Die chaotischste Agentur (Standorte Remscheid und Köln) in der ich jemals gearbeitet habe...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nach der Einstellung eines HR-Managers wurde die Kommunikation was soziale Belange betraf besser, die Work Life Balance wurde besser, Homeoffice wurde möglich gemacht und es wurde sich besser an Absprachen gehalten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Grundsätzlich misstraute die Geschäftsführung in Remscheid ihren Mitarbeitern. Sie ist auch hauptverantwortlich dafür das die Abstimmung unter den Gewerken so schlecht war. Dazu kam noch dass das Marketing und die Entwicklung mit der Zeit eher gegeneinander arbeiteten und dass die Empfehlungen des Marketings von der Entwicklung eher rudimentär und widerwillig (wenn überhaupt) umgesetzt worden sind.
Verbesserungsvorschläge
Die Unternehmensführung sollte unbedingt ihr gesamtes Mindset überarbeiten.
Da teilweise in den Gewerken auch Mobbing geduldet wurde, wirkte sich dies auf die Gesamtperformance der Agentur eher negativ aus. Die gesamte Struktur und die Aufgaben der einzelnen Gewerke müssen komplett anders gedacht werden und die einzelnen Abläufe müssen viel besser monitort werden.
Arbeitsatmosphäre
Dadurch dass es eigentlich permanent drunter und drüber ging war eine gewisse negative Grundanspannung spürbar ausgeprägt. Lob gab es kaum, stattdessen wurde oft versucht, Kompetenzmängel durch Aktionismus und Autoritarismus wettzumachen. Man vertraute sich gegenseitig nicht. Das war meine Erfahrung aus Remscheid. In Köln verbesserte sich dieser Zustand.
Kommunikation
Eigentlich müsste man hier null Sterne vergeben. Es gab keinerlei Abstimmungsmeetings. Es passierte regelmäßig dass die Gewerke aneinander vorbeiarbeiteten. Die Fehler die dadurch entstanden wurden den Mitarbeitern angelastet.
Kollegenzusammenhalt
In Remscheid schwierig zu beurteilen da es viel Konfliktpotential zwischen den Kollegen gab, in Köln war er gut.
Work-Life-Balance
In Remscheid gab es keine Gleitzeit, es war schon ein Vergehen wenn man 5 Minuten zu spät kam. Überstunden wurden besonders in der Entwicklung gern gesehen. Am besten ohne Absprache, wer sich abends etwas vorgenommen hat, hat dann halt Pech gehabt. In Köln wurde das besser organisiert und austariert.
Vorgesetztenverhalten
Hatten keinerlei Führungsqualität und Sozialkompetenz. Erst mit der Einstellung eines HR-Managers wurde es besser. Bei Konfliktfällen innerhalb der Belegschaft wurde sich weggeduckt. Lösungskompetenz bei Problemstellungen mangelhaft. Es wurden auch Emails einfach nicht gelesen und (siehe Kommunikation) wichtige Informationen nicht weitergegeben.
Interessante Aufgaben
Anfangs ja, allerdings wurde der Kundenstamm mit der Zeit immer übersichtlicher und dementsprechend wiederholten sich in den letzten 12 Monaten die Tätigkeiten sehr oft.
Viele Ideen ließen sich aufgrund der Struktur des Unternehmens einfach nicht umsetzen. Man konnte aber einiges lernen und an Erfahrung gewinnen. (Das schließt auch die Erfahrung mit ein wie man es nicht macht)
Gleichberechtigung
Die einzigen zwei weiblichen Angestellten die ich in der Zeit dort kennengelernt habe berichteten von negativen Erfahrungen.
Umgang mit älteren Kollegen
Da die Wertschätzung eh eher gering ausgeprägt war es eigentlich egal in welcher Altersklasse man unterwegs war, wenn das Budget knapp wurde dann wurde man gekündigt.
Arbeitsbedingungen
In Remscheid glich das Büro eher einem Kämmerlein, die Belüftung war mangelhaft, Corona-Problematik wurde weitestgehend ausgeblendet, Arbeitsmaterialien waren in mäßigem Zustand.
In Köln wurde das besser, das Büro hatte eine funktionierende Klimaanlage, es lag allerdings an einer Hauptverkehrsstraße.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kaum vorhanden. Da das Geld eh immer megaknapp war musste man jedwede möglichst billige Lösung anstreben. Da Homeoffice anfangs auch zu Coronazeiten als extrem schädlich angesehen wurde mussten alle Mitarbeiter mit ihren KfZ (sofern sie eins hatten) im Büro erscheinen .
Gehalt/Sozialleistungen
An der unteren Skala noch im grünen Bereich. Sozialleistungen gab es keine.
Image
Aufgrund der negativen Erfahrungen ehemaliger Mitarbeiter und der Schrumpfung des Kundenstamms befindet sich das Unternehmen insgesamt eher auf einem absteigenden Ast.
Karriere/Weiterbildung
Eigene Weiterbildung war gewünscht, aber nicht gefördert. Mit den Tools die uns zur Verfügung standen, konnten wir uns allerdings selbst weiterbilden und unser Know How verbessern. Karriere machen und eine Persönlichkeitsentwicklung war aufgrund der Strukturen unmöglich. So kann man leider auf niemanden den Einstieg in diese Firma empfehlen.