Mein bester Arbeitgeber bisher, allerdings mit noch ein wenig Verbesserungspotenzial, Stichwort "New Work"
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Kollegen- und Vorgesetztenverhalten, Wertschätzung, Freiraum für Gestaltung der Arbeit, Beteiligung am Unternehmenserfolg durch Bonusprogramm, Versorgung mit Getränken und Snacks, moderne Ausstattung
- es wird darauf geachtet, dass kaum bis keine Überstunden gemacht werden und sollte das mal passieren, ist immer die erste Priorität, den betroffenen Mitarbeiter zu entlasten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Sprunghaftigkeit bei Produktentscheidungen
- voreingenommen negatives Auseinandersetzen mit dem Thema "New Work" (100% remote, Weniger-als-40-Stunden/5-Tage-Woche, Workation, junge Generation auf dem Arbeitsmarkt sei "faul", weil sie sich solche Dinge wünscht...)
Verbesserungsvorschläge
- Remote einstellen (wir haben so tolle und kompetente Kollegen während Corona remote angestellt)
- neuen Kollegen auch schon früher als erst nach 6 Monaten Homeoffice ermöglichen (die Probezeit dient doch auch dazu nach der Einarbeitung sehen zu können, wie ein neuer Mitarbeiter mit dem Vertrauensvorschuss Homeoffice umgeht)
- klare Gehaltsstrukturen schaffen (keine Diskussion mehr, dass jemand neu angestelltes mehr verdient als jemand, der schon ein paar Jahre dabei ist)
- Teamleitungsverantwortung im Produkt abgeben (es gab schon mal einen Teamleiter und mit ihm lief es deutlich besser als aktuell)
- (ergonomische) Stühle in den Büros vereinheitlichen
Arbeitsatmosphäre
Man gibt sich sehr viel Mühe, dass sich die Kollegen im Büro wohlfühlen. Kostenlose, gekühlte Getränke, leckerer Kaffee, Milch in allen Variationen, Müsli... ich hatte noch keinen Arbeitsplatz, an dem so viel geboten wurde.
Kommunikation
Zahlen werden zwar regelmäßig präsentiert, allerdings fehlt bis heute beispielsweise eine Info darüber, WIE man gedenkt, die für das Unternehmen wichtigen Ziele zu erreichen. Hiermit könnte man noch einmal für Motivation sorgen und argumentativ unterstreichen, dass die gesetzten Ziele auch erreichbar sind.
Kollegenzusammenhalt
Super! Jeder ist hilfsbereit und steht bei Fragen und Problemen zur Seite, auch Abteilungsübergreifend.
Work-Life-Balance
Guter Gleitzeitrahmen und bisher wurde jeder Urlaubsantrag einwandfrei genehmigt. In der Weihnachtszeit z.B. stimmt man sich mit dem Team ab und es nimmt jeder Rücksicht auf den anderen. Wichtige Arzttermine während der Arbeitszeit (wenn nicht anders möglich) sind auch kein Problem und auch bei der Regel "3 Tage Büro 2 Tage Homeoffice" kann man im Notfall um eine Ausnahme bitten, wenn man aus triftigen Gründen mal einen Tag mehr von zu Hause arbeiten muss.
Leider weigert man sich hinsichtlich des Arbeitsmarkts aus den Vollen zu schöpfen, indem man, zumindest deutschlandweit, remote einstellt.
"100% remote passt aktuell nicht zum Unternehmen", so die Aussage der GF dazu.
Wäre es nicht ein smarter Move zu beobachten, welches Unternehmen als nächstes auf ein "hybrides" Modell umstellt, um dann mal gezielt die dort angestellten Entwickler zu kontaktieren und ihnen remote Jobs anzubieten?
Auch ein Herausstechen aus dem Arbeitsmarkt mit weniger als 40 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich sind nicht in Aussicht.
Vorgesetztenverhalten
Hat sich in den letzten 1,5 Jahren noch einmal deutlich verbessert, nachdem die neue "Führungsriege" aus langjährigen und fähigen Kollegen zusammengestellt wurde. Jeder der Vorgesetzten kennt die Jobs und Aufgaben seines Teams, weil er/sie sie selbst jahrelang gemacht hat. Das schafft Vertrauen in Entscheidungen, die getroffen werden. Dazu kommen Lob, Wertschätzung, Mitspracherecht und viel Freiraum in der Gestaltung der eigenen Arbeit.
Schön wäre es, wenn auch die letzte Abteilung (Produkt) eine Teamleitung bekommen könnte. Aktuell sieht sich die GF selbst in der Rolle der Teamleitung, hat aber offensichtlich kaum bis wenig Zeit, wirklich aktiv und mit vollem Einsatz die Abteilung zu leiten, so, wie es die anderen Directors mit großem Erfolg tun. Ist ja auch logisch, als GF hat man viele andere, wichtige Aufgaben, weshalb man normalerweise auch Verantwortung an fähige Mitarbeiter abgibt.
Arbeitsbedingungen
Neue ultrawide-Monitore, höhenverstellbare Schreibtische und die unter "Arbeitsatmosphäre" genannten Punkte zeigen, dass man zwar an dem hybriden Arbeitsmodell festhalten will, aber auch viel dafür tut, dass sich alle im Büro wohlfühlen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt z.B. Fair Trade Kaffee oder auch einen Recycling-Karton für die Druckerpatronen und Spendenaktionen zu Weihnachten oder für Katastrophenopfer.
Wirklich aktiv werden aber aktuell keine Umwelt- oder Sozialthemen vorangetrieben. Zudem könnten mit einem noch flexibleren Homeoffice-Modell noch einige Fahrtkilometer eingespart werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist "Marktüblich" und immer mehr als Pünktlich auf dem Konto. Außerdem gibt's pro Monat noch einen 30€-Gutschein eines frei wählbaren Geschäfts, z.B. REWE, on top.
Dazu hat man auch Zugang zu einer Corporate-Benefits-Plattform, über die man besondere Angebote erhält.
Außerdem gibt es derzeit vom Mutterkonzern ein großzügiges, zielgebundenes Bonuszahlungspaket.
Leider fallen Gehaltsanpassungen meist nicht in dem Rahmen aus, wie man es sich wünschen würde, wenn man mal mit neu angestellten Kollegen in der eigenen Abteilung über das Gehalt spricht.
Hier gilt leider:
"Nur, weil wir jetzt jemanden eingestellt haben, der die selben Aufgaben im Team hat wie du, die schon X Jahre dabei ist, heißt das nicht, dass wir dich auch auf sein Gehalt anheben, das wäre zu viel auf einmal.".
Das ist schade, da man so vielleicht ein paar der Kündigungen in 2023 hätte verhindern können.
Karriere/Weiterbildung
Aktuell gibt es die Ebenen
Angestellte - Teamleitung - Directors - GF
und damit einhergehend auch einige Beförderungen auf die entsprechenden Positionen in 2023.
Außerdem gibt es immer die Möglichkeit, sich in andere Abteilungen weiterzuentwickeln. Jemandem, der sich z.B. durch die Arbeit im Support gut mit dem System auskennt und die nötigen Softskills mitbringt, stehen (fast) alle Türen in andere Abteilungen offen.
Was noch fehlt, wäre eine klare Titelstruktur, genaue Beschreibungen der verschiedenen Titel und Positionen und klare Voraussetzungen sowie eine für alle einsehbare Gehaltsstruktur. Damit wäre für jeden klar, was er/sie wie wo wann tun, können und leisten muss, um bei weclapp Karriere machen zu können.