Totalschaden.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nette Kontakt zu den ansässigen Coworkern und Startups, großer Handlungsspielraum, viel Eigenverantwortung, relativ schnelle Beschaffungsprozesse und dadurch Umsetzung von Projekten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keinerlei Struktur im (zu jungen) Team, respektlose Umgangsformen, große Hilflosigkeit (auch angesichts der damaligen Pandemiezustände), viel heiße Luft. Einmal wöchentlich Büro/Schreibtisch aufräumen war für einige schon zuviel. Seitens GeFü keine ernsthaften Bemühungen wiederholt angesprochene Probleme zu konfrontieren, statt dessen wahllose Schuldzuweisungen und Kaffesatzleserei anhand von Officevibe-Metriken.
Verbesserungsvorschläge
Gerade im schnelllebigen Startup-Umfeld wäre ein 'robustes' Team mit klaren Strukturen und berufserfahrenen "Erwachsenen" sinnvoll, die selbstständig, praxis- und lösungsorientiert ihre Arbeit verrichten. Zu meiner Zeit war leider das genaue Gegenteil der Fall. Inzwischen wurden aber fast alle Stellen neu besetzt. Ob es nun besser ist weiß ich aber nicht.
Arbeitsatmosphäre
Unterirdisch, durcheinander, unstrukturiert, Team im Haus verteilt, unordentlich. Durfte einen erheblichen Teil meiner Arbeitszeit mit Aufräumen, Saubermachen, Sortieren, Dokumentieren und Entrümpeln verbringen. An vielen Stellen war "Land unter", von undichtem Dach über defekter Beleuchtung bis fahrlässiger Elektroinstallation.
Kommunikation
Bei einem 12köpfingen Team braucht man wohl kaum Officevibe-Auswertungen bezüglich der Zufriedenheit wenn man auch einfach die Augen aufmachen könnte.
Kollegenzusammenhalt
Keine offene und konstruktive Kommunikation, viel "Kaffeklatsch", Respektlosigkeiten wie wiederholtes Anschreien und Beleidigungen wurden geduldet und relativiert.
Einerseits wurde versucht Kollegen mit Genderworkshops (Titel wörtlich: "Wie rede ich mit Ar...löchern"!) zu "erziehen", gleichzeitig fanden es die Damen lustig sich Poster von nackten Männerkörpern in den Frauen-WCs aufzuhängen und der ehemalige Stripclub wurde als "Teil der eigenen Identität" beschworen.
Für mich leider die schlechteste Teamleistung die ich bisher sehen musste...
Work-Life-Balance
Aufgrund zahlreicher dringlicher Projekte oft Überstunden und Wochenendarbeit, teilweise auch Nachts aufgrund der Ausfallzeiten bei zB Netzwerkarbeiten.
Bis zum letzten Tag wurde versucht mir neue Aufgaben unterzuschieben obwohl nicht in meiner Verantwortung.
Vorgesetztenverhalten
Zu meiner Zeit mit Abstand der negativste Punkt von allen! Inkompetente Geschäftsführung ohne Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen und das eigene Verhalten zu reflektieren. Völlig unverständliche Personalentscheidungen, dadurch hohe Fluktuation und schlechte Performance. Einmal die Woche Anwesenheit um Podcasts aufzunehmen oder über Officevibes zu orakeln.
Wurde inzwischen abgelöst.
Interessante Aufgaben
Noch der "beste" Punkt, wenn man gerne viel macht. In meiner Position sehr viele und vielfältige Aufgaben und Projekte mit großer Wirksamkeit und großem Handlungsspielraum.
Gleichberechtigung
Leider wurde an vielen Stellen mit zweierlei Maß gemessen und einige Kandidaten durften sich jede Unverschämtheit erlauben trotz wiederholter Ansprache gegenüber GeFü und Vorgesetzten.
Manche Mitarbeiter hatten durchgängige Anwesenheitspflicht, für andere gab es Homeoffice-Regelung bis hin zu 100% Remote-Tätigkeit außerhalb Münchens.
Arbeitsbedingungen
Sehr "frei". Die einen verbrachten den Tag mit MacBook und Heißgetränk im Cafè und auf Slack oder in Videocalls, andere haben während dessen gearbeitet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Thema Sozial: aus Sicht des Steuerzahlers, der für diesen "Spaß" aufkommen darf, sicher eine eher verhaltene Kosten-Nutzen-Rechnung.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist Verhandlungssache.
Image
Viel digitaler Schein, wenig sein.
Viel heiße Luft!