phasen sich mit Kollegen kurzschließen.
Umgang mit älteren Kollegen
Nichts zu bemängeln, auch ältere werden gerne genommen.
Arbeitsbedingungen
Gute und angemessene Ausstattung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wurde extrem viel gedruckt, die Kapselmaschine am Standort produziert massig Aluminium Müll.
Gehalt/Sozialleistungen
Es heißt das Gehalt sei Überdurchschnittlich und man würde "sehr gut" bezahlen, was nicht Mal die halbe Wahrheit ist. Es wird nach Nasenprinzip bezahlt, und nach Theorie statt geleisteter Arbeit.
In der Telefonie beruft man sich auf Provision und lehnt mit diesem Argument Stand 2019 auch Leistungen wie Urlaubs oder Weihnachtsgeld oder Gehaltserhöhungen, trotz massiv gestiegenen Aufgabengebiet kategorisch ab.
Nach dem Motto: Wenn du mehr verdienen willst, mach mehr Termine.
Ansonsten bekamen Angestellte mit exakt dem selben Aufgabengebiet teilweise deutlich unterschiedliche Gehälter im Abweichungsbereich von mehreren hundert Euro.
Image
Wirkt in der Telefonie nach aussen hin auf jeden Fall besser, als das klassische Callcenter. Allerdings entwickelte es sich sehr stark in genau diese Richtung, es dreht sich vieles nur noch um Termine, Termine, wie viele man wie schnell vereinbart hat. Ganz gleich ob die Sinn machen oder nicht.
Letztendlich empfehle ich das Unternehmen trotz meiner Erfahrungen weiter, wenn man einfach einen Ort zum Geld verdienen über Provision sucht. Da gibt es in der Branche sicherlich schlimmere, und man ist hier noch etwas besser dran.
Karriere/Weiterbildung
Intern keinerlei Karriere oder Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Telefonie.
Es wird erwartet das man viele Anrufe macht. Ggf. Service Inbound Projekte, wenn man diese mit telefoniert kurz hält, und dann sofort wieder Ran und Termine vereinbaren. Wenn man das mag, okay.
Für mich persönlich war die Thematik Pflege an sich interessant und in dem Bereich im Service zu telefonieren. Dank der Fachlichen Pflege Leitung sowie Ansprechpartner des Projektes konnte ich jedoch viele Erfahrungen sammeln, wodurch ich mich mittlerweile eigenständig, in einem Bereich der mir vorher nicht zugänglich war, weiterentwickeln konnte.