Meidet dieses Unternehmen! Die Kollegen sind in Ordnung, aber die Führungskräfte erzeugen eine toxische Atmosphäre.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die unmittelbaren Kollegen. Zulieferer und Spediteure. Die Nachbarn.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Der König grüsst seine loyalen Subjekte
Es ist mir ein Rätsel, wie einige Personen in diesem Unternehmen in Entscheidungspositionen gelangten. Es sieht für mich sehr danach aus, als wählte der Geschäftsführer sie nach Loyalität aus (und manchmal Verwandschaft) und nicht nach Fachkenntnis. Loyalität zu ihm. Nicht dem Unternehmen oder den Zielen und Aufgaben des Unternehmens. Oder den Kollegen. Oder professionellem Verhalten. Führungskräfte, die weniger Sachkenntnis als ein Berufseinsteiger mitbringen, werden gefördert. Einige Führungskräfte habe ich nicht einmal mit einer einzelnen konstruktiven Entscheidung oder einem konstruktivem Entscheidungsprozess in Erinnerung. Ich habe gesehen, wie vier Abteilungsleiter sich fast eine Stunde über ein 5-Euro-Problem unterhielten, welches nur einmal - das erste Mal - auftrat in einem Jahr. Aber es war ja auch klar, denn dieses Mal hatte der Geschäftsführer es gesehen und die Speichellecker sahen ein Chance, sich in Szene zu setzen. Andere Führungskräfte sind apathisch, konzentrieren sich völlig auf ihre Abteilung, auch wenn sie von Missständen in anderen Abteilungen Kenntnis haben.
Verbesserungsvorschläge
Personalverantwortung, Interne Kommunikation und Organisation abgeben.
Arbeitsatmosphäre
- Überforderte oder apathische Führungskräfte
Ich habe 56mal gemeldet, daß mein Bereich überläuft - ohne Reaktion. Kein 'sry, wir haben im Moment keine Leute'. Kein 'tut mir leid, ich konnte gestern nicht reagieren. Hat sich Deine Anfrage erledigt oder ist sie noch offen?' Die einzelne wichtigste Information an den Abteilungsleiter; dass die Aufgaben nicht erfüllt werden können, weil >plausibles Problem hier<. Und nur nebenbei: das sind nicht 56 von 200 Anfragen, sondern 56 von 56 Anfragen...
... und keine Reaktion. Nach drei bis fünf Meldungen an 'meinen Abteilungsleiter' habe ich die Anfrage dann eskaliert. Zuerst an den Abteilungsleiter, dessen Abteilung ich hauptsächlich zuarbeitete. Achselzucken. Dann an den zweiten Geschäftsführer. Nichts. Innerhalb eines Beobachtungszeitraumes von elf Monaten habe ich diese Route auf diese Art einige Male durchschritten, bis der zweite Geschäftsführer mir ausrichten liess, dass ich diese Sorgen doch bitte für mich behalten solle. Es gab Tage an denen unangekündigt mehr als 10mal des üblichen Arbeitspensums anfielen. Das Resultat war, dass ich mir Kollegen suchte und fand, die mir halfen. An der vielleicht vorhandenen Hierarchie vorbei.
Kommunikation
- Furchtbare interne Kommunikation
Das fängt an, bei nicht vorhandener Beschreibung der Tätigkeiten und Auslassung des Hinweises auf strafrechtlichen Folgen, bei Nicht-Beachten. Ja, meine Tätigkeit, oder das Verfehlen meiner Tätigkeit, hätte strafrechtliche Folgen für mich persönlich haben können. Diese kleine Information hätte ich schon gerne gehabt, als ich gebeten wurde, diese Position vorübergehend und fachfremd auszufüllen. Das vorübergehend war scheinbar nur so dahingesagt, denn ich war dort mehrere Jahre und ein Folge-Gespräch hat nie stattgefunden. Ich hatte Abteilungsleiter, die sich in elf Monaten nicht ein eniziges Mal erkundigt haben, wie es eigentlich um diesen Aufgabenbereich bestellt ist. Abteilungsleiter die Projekte nicht ankündigten, was mich vor die Herausforderung stellte, Zulieferer so einzustellen, dass ich tagesaktuell auf solche Anforderungen reagieren konnte.
Es ist nicht nur furchtbare Kommunikation, sondern eben auch Kommunikation, die Manipulation ist, um Leute zum Stillhalten und zum Stillschweigen zu bringen. Leere Versprechungen, denen Taten nicht folgten.
Kollegenzusammenhalt
- die Kollegen sind mehrheitlich in Ordnung
Über 90% der Kollegen sind vollkommen in Ordnung. Normale Leute, die versuchen ihren Job richtig zu machen. Die Empathie und erhöhte Leistungesbereitschaft zeigen. Es gab nicht selten Fälle, in denen mein Bereich absoff und ich um ihre Mithilfe bitten musste und ich erhielt diese regelmässig. Ein Kollege aus einem anderen Arbeitsbereich z.B. half mir zwei Wochen lang 6-7 Stunden jeden Tag. Bis er sich bei der Führungsspitze unbeliebt macht, indem er auf die Missstände hinwies, und gekündigt wurde. An einigen Tagen verpflichtete ich mehr als vier andere Kollegen. Dass das Unternehmen an vielen Stellen funktioniert, hat häufig mit der Einsatzkraft der einzelnen Kollegen zu tun und weniger mit einer gelungenen Anleitung durch die Führungskräfte.
Vorgesetztenverhalten
- Suspekte Hierarchien und Abteilungsleiter
Ich hatte einen Abteilungsleiter bzw. ich erfuhr, dass ich einen hatte, nachdem dieser bereits fünf Monate in dieser Tätigkeit war. Struktur, in einem Unternehmen, ist nicht schwer: Unternehmen starten meisst klein, wo der Geschäftsführer noch mit jedem Arbeitnehmer kommunizieren kann. Wenn die Arbeitnehmer-Anzahl wächst, braucht es eine Zwischenstufe, die den Informations-Fluss gewährleistet. Die Aufgabe des mittleren Managements ist es, die Unternehmensvorgaben herunterzubrechen, so daß die Kollegen sie ausführen können. Umgekehrt, wenn die Kollegen auf Hindernisse stossen, diese zu lösen oder diese Information zurück an die Unternehmensspitze zu leiten. Je mehr das Mittelmanagement vom Fach ist und je mehr Erfahrung sie in dem Bereich haben, desto besser funktioniert das. Einfach!
Wie kann es sein, dass Abteilungsleiter sich in elf Monaten nicht einmal bei mir nach meinem Aufgabenbereich erkundigten? Wenn die gefragt werden, wie es läuft, was antworten sie dann? Sie müssen lügen! Und, nur damit Du es weisst, ich habe gezählt. Elf Monate lang.
Interessante Aufgaben
- Es ist Arbeit ...
... und nicht gut oder schlecht. Du musst Miete zahlen, Essen, Unterhalt - ein neuer Plasma-Fernseher kauft sich nicht von alleine. Die Aufgaben können sein, wie sie sind. Solange Du weisst, was Du beiträgst. Und Wie. An welcher Stelle Du produktiv an dem Wertschöpfungsprozess teilnimmst. Dann ist doch Vieles in Ordnung! Angemessene Bezahlung, angemessene Werkzeuge, das regelmäßige Angebot auf Kommunikation.
Arbeitsbedingungen
Meinen Abeitsplatz habe ich mir selbst gebaut und Arbeitsmittel häufig selbst gekauft oder aus Resten recycelt.
Karriere/Weiterbildung
- Kein Personalwesen
Kein fortführendes Personalgespräch in X Jahren, trotz Nachfrage. Das einzige Personalgespräch fand bei der Einstellung statt und es fehlten ein paar entscheidende Informationen.